Wisbyer Straße 6: Brachialentmieter Sascha Klupp hat neue Opfer gefunden

wisbyer 6

 

Brachialentmieter Sascha Klupp, bekannt aus Zeitung und Fernsehen hat neue Opfer gefunden. Im Haus Wisbyer Straße 6 werden die Mieter in gleicher Weise terrorisiert, wie schon die Bewohner der Klupp-Projekte in der Gleimstraße 52 und in der Bergstraße in Mitte.

 
razzia1Mittwoch, kurz nach zwölf. Vor dem Haus Wisbyer Straße 6 halten mehrere Einsatzwagen des Zolls. Uniformierte Beamte springen heraus und stürmen in den Hauseingang. Blitzschnell sind die Treppenhäuser und der Hof besetzt.
Die Beamten vermuteten auf der Sanierungsbaustelle der Firma Inter Stadt- und Wohnungsbau Wisbyer Straße 6 Grundbesitz GmbH Schwarzarbeiter. Doch die osteu-
ropäischen Arbéitskräfte, die das Misstrauen der Behörde erregten, waren bereits seit einigen paar Tagen nicht mehr auf der Baustelle tätig.

Zur selben Zeit sitzen Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirchner und Mitarbeiter seines Amtes in einer Wohnung des Hauses und hören sich dort die Berichte von Mietern an, die derzeit terrorähnlichen Umständen ausgesetzt sind.

Das Haus wurde Wisbyer Straße 6 wurde vor einigen Monaten von der kurz zuvor gegründeten Inter Stadt- und Wohnungsbau Wisbyer Straße 6 Grundbesitz GmbH gekauft, die dem stadtbekannten Brachialentmieter Sascha Klupp gehört.

Sascha Klupp

Sascha Klupp

Klupps Spezialität: Während der Sanierung eines von ihm erworbenen Hauses so viel Mieter wie nur irgend möglich herauszudrängen, um die sanierten Wohnungen zu Höchstpreisen losschlagen zu können. Wie das im Einzelnen funktioniert, hatte Filmemacherin Katrin Rothe – selbst ein Klupp-Opfer – in ihrem mit einem Grimme-Preis ausgezeichneten Streifen “Betongold” dokumentiert.
Auch in der Gleimstraße 52 ging Klupp zusammen mit seinem Partner Christian Gérôme (der auch Eigentümer des ehemaligen Güterbahnhofsgeländes am Thälmannpark ist) ähnlich zur Sache.
Nun erleben die Bewohner der Wisbyer Straße 6 die Segnungen kluppschen Wirkens.

Das Haus gehörte bis Ende vergangenen Jahres einer luxemburgischen Gesellschaft. Die hatte schon mal beträchtlichen Leerstand „produziert“ – 20 der 33 Wohnun-
gen stehen mittlerweile leer. Es wurden Modernsierungsankündigungen verschickt – die letzte datiert vom Sommer 2013. Doch geschehen war nichts.

Dann übernahm Klupp die Immobilie – und von nun an ging es Schlag auf Schlag.

Gerüste wurden aufgestellt, Briefe trudelten bei den Mietern ein, in denen sie vor die Wahl gestellt wurden entweder gegen ein Entgelt auszuziehen oder aber eine Modernisierungvereinbarung mit erheblich höheren Mieten zu unterzeichnen. Der Witz dabei, so eine Mieterin – Klupp hatte keine – rechtlich vorgeschrieben – Modernisierungsankündigung verschickt. Lediglich den Anbau von Balkonen kündigte er an. Seine Firma berief sich ansonsten auf die Modernisierungsankündigung des Voreigentümers, deren Fristen längst abgelaufen waren.

Die Arbeiten an der Fassade und den leerstehenden Wohnungen begannen, ohne dass die Bewohner darüber informiert wurden was für Arbeiten über welchen Zeitraum erfolgen.
 

Mal eben eine Springflut von der Decke

bretterEin Trupp bulgarisch sprechender Abrissarbeiter, dessen Mitglieder praktischerweise auch gleich in den leerstehenden Wohnungen nächtigten, schmiss dabei ungesichert Bretter und anderes Material vom Dach und den Gerüsten in den Hof. Hätte sich zum Zeitpunkt der Abwürfe ein Mieter auf dem Weg zur Mülltonne befunden – es wäre eine weitere Wohnung frei geworden… (siehe Video links)

Am 23.April entfernten die die Abrissleute die Dielen einer im Vorderhaus leerstehenden Wohnung u und zerschlugen danach eine unter Druck stehende Wasserleitung.

videoDie Wassermassen bahnten sich fast ungehindert den Weg in eine darunterliegende bewohnte(!) Wohnung, die – Zufälle gibt’s – ausgerechnet einer Mieterin gehört, die ihr Zuhause einst auf eigene Kosten und mit Hilfe eines KfW-Kredites selbst saniert hatte – und weder ausziehen, noch eine Modernisierungsvereinbarung unterschreiben will.

Umgehend wurde die Hausverwaltung alarmiert, doch es geschah erst einmal eine ganze Weile lang gar nichts.

Als sich zwei Tage erneut eine Springflut in die Wohnung der Mieterin ergoss, wurden Feuerwehr und Polizei alarmiert. Die Wehr schloss den Haupthahn, die Polizei wies die Bauleitung an, sofort einen Klempner zu holen. (Video rechts)

Schaden: Zwischen 10.000 und 15.000 Euro. seitdem dröhnen Lüfter in ihrer Wohnung, die das durchnässte Mauerwerk wieder trocknen sollen.
 

Kündigung wegen Anbringens eines Namensschildes

„Die Arbeiter dachten offenbar“, so ein Mieter, „das Haus wäre unbewohnt“. Also brachten die Bewohner Zettel an: „Das Haus ist bewohnt“ war darauf geschrieben oder „Hier Wohnen Menschen“.

badDas missfiel der Verwaltung des Eigentümers Klupp aufs heftigste und sie verbat derartige Hinweise auszuhängen. „Zwei von uns“, erzählt einer der Hausbewohner, „haben nun sogar eine Kündigung des Mietverhältnisses ausgesprochen bekommen, weil sie ihr Namensschild an die Wohnungstür hefteten.“

Das Grundstück Wisbyer Straße 6 liegt inmitten eines sogenannten Erhaltungsgebietes. Das bedeutet, das bauliche Veränderungen, die als „Luxussanierungen“ gelten, sind untersagt. Dazu gehören auch Grundrissänderungen, vor allem wenn sie der Vergrößerung der Wohnung dienen.
Doch im Seitenflügel wurden Wohnungen total entkernt(Video links), so dass die einstige Aufteilung der Räume praktisch nicht mehr nachvollziehbar ist.

Sorgen bereitet den Mietern auch, dass die Gerüste auf der Straßenseite nicht gegen unbefugtes Betreten gesichert sind. Des öfteren, so eine Mieterin, wurden des Nachts schon unidentifizierbare Gestalten auf dem Gerüst gesichtet.

Auch die Haustür ist nicht mehr verschließbar, was das Sicherheitsgefühl weiter sinken lässt.

Nicht zu Unrecht, denn im Klupp-Haus Gleimstraße 52 wurde September aus diesem Grund ein Brandanschlag erst möglich – der – auch dies offenbar ein purer Zufall – an der Wohnungstür des hartnäckigsten Kontrahenten des Gleim-52-Eigentümers Sascha Klupp verübt wurde – und der bis heute nicht aufgeklärt wurde.

 
Theaterregisseur Oleg Myrzak, dem der Anschlag galt, wohnt übrigens immer noch in der Gleimstraße 52. Und er wehrt sich immer noch gegen Klupp und Co.

Kürzlich hatte er eine Pfändung und Zwangsvollstreckung gegen die Firma des Eigentümers des Hauses veranlasst. Der Grund: Bei der kluppschen Modernisierung wurde die Heizung seiner Wohnung zerstört und die Klupp-Firma weigerte sich, sie wieder instand zu setzen. Also Ersatzvornahme.

Das Gericht hat ihm nun die Rechtmäßigkeit seines Vorgehens bestätigt.

 

Weiterführende Links:

Wisbyer Straße 6

Gleimstraße 52

 

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4 Kommentare zu “Wisbyer Straße 6: Brachialentmieter Sascha Klupp hat neue Opfer gefunden”

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  3. Gelöscht, da es missverständlich aufgefasst werden könnte. ODK

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