Alles muss raus – Caritas will St Josefsheim in der Pappelallee räumen


 

Für die Angehörigen der Bewohner des Altenpflegeheims kam die Nachricht, die sie am Montag auf einer Vollversammlung erhielten, überraschend: Das St. Josefsheim der Caritas in der Pappelallee soll innerhalb der nächsten drei Monate aufgelöst werden. Nach Darstellung von Angehörigen wurde den Bewohnern bereits am Montag gekündigt.

Angeblich sollen damit Investitionen in den Brandschutz vermieden werden, für die nach Aussage eines Caritas-Mitarbeiters 1,5 Millionen Euro nötig wären – was den Weiterbetrieb des Hauses unwirtschaftlich mache.

Das St Josefsheim kann auf eine 128jährige Geschichte zurückblicken. Gegründet wurde es im Jahr 1891 durch die später seliggesprochene Karmelitin Maria Tauscher. Zunächst diente das Heim der Aufnahme von Waisenkindern. Später wandte man sich der Altenpflege zu.
 

Angehörige und Bewohner wollen die Kündigung nicht hinnehmen

Die Leiterin des Hauses wollte gegenüber der Prenzlberger Stimme keine Stellung nehmen und verwies an die „Marketingabteilung“ der Caritas – die verfügt aber offenbar über keinen eigenen Telefonanschluss und war daher nicht erreichbar. Auch in der Geschäftsführung der Caritas fand sich gestern niemand, der sich zur Blitzräumung des Altenpflegeheimes äußern wollte.

Die Angehörigen der mehr als sechzig Heimbewohner, die von der Kündigung völlig überrumpelt wurden, wollen rechtlich gegen die Kündigung vorgehen.

Auf der Webseite des St. Josef ist derweilen von all dem (noch) nichts zu lesen: Hier preist die Caritas nach wie vor ihr „liebevoll eingerichtetes Haus mit Ein- und Zweibettzimmern für 74 Bewohnerinnen und Bewohner“, an, die dort „einen Ort der Ruhe und der Entspannung“ finden.
Damit dürfte es aber nun vorbei sein.

 



3 Kommentare zu “Alles muss raus – Caritas will St Josefsheim in der Pappelallee räumen”

  1. heiner funken

    Jun 05. 2019

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  2. Jens Wa via Facebook

    Jun 05. 2019

    Das wäre sehr schade. Unter den betagten Bewohnern waren einige Kiezunikate, die ich zwischen den Hokey Pokey-Zombies und Mrs Robinson’s Food-Touris doch sehr vermissen würde…

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  3. Steht dem Profit im Weg

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