Morgendliches Debakel in Friedenau

Eine frühmorgendliche Reise ins südliche Berlin hatte uns Trainer Sascha organisiert. Bereits um 9.00Uhr sollte Anstoß sein in Friedenau, beim dort beheimateten TSC. Die frühe Anstoßzeit und die Tatsache, dass in Freundschaftsspielen der Rotationer 2.E meistens der Wurm drin ist, hätten uns Warnung genug sein sollen.
 
Die Väter beider Mannschaften tauschten noch ihr medizinisches Wissen aus, dann ging’s auch schon los.

Friedenau begann druckvoll und kombinierte sich von Anfang an durch die Reihen der Jungs aus der Tescharena.
Zwar hielt die mannschaft aus Prenzlauer Berg kämpferisch dagegen, Torwart Mathis musste allerdings schon nach kurzer Zeit eingreifen.
Rotation gelang es in der Anfangsphase nicht, sich zu befreien. Zu stark war der Druck der Friedenauer.

Dann aber doch: Ein schneller Konter ließ plötzlich Stefan allein vor dem Torwart auftauchen. Ein kurzer Schwenk nach rechts, den Ball mit der Innenseite am Keeper vorbei geschoben – da stand es auf einmal 1:0 für die Gäste aus Prenzlauer Berg.
Danach ging es in gewohnter Manier weiter: Friedenau drückte, Rotation konterte – das aber jetzt durchaus gefällig. Trotzdem was es für die Zuschauer aber nur eine Frage der Zeit, bis der Ausgleich fallen würde.

Und er fiel…

Und da das Tor im Speziellen sooo schön war und das Tore schießen im Allgemeinen ja sowieso sooo viel Spaß macht, legten die Friedenauer noch 3 mal nach.
4:1 stand es am Ende der ersten Halbzeit. Für die Friedenauer, was denn sonst.

 


 

Anfang der zweiten Hälfte war es nun nicht so, dass die Schwarz-Weißen das Spiel an sich rissen.
Im Gegenteil: Friedenau stürmte weiter und hatte auch erste Möglichkeiten.

Aber es muss wohl eine deutliche Halbzeitansprache des Trainers gegeben haben, denn nun wurde wieder energischer dagegen gehalten und Druck auf die gegnerische Abwehr aufgebaut.
Nicht ohne Erfolg: Den Kickern vom Reschsportplatz an der Dunckerstraße gelangen zwei hart erkämpfte Tore, so dass es

plötzlich nur noch 3:4 stand. Sollte hier eine Überraschung möglich sein? Ein Tor noch bis zum Ausgleich – vielleicht sogar zwei für einen Sieg?

Plötzlich schien wieder alles möglich zu sein.

Doch obwohl die Prenzlauer Berger Morgenluft witterten und ein Ausgleich tatsächlich in der Luft lag, stürmten die Spieler aus Friedenau unverdrossen weiter. Matthis im Tor hatte

wahrlich keinen leichten Tag.
Dann kam die Schlüsselszene an diesem Tag: Matthis hatte einen Ball gehalten, aber der gegnerische Spieler spitzelte ihn aus den Händen des Torwartes und schob ihn ins Tor. Protest von Trainer Sascha, aber das Tor wurde gegeben! Es stand 5:3 und damit war die Entscheidung in diesem Spiel gefallen. Das zumindest sahen wohl die Rotationer so, denn hinfort stellten sie die Verteidigung des eigenen Tores weitestgehend ein.

Bis zum Ende der zweiten Halbzeit trafen zwar die Jungs aus Prenzlauer Berg noch einmal das Tor (Foto: 093/094), aber die Blau-Weißen aus Friedenau versenkten in der gleichen Zeit weitere 4 mal den Ball. 9:4 lautete der eindeutige Zwischenstand.
Üblicherweise wäre das Spiel damit zu Ende gewesen, und die Niederlage hätte sich im Rahmen gehalten. Aber (leider) hatten beide Trainer eine dritte Halbzeit vereinbart. Was offenbar bei den Jungs von Rotation nicht auf Gegenliebe stieß, denn sie stellten das Fußball spielen weitestgehend

ein, und die Schwarz-Weißen mussten den Ball weitere 8 Mal aus dem Tor holen.
17:4 lautete der unglaubliche Endstand. Moment mal – 17:4 – da war doch schon mal was? Ach ja: am 20. Oktober 2011 verlor man in der Tescharena gegen Berolina Mitte mit eben diesem Ergebnis… oder so ähnlich… . Die Eltern verarbeiteten das Erlebte auf ihre Weise: während der Großteil sich einander Trost spendete, konnte ein Vater seine Trauer nicht verbergen und suchte etwas abseits die Stille…

Fotos & Text: Dirk Grabowski
 
Und hier die Galerie vom Spiel. Wenn man auf PicLens klickt, kann man die Fotos von der Begegnung als Dia-Show betrachten.

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