Wer an so vielen Turnieren anderer Vereine teilnimmt, wie die Jungs vom Teschsportplatz, der hat bitteschön auch mal ein eigenes auszurichten. Und wenn es dann soweit ist, soll die eigene Mannschaft natürlich ganz oben stehen. Um die statistische Wahrscheinlichkeit eines Turniersieges zu erhöhen, treten die Mannschaften der Gastgeber daher in der Regel mit mindestens zwei Mannschaften an. So, wie die 2. E bei ihrem eigenen Turnier in der Halle des OSZ Gastgewerbe in der Hansastraße.
Dem gastgebenden Verein steht das Recht der Begrüßungsrede zu. Also richtete Rotation-Trainer Sascha Kummer ein paar Worte an die Mannschaften. Was er genau sagte, war auf der Besuchertribüne leider nicht so richtig zu verstehen. Die paar Wortfetzen, die oben ankamen, klangen wie: „Der Ball…nur mit den Füßen…Tor…rotweiß umrandet… .“ Vielleicht hatte er aber auch was ganz anderes erzählt. Wie gesagt, es war nicht so recht zu verstehen.
Dann ging es auch schon los. Beim Eröffnungsspiel traf die SV Berliner Brauereien auf die SG Prenzlauer Berg. Das Spiel endete so, wie es begann: 0:0
Danach war der Gastgeber an der Reihe – und zwar mit beiden Mannschaften.
SG Rotation Prenzlauer Berg A – SG Rotation Prenzlauer Berg B
Nach dem Spiel gings dann erstmal in die „Kantine“. Das Buffet, das da aufgebaut war, wurde von den Spielermüttern (und -vätern?) Tage vorher vorbereitet. Da wurde gebacken, gebrutzelt und gekocht, auf dass die Spieler nach einem anstrengenden Match ihre Kräfte (und die Zuschauer die durch die Aufregung verloren gegangenen Kalorien) wieder auffrischen konnten.
Während sich die Jungs die Bäuche vollschlugen, ging es auf dem Parkett weiter. Der FC Stern Marienfelde kämpfte gegen die Mannschaft vom FC Grunewald. Letztere dominierte das Spiel, die Marienfelder unterlagen klar mit 2:4.
Dann waren wieder die Rotationer dran.
SG Rotation Prenzlauer Berg A – SV Berliner Brauereien
Nach diesem Ergebnis konnten die Brauer nun erst einmal ganz entspannt auf der Zuschauertribüne Platz nehmen und beobachten, was die anderen Mannschaften so zu bieten hatten.
Derweilen machte sich die B-Mannschaft von Rotation bereit, um gegen den Prenzlauer Berger Ortsnachbarn anzutreten.
SG Rotation Prenzlauer Berg B – SG Prenzlauer Berg
Das Entsetzen stand nach diesem Spiel so manchem Zuschauer ins Gesicht geschrieben. Und während sich die einen mit den entschuldigenden Erklärungen der Akteure zufrieden gaben…
…griffen andere voller Verzweiflung zur Flasche.
Aber es half ja nichts, das Leben ging weiter. Und nachdem der SV Berliner Brauereien gegen den FC Stern Marienfelde mit 2:3 verloren und der FC Grunewald gegen die SG Prenzlauer Berg mit 2:0 gewonnen hatte, war wieder die A-Mannschaft von Rotation an der Reihe.
SG Rotation Prenzlauer Berg A – FC Stern Marienfelde
Nach der erneuten Niederlage wirkte der Coach ein wenig kopflos. Doch da das nächste Spiel bereits bevorstand, blieb für die Suche nach des Trainers Haupt keine Zeit. Also wurden die Spieler mit entsprechenden Gesten eingewiesen.
SG Rotation Prenzlauer Berg B – SV Berliner Brauereien
Während es spiel- und ergebnistechnisch einen leichten Hoffnungsschimmer gab, herrschte in der Kantine mittlerweile Ebbe: Sämtliche Gummischlangen – Hauptnahrungsmittel aller Nachwuchsfußballer – waren ausverkauft!
Glücklicherweise hatte sich das Schlangen-Aus noch nicht bis zu den Akteuren in der Halle herumgesprochen – ein spontaner Spielerstreik wäre sonst sicher die Folge gewesen. So aber ging die Begegnung SG Prenzlauer Berg gegen FC Stern Marienfelde ohne Zwischenfälle über die Bühne. Die Marienfelder gewannen mit 2:1.
Dann musste wieder ein Rotation-Team auf das Parkett.
SG Rotation Prenzlauer Berg A – FC Grunewald
Viel Zeit zum Ärgern blieb nicht, denn im Anschluss an die Niederlage stand bereits das Spiel des anderen Rotation-Teams auf den Programm.
SG Rotation Prenzlauer Berg B – FC Stern Marienfelde
Und so wuchs der Frust bei den Rotationern: Keine Gummischlangen mehr da, ein Spiel nach dem anderen verloren – den Samstag hätte man auch irgendwie erfreulicher verbringen können…
Einziger Trost: Man konnte zusehen, wie auch andere Mannschaften Niederlagen einsteckten. Die SV Berliner Brauereien zum Beispiel, die gegen den FC Grunewald mit 0:2 vom Feld ging.
Dich so richtig befriedigend war das auch nicht – zumal die Rotationer nun wieder an der Reihe waren.
SG Rotation Prenzlauer Berg B – SG Prenzlauer Berg
Mit Worten wie „das kann man sich ja nicht mal mehr schöntrinken“, verließen nun die ersten Besucher den Veranstaltungsort. Das hätte sie besser nicht tun sollen, denn…
…schließlich war ein Spiel ja noch zu absolvieren. Und wie heißt es immer so schön? „Das beste kommt zuletzt.“
SG Rotation Prenzlauer Berg B – FC Grunewald
Die Schlusstabelle
FC Grunewald | 13:4 | 12 |
FC Stern Marienfelde | 10:7 | 12 |
SG Rotation Prenzlauer Berg B | 5:6 | 9 |
SG Prenzlauer Berg | 6:4 | 7 |
SV Berliner Brauereien | 3:5 | 4 |
SG Rotation Prenzlauer Berg A | 1:12 | 0 |
© Fotos: Dirk Grabowski
Spielkommentator: Alexander Buchs
Zurück zur Hauptseite “Rolle, rolle – Rotation!”