Die Welt ist zuweilen ungerecht: Die einen müssen schindern wie eine Hafennu… ähhm… – schuften bis zur Totalerschöpfung, die anderen machen sich einen Lenz. So auch beim Spiel des BSV Heinersdorf gegen den Weißenseer FC.
Während der Heinersdorfer Keeper Robert Kolbe über die gesamte Distanz von 90 Minuten mit vollem Einsatz für seine Mannschaftskollegen die Kohlen aus dem Feuer bzw. den Ball von den gegnerischen Füßen holen musste, hatte sein Weißenseer Pendant Alex Fischer höchstens mit einer Art Einsamkeitssyndrom zu kämpfen…
Der Landesligist aus der Buschallee ging gleich in die Vollen und machte von Beginn an klar, dass er eigentlich nur eine Hälfte des Spielfeldes zu nutzen gedachte – und zwar jene des Gegners.
Die Kreisliga-B-Vertreter vom Kissingenstadion hingegen schienen noch nicht so recht auf dem Teschsportplatz an der Dunckerstraße angekommen zu sein: Kaum Verständigung untereinander, daraus resultierend zu viele Abspielfehler – es sah zuweilen doch recht konfus aus, was die Heinersdorfer da so zeigten.
Und so klingelte es dann auch bereits in der 3. Spielminute da erste Mal: Nach einer lehrbuchhaft aufgeführten Weißenseer Viererkette stürmte Murad von links in den Strafraum. Der Heinersdorfer Keeper, der ihm entgegenlief, wurde elegant umspielt – 0:1.
Das 0:2… – ließ auf sich warten. Nicht etwa, dass die Mannen des BSV nun etwa zu sich gefunden hätten – vielmehr schie-
nen sich die Weißenseer zu einen kollektiven Treffer-Boykott verabredet zu haben. Unaufhörlich stürmten sie in den Heinersdorfer Strafraum und überboten sich gegenseitig
in den Disziplinen Daneben-, Darüber- oder aber auf (Tor-)Mann-Schießen. Ein Lattentreffer war auch dabei. Und was zufällig dennoch eine Chance hatte, im Kasten zu landen, wurde vom Heinersdorfer Keeper Robert Kolbe weggefischt.
So dauerte es tatsächlich bis zur 33. Spielminute, als dann Michel Seckler aus spitzem Winkel zum 0:2 einschoss.
Drei Minuten später erhöhte Hermann Szarwak aus Nah-
distanz auf 0:3.
Das wars dann bis zur Halbzeit aber auch.
In der Kabine schienen sich die Heinersdorfer Spieler dann näher miteinander bekannt gemacht zu haben – jedenfalls klappte es in der zweiten Hälfte des Spiels mit der Verständigung untereinander bedeutend besser, die Abwehr war koordinierter und zuweilen gelang sogar ein Vorstoß in die gegnerische Hälfte. Was den Weißenseer Keeper Alex Fischer immerhin daran hinderte, vollends zu entschlummern.
An der drückenden Überlegenheit des Landesligisten änderte dies allerdings nichts.
In der 55. Spielminute war es erneut Hermann Szarwak, der für den Favoriten ins Schwarze traf (0:4); in der 64 Minute trug sich mit einem 15-Meter-Schuss auch Murad das zweite Mal in die Torschützenliste ein.
Den dritten „Zwilling“ erzielte schließlich Mike Braun mit seinen Treffern zum 0:6 und 0:7 (78., 85.)
Die Heinersdorfer kämpften trotz des sichtbaren Drei-Klassen-Unterschieds und der hohen Zahl der Gegentore wacker bis
zum Schluss – und wurden am Ende mit dem Ehrentreffer belohnt.
Den schoss in buchstäblich allerletzter Sekunde André Engler nach einer passgenauen Freistoß-Vorlage von Philipp Hübelitz.
Kaum war der Ball über die Linie gesaust, da griff Schiedsrichter Manfred Küßner zur Trillerpreife, um eine ihm wenig Probleme bereitende Partie zu beenden.
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