Wer übers Jahr an so vielen Turnieren teilnimmt, wie die Jungs von Teschsportplatz, muss natürlich auch mal selber eines veranstalten. Und so findet jedes Jahr im Januar in der Sporthalle des Oberstufenzentrums an der Hansastraße das Hallenturnier der SG Rotation Prenzlauer Berg statt. Sechs Mannschaften waren diesmal dabei – zwei davon stellten die Rotationer selbst.
SG Rotation Prenzlauer Berg I – SV Berliner Brauereien
Pünktlich um zehn Uhr ging es los. Rotation I trat gegen die Mannschaft der SV Berliner Brauereien an. Nach fünf Miuten der erste Treffer – für die Brauer. Nun machten die Rotatioer Dampf – kurz nach dem Toranstoß hätte der der Ausgleich schon mal fallen können – allerdings traf der Ball bloß den Pfosten.
Was folgte, war das, was man im Eishockey „Powerplay“ nennt – das Spiel auf ein einziges Tor. In diesem Fall war es der Kasten des Prenzlauer Berger Lokalrivalen.
Angriff auf Angriff starteten die Rotationer – mal landete der Ball recht, mal links neben dem Tor – und zuweilen auch schon mal darüber.
Den Rest fing der Torwart der Brauer weg.
Am Schluss des Spiels machte sich sogar noch Torwart Aguibou auf den Weg in die gegnerische Hälfte – doch auch das half nichts mehr.
Als die fünfzehn Minuten Spielzeit vorüber waren, hatte sich am Ergebnis nichts geädnert – und das hieß: 1:0 für die SV Berliner Brauereien.
SG Rotation Prenzlauer Berg II – FSV Berolina Stralau
Dass die Jung-Kicker aus der Dunckerstraße nicht unbedingt zu jenen gehören, die am frühen Morgen eines Sonnabends im Vollbesitz ihrer spielerischen Kräfte sind, ist bekannt. Insofern ist es für die Rotationer stets von nachteil, wenn ein Turnier vor 12 Uhr mittags angesetzt wird.
Beim Aufeiandertreffen zwischen der zweiten Mannschaft von Rotation und Berolina Stralau zeigte es sich jedenfalls wieder einmal deutlich, dass ein Turnierstart um 10 Uhr eindeutig zu früh ist.
Während die Friedrichshainer Gäste von Beginn an putzmunter übers Parkett flitzten, waren die Prenzlauer Berger noch mit gamz grundsätzlihen Dingen beschäftigt: „Wo bin ich – was bin ich – und warum bin ich eigentlich hier?“ Doch bevor auch nur eine dieser elementaren Fragen erschöpfend beantwortet werden konnte, zappelte der Ball bereits das erste Mal im Netz und zwar im jenen der Rotationer.
Das schaffte bei den Gastgebern zusätzliche Verwirrung.
Und die nutzten die Stralauer kaltblütig, um erneut zuzuschlagen. Insgesamt fünfmal versenkten sie die Kugel in Mathis‘ Kasten. Waterloo in Weißensee…
SG Rotation Prenzlauer Berg I – SV Schmöckwitz-Eichwalde
Gleich darauf musste die Erste von Rotation wieder ran.
Auch Gegner aus Eichwalde machten einen ausgesprochen ausgeschlafenen Eindruck. Ein fulminanter Sturmlauf kurz nach dem Anpfiff wurde mit dem 1:0 für die Gäste belohnt. Doch die Jungs von Rotations Erster – zu diesem Zeitpunkt schon bedeutend wacher als ihre Vereinsfreunde von der Zweiten – drängten auf den Ausgleich.
Allerdings wurde der Dauerdruck auf das Schöckwitz-Eichwalder Tor nicht belelohnt.
Im Gegenteil: Nach einem Konter stand es plötzlich 2:0 für die Gäste.
Und die Mannschaft aus dem Süden legte nach: Bei einem Angriff auf das Rotation-Tor lief Keeper Aguibou dem Stürmer allzuweit entgegen. So stand der Kasten unbewacht in der Gegend herum – 0:3.
Immerhin, die Prenzlauer Berger Gastgeber gaben das Spiel auch nach dem Drei-Tore-Rückstand nicht auf und kämpften wacker weiter. Und so konnte Luca kurz vor Schluss zumindest noch der Ehrentreffer erzielen.
Aber: Auch 1:3 ist halt verloren…
SV Berliner Brauereien – SG Rotation Prenzlauer Berg II
Nachdem die Erste von Rotation beim ersten Spiel des tages gegen die Brauer doch etwas unglücklich verloren hatte, wollte die Zweite es nun besser machen.
Und tatsächlich: Von Beginn an auf Sturm eingestellt, brachten die Schwarzweißen die Gelbbedressten Widersacher mächtig ins Schwitzen.
Angriff auf Angriff machte die Brauerei-Verteidigung mürbe – und nach gut fünf Minuten war es dann so weit: Innerhalb von
180 Sekunden klingelte es drei Mal im Brauer-Tor!
Und es hätten noch mehr Treffer werden können, denn das verlief die gesamten fünfzehn Minuten stets nur in eine Richtung.
Doch ein bisschen fehlte es den Rotationern wohl an der nötigen Konzentration – und auch der Brauereien-Torwart legte sich mächtig in Zeug, um deh Rückstand nicht noch gößer werde zu lassen. So blieb es beim 3:0.
Egal – der erste Sieg des Turniers war perfekt!
Zu Essen und zu Trinken…
…gab es während des Turniers natürlich auch.
Damit die jungen Recken zwischen den Spielen nicht vor Hunger zusammnbreche, hatten die Spieler-Eltern der der SG Rotation schon zwei Wochen vor dem Turnier begonnen, sich gedanken darüber zu machen, was denn die jungen Spieler am besten bei Kräften halten könnte.
Hinterher stellte sich heraus: Der supergesunde Rohkostsalat schien es eher nicht zu sein, was die Spielermägen benötigten.
Die selbstgemachten Buletten hingegen trafen da schon eher den Geschmack des Fußballnachwuchses.
Auch frische, hausgemachte Waffeln erfreuten sich großer Beliebtheit.
Ganz wei oben auf der Beliebtheitsskala standen aber auch diesmal wieder dick mit Nougatcreme beschmierte Brötchen.
Der absolute Renner jedoch war – wie wohl bei jedem Turnier in den Jugendklassen – diverses Gummigetier, das – garantiert frei von jeglichen natürlichen Zusätzen – eine Art Grund-
nahrungsmittel aller Berliner Nachwuchskicker darstellen muss.
Folgerichtig waren Gummimäuse bereits zur Halbzeit des Turniers ratzekahl ausverkauft…
SG Rotation Prenzlauer Berg II – SG Rotation Prenzlauer Berg I
Nachdem sich Spieler und Zuschauer ausreichend gestärkt hatten, konnte es nun zum Kampf der Giganten kommen:
Die Erste gegen die Zweite von Rotation Prenzlauer Berg.
Allerdings: So gigantisch war’s dann auch wieder nicht. Die Zweite schoss nach gut drei Minuten zum 1:0 ein – und dann gab es erstmal ein ziemliches Gestochere im Mittelfeld.
Die leichte Überlegenheit der Zweiten wurde dann nach sieben Minute mit einem wweiteren Treffer belohnt. Dabei konnte Aguibou einen ersten Schussversuch noch abwehren, der
Nachschuss aber saß. Und weil aller guten Dinge Drei sind, legten die „Zweiten“ noch einmal nach. Diesmal mit einem schönen Doppelpass – keine Chance für den Tormann.
Doch so ganz wollte sich die erste dann doch nicht geschlagen geben: Kurz vor dem Abpfiff ein schöner Konter – und mahtis musste das erste und einzige Mal in diese Spiel hinter sich greifen.
Der Prenzlauer Berger Anhang oben auf der Empore, der bei jedem Spiel mit den Jungs da unten auf dem Parkett mitfieberte, konnte bei dieser Begegnung ganz entspannt bleiben: Denn der Gewinner hieß so oder so: Rotation Prenzlauer Berg…
SG Rotation Prenzlauer Berg I – Weißenseer FC
Die Mittagszeit war herangerückt – und so stand der Hochform beider Rotation-Mannschaften nichts mehr im Wege.
Rotations Erste traf auf den Weißenseer FC. Die Mannschaf-
ten kennen sich seit längerem, beide spielen sie in derseben Leistungsstaffel. Meist hatten die Weißenseer die Nase vorn. Aber diesmal…
Da trafen zwei Mannschaften aufeinander, die sich von Beginn an nichts schenkten.
Nach fünf Minuten ein Angriff von Aguibou, der mit Jonathan, der nun im Tor stand, den Posten gewechselt hatte.
Der Weißenseer Torwart lief ihm entgegen, doch Aguibou behielt einen kühlen Kopf, legte seelenruhig auf den in der Mitte mitgelaufeen Luca ab – und der brauchte die Kugel nur noch ins verwaiste Tor zu schieben.
So überlegt wie vorn im Angriff, spielte die Mannschaft auch in der Abwehr.
Nach dem 1:0 der Rotationer machten die Weißenseer nun tüchtig Druck. Immer wieder stürmten sie nach vorn, schossen aus allen Lagen – doch die Verteidigung stand. Jonathan fischte das eine um das andere Mal die Bälle weg – und als er
einmal schon geschlagen schien, behielt Julius die Übersicht und rettete auf der Linie.
Irgendwann hatten die Jungs von Roatation den Weißenseern dann den Nerv gezogen – und mit einem klassischen Konter kurz vor Schluss das zweite Tor gegen den Staffelrivalen.
In den letzten Spielminuten behielten die Gastgeber dann deutlich die Oberhand.
Ein klarer Sieg für die Erste von Rotation, mit dem so wohl keiner gerechnet hatte.
SV Schmöckwitz-Eichwalde – SG Rotation Prenzlauer Berg II
Die Zweite von Rotation Prenzlauer begann schnell und versuchte, die Eichwalder unter Druck zu setzen. Aber die Mannschaft aus dem Süden hielt – nicht zuletzt wegen ihres aufmerksamen Torwarts – stand.
Mit der Zeit schwand die Energie der Rotationer und das Eichwalder Team konnte seinerseits zu Gegenangriffen starten. Doch blieben die ebenso erfolglos, wiejene ihrer Gegner.
Das Spiel endete, wie es begann: Mit dem Torstand von 0:0.
FSV Berolina Stralau – SG Rotation Prenzlauer Berg I
Auf dem Papier war eigentlich alles klar. Berolina Stralau hatte bis dahin alle Spiele souverän gewonnen und lag unangefochten an der Spitze. Die Erste von Rotation hingegen hatte bis auf die Begegnung gegen den Weißenseer FC nur Niederlagen einstecken müssen und trug die Rote Laterne.
Die Friedrichshaner begannen erwartungsgemäß stark und versuchten, mit schnellen Vorstößen diei Entscheidung herbeizuführen. Doch die Rotation-Abwehr stand. Doch dann – Torwart Jonathan lag bereits am Boden – wollte Aguibou den gefährlich nahe am Rotation-Tor vorbeifliegenden Ball ins Tor-Aus befördern, drosch den Ball aber mit voller Wucht ins
eigene Netz. Zu allem Überfluss war während des Getümmels vor dem Tor ein Berolina-Spieler versehentlich auf eine Hand von Jonathan getreten – an ein Weiterspielen war für ihn nicht mehr zu denken.
Also musste der etatmäßige Stürmer Marc ins Tor. Der würde nun vorne fehlen – und: Könnte Marc tatsächlich von Jetzt auf Gleich „umschalten?
Er konnte – und wie!
Die Berolinen, beflügelt durch das Torgeschenk, veranstalteten einen Daueransturm, doch wo der Ball auch hinflog – Marc war
schon da. Die Rotationer kamen über fünf Minuten lang nicht mehr aus ihrer Hälfte heraus, vor allem der Gäste-Spieler mit der Nummer 7 trieb die Friedrichshainer immer wieder nach vorn.
Die Schüsse prasselten im Dauerfeuer – doch Marc hielt stand. Er hechtete, grätschte, warf sich den anstürmenden Berolina-Spielern entgegen – so, als hätte er nie auf einer anderen Position gestanden.
Und als er dann doch einmal geschlagen schien, war es einmal mehr Julius, der die Übersicht behielt und am richtigen Fleck stand, um den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern.
Was immer der Favorit des Tages auch anstellte – für ihn gab es in diesem Spiel kein Durchkommen.
Dafür aber wurde das Vorwärtsspiel der Rotationer wieder etwas aktiver.
Und die Angriffe der Gastgeber brachten nicht nur hinten eine gewisse Entlastung – sie zwangen auch immer öfter den Friedrichhainer Tormann zum Eingreifen.
Und schließlich der Ausgleich: Konter – Eckball – Tor!
Nun setzte Berolina noch einmal alles daran, die Führung zurückzubekommen und stürmte was das Zeug hielt. Umsonst – denn im Tor von Rotation stand Marc…
Weißenseer FC – SG Rotation Prenzlauer Berg II
Ihre Freunde von der Ersten hatten es ja schon bewiesen: Die weißenseer waren an diese tag auf alle Fälle zu schlagen. Also blies nun auch die Zweite zum Sturm auf das FC-Tor. Die Überlegenheit der Prenzlauer berger war drückend – doch beim Abschluss fehlte es dann doch an der letzten Konsequenz.
Dann plötzlich ein Konter der Weißenseer – so schnell, dass die Prenzlauer berger nur noch hinterherlaufen konnten. Keine Chance für Mathis – 0:1.
Doch dem Vorwärtsdrang der Rotationer tat dies kenen Abbruch.
und so fiel nur zwei Minuten später bereits der Ausgleichund dRotation stürmze weiter.
Die Mannschaft des weißenseer FC verteidigte tapfer und bekam nur selten die gelegenheit, auch mal nach vorn zu spielen. Dennoch blieb es bis zum Abpfiff beim 1:1.
So waren zum Ende des letzten Turnierspiels beide Trainer herzlich unzufrieden: Der Prenzlauer Berger wegen der kläglichen Chancnverwertung – und der Weißenseer wegen insgesamt nur suboptimalen Leistung seiner Mannschaft.
Aber das kann sich ja beim nächsten Aufeiandertreffen schon wieder ganz, ganz anders darstellen…
DIE PLATZIERUNGEN
Platz 6
SG Rotation Prenzlauer Berg I
Platz 5
SV Berliner Brauereien
Platz 4
SV Schmöckwitz-Eichwalde
Platz 3
Weißenseer FC
Platz 2
SG Rotation Prenzlauer Berg II
And the winner is…
FSV Berolina Stralau