Sieg gegen Olympia – Brauer seit acht Spieltagen ungeschlagen

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Der Mikrokosmos in der Kreisliga-A bewies bei der Partie des SV Berliner Brauereien gegen den CSV Olympia, dass sich Geschichte manchmal wiederholt. Zumindest gab es einige Parallelen zum Hinspiel. Völlig irrwitzig, dass schon wieder das Wetter verrückt spielte und das Spielgeschehen beeinflusste: Sturm, Sonne, Regenbogen. Und erneut traten die Charlottenburger mit einem geschrumpften Kader an, so dass sogar der Trainer, Andres Inderwisch, einsprang, um in der Innenverteidigung auszuhelfen.
 

002Wie im Hinspiel offenbarte sich ein unansehnliches Spiel, es scheint manchmal Mannschaften zu geben, die nicht kom-
patibel für schönen Fußball sind.
Olympia versuchte es mit sehr viel Rotation in der Offensive und flachem Passspiel durch die Mitte und die Brauer nutzten dankenswerterweise die Räume nahe der Einwurflinie, um ihre Stürmer mit Flanken zu bedienen, die leider meistens im Aus oder in den Händen von Gästetorwart Rene Kofler landeten, der übrigens wieder ein hervorragendes Spiel ablieferte.

003In der Anfangsphase erspielten die Platzherren erste Chancen, so schossen Klementz und Venuß mal aufs Tor, verfehlten aber jeweils knapp das Ziel. Und obwohl die Charlottenburger körperlich und geistig präsenter waren, die Brauer bisweilen unsortiert, schossen letztere das Führungstor. Mit dem Blick für den in die Spitze laufenden Töpfer brachte Klementz den Ball per Flanke gefährlich in den Strafraum. Töpfer überlupfte mit feiner Technik Torwart Kofler und schoss sein zwanzigstes Saisontor für die Brauereien (10.).

004Der CSV kam zwar mit Mann und Maus in die Paul-Heyse-Straße, aber der Siegeswillen war bei allen zu spüren. Nach und nach rissen die Gäste das Spiel an sich und entwickelten immer mehr Druck auf Elschners Kasten. Koflers weiter Abschlag wird von Innenverteidiger Blasnik unnötig zur Ecke geklärt, die Petzold wenige Momente später reinzirkelte. Beermann gewinnt das Luftduell am Elfmeterpunkt und Elschner hechtet hinterher und pariert irgendwie. Unglücklich nur, dass er den am Pfosten stehenden Lohde mit umreißt und Schmitz somit ungehindert zum Ausgleich einschieben kann (20.).

005Wenig später stand Beermann nochmal im Mittelpunkt: Brauer-Sechser Venuß leistete sich einen Fehlpass im Zentrum, den Olympias Nummer „10“, Kubiak, dankend aufnahm und blitzschnell verwertete. Sein Steilpass ging genau durch die Schnittstelle der Abwehr zu Beermann, der dem heraus eilendem Elschner keine Chance ließ und locker zur 2:1-Führung einnetzte (28.).
Das überrumpelte die Brauereien ein wenig. Pfaffenzeller hatte etwas dagegen: Er vernaschte seinen Gegenspieler auf der linken Außenbahn und spielte scharf in den Fünfer, wo sowohl Töpfer, als auch Lechermann knapp verpassten (31.). In der 36. Spielminute baute sich aus 18 Metern eine 5-Mann-starke Mauer vor Innenverteidiger Blasnik auf, der überraschend den völlig im Stich gelassenen Lohde bediente, dessen Schuss jedoch unplatziert an Kofler absprang.
Im Gegenzug hätten die Blau-Weißen den Sack endgültig zumachen können. Kurz vor der Halbzeitpause tankte sich Petzold rechts durch den Strafraum, scheiterte noch zunächst an der Grätsche von Blasnik, konnte den Ball aber dann auf seinen freistehenden Stürmer Plesa spielen, der kläglich vergab (43.).
 

Spanisches Feingefühl

Man merkte den Gästen schon einen gewissen Kräfteverschleiss an, vor allem bei den älteren Herrschaften, die aushalfen. Dementsprechend dominierten dann die Brauer das Spiel in der
zweiten Hälfte. Jedoch scheiterte man am überhasteten Aufbauspiel nach vorne und verlor wertvolle Zeit bei Einwürfen für Olympia.

51Pfaffenzeller entwickelte viel Spaß auf der linken Seite und nutzte jede Möglichkeit, um aufs Tor zu schießen. Der eingewechselte Spielmacher der Brauer, Velez-Vera, probierte es mal per Freistoß auf die Torwartecke, aber Kofler ließ sich nichts vormachen (59.).
Aber der zweite Streich folgte zugleich: Velez-Vera schnappte sich erneut den Freistoß aus 20 Metern und schoss ihn über die Mauer direkt in den linken Torangel, absolut keine Chance für Kofler (71.).

009Wie im Hinspiel drückte Petzold dem Spiel von Olympia mit gekonnten Dribblings und gutem Auge seinen Stempel auf. Daher war es kein Wunder, dass die beste Chance in der zweiten Halbzeit für Olympia durch ihn eingeleitet wurde.

Energisch setzte er sich im Strafraum gegen Venuß durch und fand den Weg schon wieder zum freistehenden Stürmer Plesa. Brauer-Torwart Elschner lag schon geschlagen auf dem Boden, das Tor stand unbeseelt und doch schaffte es Plesa irgendwie, die Kugel daneben zu schießen – kurios (75.).

008Und ärgerlich; denn nur wenige Augenblicke später drehten die Brauer doch noch die Partie für sich. Wie im Hinspiel – warum sollte es anders sein? – resultierte der Siegtreffer aus einer Velez-Vera-Töpfer-Koproduktion. Nach formschöner Ecke stand Töpfer am höchsten in der Luft und konnte ungehindert ins lange Ecke köpfen, 3:2 (79.).

Olympia sammelte die letzten Kräfte und schob sich nach vorne ohne Nennenswertes hervorzubringen, die Brauer hingegen zeigten in den Schlussminuten den schönsten Spielzug der Begegnung: Klementz bedient von links per Flanke Töpfer, der stoppt den Ball für Marschke, Marschke schickt rechts den startenden Venuß, der flach in den Rückraum spielt, Töpfer lässt gewollt den Ball passieren, und Carow hätte nur noch einschieben brauchen. Leider traf er nur das Lattenkreuz (87.).
 
Wie gesagt, wie im Hinspiel wurde den Zuschauern ein faires, aber dröges Duell geboten, das nicht wirklich einen Gewinner verdient hätte. Einzelne Momente und Spieler entschieden den
Sonntagskick zweier Teams, für die es in dieser Saison ja auch um nichts mehr geht.
Und wie im Hinspiel begegnen beide am kommenden Sonntag den zwei Bestplatzierten in der Liga. Hellas-Nordwest empfängt die Brauereien, und Türkyurt kommt zu Besuch am Spandauer Damm.

Beste Spieler: Töpfer, Velez-Vera – Petzold, Beermann

 

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