Nur rein theorethisch hatten sowohl der Weißenseer FC, als auch der SV Buchholz bei einem Sieg noch eine Chance gehabt, in das Halbfinale einzuziehen: Wenn ausgerechnet die SG Nordring gegen den Favoriten Empor Berlin wenigstens einen Punkt einfährt. Dennoch lieferten sie sich ein sehenswhertes Spiel, in dem der A-Kreisligist Buchholz seinem zwei Klassen höher angesiedelten Widersacher heftig zu schaffen machte.
Vom Spiel berichtet Steven Gallrach
Am letzten Vorrundenspieltag zwischen dem SV Buchholz und dem Landesligisten Weißenseer FC half beiden Kontrahenten nur ein deutlicher Sieg zum Einzug ins Halbfinale.
Der A-Ligist wollte sich nach der 6:1-Packung gegen Einheit nicht erneut vorführen lassen und agierte gegen den zwei Klassen höher spielenden Favoriten aus Weißensee von Beginn an mutig nach vorne. Bereits nach neun Minuten hätte Schulz auf dem linken Flügel sein Team in Führung bringen können, scheiterte jedoch aus spitzem Winkel am gegnerischen Keeper.
Der anschließende Eckball landete nach dem Klärungs-
versuch der WFC-Abwehr an der rechten Außenlinie bei Andy Bauermeister, der mit einem fulminanten Fernschuss den Ball unter die Latte knallte. (1:0/10.)
Der Jubel über den sehenswerten Führungstreffer war kaum verklungen, da spitzelte Murat den Ball am herauseilenden SVB-Schlussmann Weiss vorbei und traf aus immer spitzer werdenden Winkel zum ebenso spektakulären Ausgleich. (1:1/12.)
Beide Teams schenkten sich nichts.
Weißensee traf den Außenpfosten, (14.) SVBs Schulz scheiterte am glänzend reagierenden WFC-Torhüter. (36.)
Als sich beide Mannschaften auf das Remis zur Pause zu einigen schien, führte ein schnell ausgeführter Freistoß von SVB-Kapitän Kischkoweit auf den jungen Miguel Schmoldt zur überraschenden, aber nicht unverdienten Halbzeitführung des Underdogs. (1:2/44.)
Der Landesligist kam wie von der Tarantel gestochen aus der Kabine, drückte von der ersten Sekunde nach Wiederanpfiff auf den erneuten Ausgleich.
Einen stramm getretenen Freistoß aus 30 Metern kann Weiss nur nach vorne fausten, wo Murat am Strafraum lauerte und die Kugel mit seinem zweiten Traumtor unter die Latte zimmerte. (2:2/47.)
Weißensee übernahm nun das Spielgeschehen, ließ Ball und Gegner geschickt laufen und demonstrierte erstmals den Zwei-Klassen-Unterschied. Weiss musste gleich drei Mal binnen fünf Minuten spektakulär eingreifen und den Rückstand seiner Mannschaft verhindern.
Es dauerte bis zur 77. Minute, bis Weißensee seine spielerische Überlegenheit in die erstmalige Führung ummünzte. Den kapitalen Fehlpass von Schulz im Spielaufbau bestrafte der erst wenige Augenblicke zuvor eingewechselte Szarwak mit dem 3:2.
Sekunden nach dem Wiederanstoß hätte Schulze ausgleichen können, hob den Ball jedoch knapp am Gehäuse vorbei. (78.)
Beide Teams erhielten in der Schlussphase noch jeweils eine gute Möglichkeit zu einem weiteren Treffer, zunächst parierte Weiss erneut glänzend und profitierte von der Abseitsstellung von Szarwak,(83.) dann beförderte Bauermeister einen Freistoß aus zentraler Position knapp über den Querbalken.
Am beiderseitigem Ausscheiden hätte dies jedoch nichts geändert. Trotz des packenden Pokalfights müssen wohl beide Teams nach der Vorrunde die Koffer packen. Einzig beim heutigen Punktverlust von Berlin-Ligisten Empor gegen B-Ligist Nordring darf Weißensee im Halbfinale antreten. Zwar scheint dies so realistisch wie der morgige Weltuntergang. Doch der Exerpokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze, wie das Endspiel 2011 bewiesen hat.
Spielzusammenfassung im Video
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