Ateliermeile Prenzlauer Promenade dauerhaft gesichert

 

 

Im Gebäude der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR an der Prenzlauer Promenade werden bis 2019 etwa 450 Arbeitsräume für Kunst und Kultur neu entstehen beziehungsweise erhalten.

Ende vergangener Woche wurde nach längeren Gesprächen der Generalmietvertrag für das Bestandsgebäude auf dem Gelände zwischen der Gesellschaft für StadtEntwicklung gGmbH (GSE), die für die Senatsverwaltung für Kultur und Europa das Arbeitsraumprogramm operativ betreut, und dem landeseigenen Immobiliendienstleister Berlinovo abgeschlossen.

Damit wird mindestens in den kommenden 25 Jahren an der Prenzlauer Promenade die Kultur das Zepter führen: Zu den etwa 80 bisherigen Künstlerinnen und Künstlern werden 375 neue Ateliers, Proberäume für Darstellende Kunst und Tanz, Musikübungsräume und spartenübergreifende Kunst hinzukommen.

 

Erst kein Hotel, dann Akademie und schließlich Künstlerhaus

Der langgezogene Plattenbau an der Prenzlauer Promenade wurde in den 1980er Jahren errichtet und sollte eigentlich ein Hotel für Diplomaten werden. Dieser Plan wurde nicht umgesetzt, stattdessen zog hier Akademie der Wissenschaften der DDR ein. Mit der Abwicklung der DDR verschwand auch deren Wissenschaftsakademie – das Haus stand leer.

Im Jahr 2004 übernahm der landeseigene Liegenschaftsfonds die Immobilie, der die ungenutzten Räume für wenig Geld an Künstler vermietete.

Als dem damals neugewählte rot-schwarzen Senat Anfang 2012 plötzlich auffiel, dass es in Berlin an Wohnungen fehlt, sollte das Gebäude zu Wohnhäusern umfunktioniert werden.

Die rund siebzig Künstlerinnen und Künstler des Atelierhauses machten gegen diese Pläne mobil und wiesen Bezirks- und Landespolitiker darauf hin, dass es auch einen akuten Mangel an Arbeitsräumen für Künstler gibt.
Die Bezirksverordnetenversammlung von Pankow setzte sich dafür ein, das Atelierhaus zu erhalten und auch in der Landespolitik nahm die Einsicht zu, dass Kunst Raum benötigt, in dem sie entstehen kann.
 

Berlinweiter Bestand an Ateliers wird verdoppelt

Die Sicherung der „Ateliermeile“, erklärte denn auch Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke), „ist ein riesiger Erfolg im Kampf gegen Verdrängung, den wir für Künstlerinnen und Künstler und für die Kulturlandschaft der Stadt erreicht haben“.

Erklärtes Ziel des jetzigen Senats ist es, den Bestand an öffentlich geförderten Arbeitsräumen für Künstlerinnen und Künstler bis 2021 zu vervierfachen. Mit dem Objekt Prenzlauer Promenade wird der aktuelle, berlinweite Raumbestand von zirka 540 Arbeitsräumen nahezu verdoppelt – und die Hälfte des gesteckten Ziels von 2.000 Räumen erreicht.
Insgesamt fehlen in der Stadt rund 4.000 Ateliers und Arbeitsräume für Künstler.

Als nächstes, so kündigte Senator Lederer an, sollen die Räume der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch in der Schöneweider Schnellerstraße als Arbeitsräume und Ateliers gesichert werden. Die Hochschule wird aller Voraussicht nach im Wintersemester 2018/19 in einen Neubau in der Zinniwitzer Straße in Mitte ziehen.

 



Kommentar zu “Ateliermeile Prenzlauer Promenade dauerhaft gesichert”

  1. Bei Atelier,meile‘ musste ich schmunzeln.

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