Mauerpark: Auch Mittes Grüne nun gegen Bebauung

Die Bündnisgrünen des Bezirkes Mitte haben sich eindeutig gegen eine Bebauung des Mauerparks ausgesprochen.
In einer gemeinsamen Erklärung der Bürgermeisterkandidaten von Mitte und Pankow, Andrea Fischer und Jens-Holger Kirchner, wird der Versuch des Bezirkes Mitte, die bisher nicht im Besitz des Landes befindlichen Flächen des Mauerparks mit einem Tauschhandel „Fläche gegen Baurecht“ zu erhalten, als nicht tragfähig bezeichnet, da er „weder von einer breiten gesellschaftlichen Mehrheit getragen wird, noch im Sinne des Allgemeinwohls ist.“ (Siehe Dokumentation)

Während die Pankower Bündnisgrünen stets gegen eine

Grüne Bürgermeisterkandidaten Jens-Holger Kirchner...

Teilbebebauung des Parks auftraten, waren ihre Partei-
kollegen in Mitte eher unentschieden.
Frank Bertermann, grüner Fraktionsvorsitzender in der dortigen BVV, machte bisher eine Entscheidung über eine Bebauung vom Ergebnis der Arbeit der sogenannten Bürgerwerkstatt abhängig.

Da in Mitte eine Parkbebauung von der CDU und den Linken abgelehnt wird, braucht der dortige SPD-Stadtrat Ephraim Gothe für einen gesetzlich vorgeschriebenen Bebauungsplan die Stimmen der Bündnisgrünen.

Mit der heute bekannt gewordenen Erklärung dürfte auch

...und Andrea Fischer: Gegen Bebauung, für 'Weltbürgerpark'

eine Teilbebauung des Parkgeländes endgültig vom Tisch zu sein.

Andrea Fischer und Jens-Holger Kirchner erklären zudem, dass sie das Ziel der in Gründung befindlichen „Stiftung Welt-Bürger-Park“ unterstützen, die das Geld für den Kauf der noch im Besitz der Immobilienhandels-
firma Vivico befindlichen Flächen über Spenden einsammeln will.

 

 

 

 

Dokumentation

Mauerpark als Weltbürgerpark fertig stellen

von
Andrea Fischer, Bürgermeisterkandidatin für den Bezirk Mitte
Jens-Holger Kirchner, Bürgermeisterkandidat für den Bezirk Pankow

Mauerpark – Ausdruck des Berliner Lebensgefühls
Weit über Berlin hinaus ist der Mauerpark im ehemaligen Mauerstreifen der Ost und West, Berlin, Wedding und Prenzlauer Berg trennte, als der Ort bekannt, der das neue Lebensgefühl Berlins repräsentiert. Die Bürgerinnen und Bürger nicht nur der beiden angrenzenden Stadtteile begannen nach dem Mauerfall, die Freifläche um die Brache auf ihre Art zu nutzen. Heute ist der Mauerpark ein fester Bestandteil der Freizeitgestaltung nicht nur für Berlinerinnen und Berliner sondern auch für BesucherInnen aus aller Welt – ein Weltbürgerpark im besten Sinn.

Was bisher geschah

Momentan befindet sich der westliche Teil des Mauerparks auf Weddinger Seite im Besitz der VIVICO, einer Tochtergesellschaft der CA Immo Wien. Diese will einen großen Teil ihrer Flächen im Mauerpark dicht bebauen und damit der Nutzung als Park entziehen.
Seit ca. 2002 versucht der Bezirk Mitte, Eigentümer von Teilflächen des westlichen Mauerparks zu werden, um diese als Park zu erhalten. Die einzige in Erwägung gezogene Möglichkeit schien bisher ein Tauschhandel – Fläche gegen Baurecht. Diese Lösung hat sich als nicht tragfähig erwiesen, da sie weder von einer breiten gesellschaftlichen Mehrheit getragen wird noch im Sinne des Allgemeinwohls ist.

Ein Park von allen, mit allen und für alle

Wir wollen, dass der gesamte Mauerpark als Weltbürgerpark fertig gestellt wird!
Berlin braucht diesen öffentlichen Raum für BewohnerInnen und BesucherInnen gleichermaßen. Der enorme Zulauf – die vielen großen und kleinen Veranstaltungen, der Markt, die Partys, die spazierenden Familien – zeigen, dass der Park größer werden muss. Sie alle brauchen die komplette Fertigstellung des Parks auf Weddinger Seite.
Deshalb bietet die Perspektive dieses Weltbürgerparks, der durch viele Bürgerinnen und Bürger finanziert, gestaltet und für alle nutzbar ist, eine zukunftsweisende Alternative zur kommerziellen Verwertung.

• Unsere Idee ist ein Park, der allen gehört. Ein Park, der nicht von einem einzelnen Großinvestor aus Verwertungsgründen gehalten, sondern durch viele finanziert und getragen wird. Auf diese Weise wird der Mauerpark durch die Bürgerinnen und Bürger rekommunalisiert. Jede und jeder kann einen Quadratmeter oder mehr symbolisch erwerben und so mitbesitzen, mitgestalten und mitnutzen.

• Die Entwicklung des Parks soll ein offener und breit getragener Prozess sein.

• Der Mauerpark soll für alle Generationen attraktiv und zugänglich sein und für viele Nutzungsformen offen. Das wird erst möglich, wenn die komplette Fläche genutzt werden kann.

Mauerpark Stiftung Welt-Bürger-Park

Die Bürgerinnen und Bürger Berlins wollen ihren Park und bekämpfen seit 2002 den Ausverkauf des Mauerparks. Dieser Einsatz, die begeisterte Nutzung des Parks und die massiven Proteste gegen einen Tauschhandel des Bezirks zeigen, dass nur die vollständige Fertigstellung des Mauerparks Aussicht auf eine gesellschaftliche Mehrheit und auf gesellschaftlichen Rückhalt haben wird.
Wir unterstützen daher das Ziel der Stiftung Welt-Bürger-Park, die politische Frage für bebauungsfreie Lösungen offen zu halten, Gelder für den Kauf der fehlenden Flächen einzuwerben und Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zum gemeinsamen Handeln aufzufordern.

 

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7 Kommentare zu “Mauerpark: Auch Mittes Grüne nun gegen Bebauung”

  1. Das wir das noch erleben dürfen! Wir von der Mauerpark Stiftung Welt-Bürger-Park sind hocherfreut über die gute Nachricht und sehen nun keine politische Mehrheit für eine irgendwie geartete Bebauung des Mauerparks. Am Samstag, dem 07.Mai 2011 von 14-18 Uhr stellen wir uns mit unserer Mauerpark Stiftung der interessierten Öffentlichkeit im Amphitheater im Mauerpark. Näheres dazu auf unserer Website: mail@welt-buerger-park.de. In einer Pressekonferenz am Donnerstag, dem 05.Mai 2011 um 10:30 Uhr in der Freien Schule am Mauerpark (Wolliner Str. 25/26, 13355 Berlin) stellt der Vorstand und der Stiftungsrat stellen die Mauerpark Stiftung und der Ziele und Aufgaben der Öffentlichkeit vor. Wir freuen uns auf das Zusammentreffen!
    Für die Stiftung, die VorstandssprecherInnen: Claudia Hering, Silvia Kollitz, Heiner Funken

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  2. Heiner Funken

    Apr 29. 2011

    Schluss, Ende – Aus!!!!!!

    Da ausser der künftigen Ex Senatorin Junge Reyer und ihrem Parteigänger Stadtrat Gothe (Mitte) sich niemand mehr für den Tauschhandel und die Bebauung stark macht, können wir ja nun endlich alle gemeinsam für die bebauungsfreie Fertigstellung des Parks arbeiten.
    Halt stopp! Da gibt es ja doch noch welche, die tauschen und bebauen wollen………… die sobenannte Bürgerwerkstatt (von Gothes Gnaden)
    Dieser 100 000 Euro teure Spezialzirkus mit dem Superdemokrat Seebauer als Zirkusdirektor. Wer fasst sich ein Herz und sagt dem versprengten Häufchen aus Weißclown, dem tragisch Komischen und den Augusts, dass all das selbst gehäkelte, mit Spucke zusammen geklebte, unausgegorene, teure Zeug für die Katz war und in die Tonne gekloppt wird!?
    Scherz bei Seite. 100 000 Euro hat die Bürgerbeteiligung, beauftragt durch die landeseigene Firma Grün Berlin, gekostet. 400 000 Euro hat, nach eigenen Angaben, die Eigentümergesellschaft VIVICO in das Verfahren gesteckt (Städtebaulicher Wettbewerb, Gutachten, etc). Nicht beziffert sind die Verwaltungs-und Planungskosten der Bezirke und des Senats, alleine 20 Planungsvorschläge in den letzten 5 Jahren, dann der Bebauungsplan usw.. Kein Wunder, dass Berlin kein Geld hat, um Parks zu bauen – wir finanzieren lieber die Schildbürgerstreiche und sonstigen Blödsinn.
    Bürgerbeteiligung bekommt man in Berlin, ob man sie will oder nicht und beim Mauerpark auf jeden Fall, – die muss man nicht und die kann man nicht kaufen und wie wir angekündigt und gesehen haben, lässt sich Bürgerbeteiligung, auch nicht durch Geld, willfährig machen und auch nicht in vorgesehene Bahnen lenken.
    Wie auch immer im September die Wahlen ausgehen, gebe Gott, dass in Politik und Verwaltung Verstand einzieht – und wenn nicht, dann bremsen die Bürgerinnen und Bürger den Quatsch eben nochmal aus, – solange bis wir einen bebauungsfrei fertiggestellten Welt-Bürger-Park haben.

    Schöne Grüße – Heiner Funken

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  3. Bin Berlin

    Apr 29. 2011

    Wir werden nicht drumrum kommen, so unangenehm für jeden die Erinnerung an die gescheiterte Bürgerwerkstatt ist, diese – die zu Recht als Gothe-Werkstatt21 gescholten wurde – aufzuarbeiten.
    Nicht bloß wegen dem Missbrauch von Steuergeldern der BürgerInnen, um Konzepte durchzusetzen, die gegen den Willen jener stehen, die solche Verfahren unfreiwillig bezahlen.
    Schlimmer noch ist der Missbrauch demokratischer Prinzipien. Ob es nun der Geburtsfehler war, die BürgerInnen in eine ausweglose Position zu manövrieren, indem man jenen als Vorbedingung für die Mitarbeit ein Bekenntnis zur Bebauung abpresste. Oder ob es die Abstimmungstechniken dieses furchtbaren Demokraten waren, solange den stimmberechtigten Personenkreis einzuengen, bis das gewünschte Ergebnis herauskam.
    Diese Veranstaltung würde Stoff für eine Doktorarbeit über Demokratiemissbrauch hergeben (ohne irgendwo abschreiben zu müssen).
    Was nun nicht angehen kann ist, dass ein Handelnder wie Martin Seebauer nun unsichtbar wird und seine „Moderationen“ an einer anderen Ecke der Stadt fortsetzt und weiter MitbürgerInnen zur Verzweiflung bringt.
    Solchen Leuten muss ein für allemal das lukrative, auch aus öffentlichen Kassen alimentierte Handwerk gelegt werden.
    Das ist die Aufgabe, der wir uns stellen sollten.
    Heute ist aber erst mal Feiern angesagt, vielleicht im Mauerpark:
    Einen herzlichen Dank an die lieben Freundinnen und Freunde des Mauerparks von der Mauerpark Stiftung Welt-Bürger-Park für ihr unermüdliches Engagement, ohne das es nicht gegangen wäre und das ab sofort im Kampf um den großen Mauerpark mehr denn je gefragt ist.

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  4. Offenbar funktioniert der Pingback nicht und wir erscheinen nicht in der Liste oben: aber klar hat die Anliegerinitiative Marthashof (AIM) auch der Mauerpark Stiftung Welt-Bürger-Park zu ihrem großartigen Erfolg gratuliert, und dabei natürlich den Artikel der Prenzlberger Stimme „Mauerpark: Auch Mittes Grüne nun gegen Bebauung“ zitiert, den ersten in der Presselandschaft überhaupt, der von dieser gewiss nachhaltigen Wende Notiz nahm:
    http://marthashofblog.blogspot.com/2011/04/ums-oderberger-dreieck-der-perfekte-tag.html
    Damit wird ja auch endlich die Forderung der AIM-Delegation in die „Bürgerwerkstatt“, wo ihr das Arbeiten leider verunmöglicht wurde, erfüllt:die Mitte-Grünen sind von der absurden Position abgerückt, ihre Haltung von diesem unrepräsentativen und nicht demokratisch gebildeten Gremium abhängig zu machen; dies wurde bereits am 24.Februar 2011 niedergelegt.
    http://mauerparkblog.blogspot.com/2011/02/mauerpark-krise-wie-weiter-verfahren_9371.html
    Der Mega-Marthashof im Norden, vier bis fünfmal größer, als das Urbild, „die antisoziale Plastik“ in der Schwedter wird nicht kommen, auch nicht monströsen Klötze an der Bernauer, gegenüber dem Stofanel-Grundstück am Pavillon-Rudiment, die nach Ephraim Gothes Plänen den Eckspielplatz an der Wolliner verschlingen sollten – jetzt heißt es den Blick nach vorne zu wenden, alles Neue macht der Mai: wenn WIR ALLE nun in der Stiftung mittun, wird der unschöne Status Quo bald überwunden sein, und die Leute aus dem Brunnenviertel, vom Prenzlauer Berg und aus aller Welt, werden sich auf dem Weddinger Teil des Mauerparks tummeln! AIM ist jedenfalls dabei.

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