Am Ende wurde es dann doch noch einmal eine Woche später.
Eigentlich für den 30.Juni geplant, wurde die erste Veranstaltung einer „Temporären Spielstraße“ auf einem Teilstück der Templiner Straße auf den 11. August verschoben. Der Grund: Der Verwaltungsmitarbeiter, der die „verkehrliche Anordnung“, so Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/ Die Grünen), ausfertigen sollte, war erkrankt. Stellvertreter gab es offenbar keinen.
Was die Friedrichshain-Kreuzberger nicht leisten konnten, war die Entfernung der dort im Halteverbot parkenden Autos in dem für den gesamten (auch den ruhenden!) Verkehr gesperrten Straßenstück. Dafür zu sorgen, dass das dort widerrechtlich abgestellte Blech entfernt wird, wäre Aufgabe des Pankower Ordnungsamtes gewesen.
Oder die der Polizei.
Die Organisatoren wandten sich in ihrer Not an letztere. Doch die ließ nicht räumen, sondern versprach lediglich, die Halter ausfindig zu machen, um sie zu bitten, die Wagen zu entfernen.
Erreicht wurden wohl nur zwei: Einer entfernte sich samt fahrbarem Untersatz schließlich wortlos, der zweite kam, sah und verschwand alsbald wieder, ohne seinen Audi auch nur einen Zentimeter zu bewegen.
Die Reporterin eines rbb-Fernsehteams, die den Blechbesitzer nach dem Grund für seine Standhaftigkeit befragte, berichtete, der junge Mann hätte geltend gemacht, dass er aus Hohen Neuendorf käme und heute länger arbeiten müsse…
So fanden dann Spiele, eine Lesung und Musikdarbietungen vor dem anheimelnden Hintergrund eines halbvoll belegten Parkplatzes statt.
Vorschlag der Prenzlberger Stimme: Beim nächsten Spielstraßentag am kommenden Dienstag in der Templiner Straße alle dort illegal stehenden Kraftfahrzeuge zu Spielgeräten erklären.
Das hätte Vorteile für alle Seiten: Polizei und Ordnungsamt müssten sich nicht mehr der Untätigkeit bezichtigen lassen, die Fahrzeughalter müssten keine Knöllchen und Abschleppkosten fürchten und die die Kinder hätten ihren Spaß beim Herumtollen auf Wagendächer und Motorhauben und sicher auch beim phantasievollen Bemalen von Autotüren und -fenstern.
Eine Win-Win-Win-Situation.
Impressionen vom ersten temporären Spielstraßentag in der Templiner Straße
Bernd Meier via Facebook
Aug 18. 2020
Ist da nicht gleich ein Park in der Nähe? So 2-3 min entfernt, wo die Kinder spielen könnten ?
Erika Wirth via Facebook
Aug 18. 2020
Richtig so. Ihr Erwachsenen macht mal vor, wie man fremdes Eigentum beschädigt. Passiert doch jeden Tag, fremdes Eigentum (Autos) zu beschädigen. Spielt auch keine Rolle, die lieben Kleinen können nicht haftbar gemacht werden und die Eltern, auch wenn sie davor stehen, verletzen nicht ihre Aufsichtspflicht, weil sie grade nicht hinsehen.
Grit Hähner via Facebook
Aug 18. 2020
Erika Wirth Erst mal den Beitrag lesen.
Grit Hähner via Facebook
Aug 18. 2020
Die Überschrift passt nicht zum Text. Man könnte sie auch für grammatikalisch falsch halten
von ODK
Aug 19. 2020
Die Überschrift verweist auf den Schluss des Textes. Grammatisch ist es ok. Es ist die Kurzfassung von „Macht Autos zu Spielgeräte“
Grit Hähner via Facebook
Aug 19. 2020
„…zu Spielgeräten“, sorry ich kann nicht anders
von ODK
Aug 19. 2020
Hab ich auch lange überlegt. Ist meines Erachtens nach aber ein einfacher Plural.
Dirk Adloff via Facebook
Aug 19. 2020
Echt jetzt, hier wird aufgefordert, das Kinder Privateigentum beschädigen sollen ?
von ODK
Aug 19. 2020
Man kann es auch als Aufforderung lesen, seinen Luxusschrott nicht vorsätzlich (wie das Beispiel des jungen Herrn aus Hohen Neuendorf belegt) illegal auf Flächen zu lagern, die höchst offiziell zum Spielen ausgewiesen sind.
Hagen Rehak via Facebook
Aug 19. 2020
„Vorschlag der Prenzlberger Stimme: Beim nächsten Spielstraßentag am kommenden Dienstag in der Templiner Straße alle dort illegal stehenden Kraftfahrzeuge zu Spielgeräten erklären.“
Adere auch noch zur Sachbeschädigung motivieren…
Was für eine verkommene Gesellschaft!
von ODK
Aug 19. 2020
Hagen Rehak Kann man so sehen. Man kann es aber auch als Aufforderung lesen, seinen Luxusschrott nicht vorsätzlich (wie das Beispiel des jungen Herrn aus Hohen Neuendorf belegt) illegal auf Flächen zu lagern, die höchst offiziell als Spielort ausgewiesen sind.Offensichtlich plädieren Sie hier für solch illegeales Handeln. Unschön. Äußerst unschön.
Hagen Rehak via Facebook
Aug 19. 2020
Olaf Kampmann Kann man nicht so sehen!
Polizei holen und abschleppen lassen. Das ist der richtige Weg!
Aber es gibt eben auch Leute die sich nicht an Regeln halten.
Schönen Tag noch.
von ODK
Aug 19. 2020
Hagen Rehak Ja.Der Regelverstoß liegt hier aber weder bei den Kindern, noch sonstwo – sondern bei den Blechbesitzern. Es wäre schön, wenn die Polizei (oder das Ordnungsamt) tatsächlich mal all die Kutschen, die die Fuß- und Radwege blockieren – oder wie hier den ausgewiesenen Kinderspielplatz mit Verkehrs- und (!) Halteverbot – tatsächlich konsequent einkassieren würde. Die „Verkommenheit“ liegt also nicht bei denen, die sich über den regelwidrigen Autowahn mokieren, sondern bei jenen, die meinen, sich als Blecheigentümer über jede Regel hinwegsetzen zu können..
Hagen Rehak via Facebook
Aug 19. 2020
?
Jonas
Aug 20. 2020
Es ist höchste Zeit das mehr Platz für unsere Kinder geschaffen wird. Der Nahe Teute ist total überlastet und das ist grade in Zeiten von Corona nicht mehr hinnehmbar. Alle Straßen um den Teutobürger Platz sollten stillgelegt werden, dann gäbe es genug Platz und viel mehr Sicherheit für unsere Kids. Die Spielstraße ist ein kleiner aber guter erster Schritt auf dem Weg in eine Autofreie Stadt.