Kinder haften für ihre Eltern! Selbstverständlich auch dann, wenn die Kinder ihre Altvorderen gerade nicht beaufsichtigen können, weil die Kids gerade auf dem Spielfeld zu tun haben. So also mussten sich die Jungs beim Spiel gegen den BSC Marzahn einiges anhören. Und das kam so: Der Schiedsrichter war der Meinung, bei den Rotationern einen verbotenen Rückpass gesehen zu haben und gab deshalb einen direkten Freistoß für die Marzahner. Die Prenzlauer Berger Elternteile aber meinten nicht nur, keinen verbotenes Spiel gesehen zu haben, sondern auch noch, dass, wenn es eines gegeben hätte, der Freistoß nur indirekt…. . Naja, und das taten sie am Spielfeldrand kund. Logisch, dass der Schiedsrichter die Neunjährigen für das Verhalten Ihrer Eltern rügte…
Der Freistoß wurde übrigens erfolgreich abgewehrt.
Manchmal muss ein guter Start für den Rest der Zeit den entsprechenden Vorlauf schaffen. Und so begannen die Rotationer schon mit dem Anpfiff des Spiels überfallartig das Tor des BSV Marzahn zu torpedieren. Und das äußerst erfolgreich. Bereits nach vier Minuten stand es 3:0 – und man konnte den Eindruck gewinnen, dass die Gastgeber es darauf anlegten, ihr einhundertstes Punktspieltor noch vor der Winterpause zu versenken.
Doch nun waren auch die Marzahner wach geworden. Was anfänglich noch als hilflose Abwehr des schwarzweißen
Ansturms daher kam, wuchs bald schon einer veritablen Gegenwehr… – oder weniger verschwurbelt formuliert: Die Marzahner zeigten, dass sie auch Fußball spielen können. Und das nicht schlecht. Spätesten ab Mitte der ersten Halbzeit hielten die Gäste gut mit – und hatten zuweilen mehr Spielanteile, als die Heimmannschaft. Das wurde schließlich mit einem Tor belohnt – und so stand es nur noch 3:1.
Die Marzahner Mannschaft, die bis dahin bei vier gewonnenen Spielen erst ein Punktspiel verloren hatte, forderte die Rotationer in dieser Spielphase heftig, und die Jungs von Trainer Sascha Kummer mussten tüchtig rackern, um den Abstand zur gegnerischen Mannschaft zu halten. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff fiel dann das kurioseste Treffer des Tages: Einwurf für Rotation in Höhe der Marzahner Strafraumgrenze. Jonathan kickt den Ball lässig mit dem Hacken an, worauf der sich – im Zeitlupentempo – in die Höhe schraubte, und langsam hinter dem BSC-Keeper ins Netz schwebte. Nicht nur Torwart war überrascht – auch der Fotograf vergaß vor Staunen, auf den Auslöser zu drücken…
Zum Beginn der zweiten Halbzeit starteten die Rotationer erneut durch. Und wie schon in der ersten Hälfte, hatten die Spieler vom BSC Marzahn auch jetzt wieder Schwierigkeiten, dem ersten Ansturm standzuhalten. Und so erhöhte Rotation innerhalb von drei Minuten auf 6:1. Danach fingen sich die Marzahner zwar, schafften es aber nicht, zur gezeigten Stärke der ersten Halbzeit zurückzufinden. So hatte Mathis im Rotation-Tor nun bedeutend weniger zu tun.
Die Prenzlauer Berger blieben die überlegene Mannschaft,
sie waren meist schneller als ihre Gegener, zeigten ein besseres Zusammenspiel und hatten die weitaus größere Anzahl an Torchancen. Doch entweder scheiterten sie am gut haltenden Marahner Torwart – oder sie vergaßen einfach, den Ball im richtigen Moment abzuschießen.
So blieb es schließlich beim 6:1 für Rotation – und dem unangefochtenen Spietzenplatz in der Tabelle.
© Fotos Dirk Grabowski
Und hier die Galerie zum Spiel. Wenn man auf PicLens klickt, kann die Fotos von der Begegnung als Dia-Show betrachten.
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Die Marzahner Eltern
Nov. 19. 2011
Erst einmal: Großes Kompliment an die Mannschaft! Und großes Kompliment an die Trainer! Ihr habt da eine tolle Truppe, die sehr gut gespielt und natürlich auch verdient gewonnen hat.
Wenn man sich die Spielergebnisse anschaut, haben eure Jungs bisher souverän aufgespielt und noch keinen einzigen Punkt abgegeben. Umso erstaunter waren wir Marzahner Gäste, wie unsoverän die Eltern der Rotationer sich verhalten haben. So etwas haben wir – glücklicherweise – schon eine ganze Weile nicht mehr erlebt. Beim Stand von 6:1 und einer Restspielzeit von wenigen Minuten so ein Theater am Spielfeldrand aufzuführen, war schon richtig großes Kino! Wirklich tolle Vorbilder, diese Altvorderen!
Was war überhaupt geschehen? Der Ball kommt von der Ecke in den Prenzlberger Strafraum gerollt. Ein sicher auf dem Boden stehender Spieler von Rotation spielt den Ball unbedrängt mit dem Innenrist zu seinem Torwart und dieser nimmt den Ball mit den Händen auf. Wenn das kein glasklarer Rückpass war, was dann?
Mit diesem Spielbericht hier wird der Sache nun aber die Krone aufgesetzt, indem die Regelunkenntnis auf dem Platz im Nachhinein in Regelkenntnis umgedreht und einfach behauptet wird, der Schiri hätte einen direkten Freistoß gepfiffen. Wirklich schade, dass man hier so eine falsche Behauptung aufstellt. Der Freistoß war sehr wohl indirekt. Das hat der Schiri den Jungs auf dem Spielfeld gesagt und er hat es bei der Ausführung des Freistoßes auch entsprechend angezeigt. Vielleicht kann der Fotograf das ja auch mit einem Foto aus seiner Bilderkiste belegen, denn da ist sicher zu sehen, wie der Schiri bei der Freistoßausführung den Arm senkrecht in die Luft hält. Schonmal drauf geachtet? Aber wie soll man das als Zuschauer auch wissen, wenn man sich noch nie intensiver mit den Fußballregeln beschäftigt hat! Da schimpft man eben einfach auf die Pfeife da auf dem Platz. Das ist ja so üblich und das können sich die Jungs dann auch gleich mal abschauen! Im Übrigen wurde der Freistoß auch indirekt und noch dazu ziemlich kläglich von unseren Jungs ausgeführt. Wie so oft, viel heiße Luft um Nix.
Man kann der Sache aber auch viel Positives abgewinnen, denn hoffentlich werden die besagten Altvorderen und die Beteiligten sich auch mal kritisch an die eigene Nase fassen. Wie wir nach dem Spiel von Trainer Sascha gehört haben, sollen sich ja 3 Elternteile von Rotation für den nächsten Regelkundelehrgang interessiert haben. Na, das ist doch schon mal was!
Wir freuen uns auf jeden Fall auf das Rückspiel in einem halben Jahr. Hoffentlich können wir dann mal in Bestbesetzung auflaufen und gegen die starken Prenzlberger ein bisschen mehr Widerstand leisten! Aber Achtung, wenn Euer Schiri nicht wieder seinen Ausweis vergisst und die Eltern doch nicht den Regelkundelehrgang besucht haben, pfeift wieder die Pfeife, die weiß, was ein Rückpass und ein falscher Einwurf ist!
Nette Grüße aus Marzahn an die Rolle, Rolle Rotation Jungs!
Sascha
Nov. 20. 2011
vielen dank für den kommentar. ich vermute, dass dieser vom marzahner spielervater verfaßt wurde, der auch die partie geleitet hat.
gerade in unserer altersklasse spielen alle kids um die goldene ananas. es ist doch völlig egal, wer hier spiele gewinnt und wer am ende staffelsieger wird. es steht klar die fußballerische ausbildung der kinder im vordergrund und die begeisterung für den sport.
die entscheidung des schiedsrichters wurde am ende der partie den mannschaften klar erklärt. davor ziehe ich meinen hut und zolle respekt. so etwas hat vorbildcharakter für alle spielereltern, die spiele leiten. so lernen kinder und verstehen es auch, warum der schiedsrichter eine entscheidung getroffen hat, diese zu akzeptieren. denn nur zu oft, nimmt der eigene ehrgeiz überhand und spielereltern zerpfeifen partien zu gunsten der eigenen mannschaft, weil sie sich vom tabellendenken nicht lösen können.
ob die entscheidung nun richtig oder falsch war – es war eine tatsachenentscheidung des schiedsrichter, die nicht einmal spielentscheidend war. am spielfeldrand mögen das manche anders gesehen haben, aber die entscheidung trifft nun mal der schiedsrichter. dass dieses auch mal zu unmutsbekundungen führen kann, ist normal – sollte aber niemals alltag werden und schon garnicht im kinderfußball.
deswegen hoffe ich, dass sich alle überhitzten gemüter wieder beruhigen. viel wichtiger bleibt, dass diese partie mit zu den schönsten in dieser staffelrunde gehörte und mit sicherheit beide trainer und mannschaften viel gelernt haben. für rotation gilt weiterhin die klare devise, dass wir mit fairem und schönem fußball auftreten wollen. somit freuen wir uns erst recht auf ein wiedersehen in einem halben jahr, um gemeinsam zu sehen, wie sich beide mannschaften sportlich und spielerisch weiter entwickelt haben.
und geleitet (die begrifflichkeit „pfeife“ für einen schiedsrichter gehört nicht in unseren sprachgebrauch) wird die partie dann ganz entspannt und ohne emotionen.
Skimble
Dez. 16. 2011
Zwei interessante Kommentare zum Spielbericht, die zeigen, dass Kommunikation eben auch im Fußball soooo viel wert ist. Klar gehören Emotionen beim Fußball dazu, trotzdem muss sich natürlich im Kinder- und Jugendfußball jeder seiner Verantwortung bewusst sein. Deswegen sind (übermäßige) Kommentare zur Schiedsrichterleistung immer fehl am Platz. Wenn man sich trotzdem mal über eine Schiedsrichterentscheidung ärgert kann man sich hinterher zusammensetzen und die Dinge klären, wie hier offenbar geschehen. Bei allem Enthusiasmus auf dem Platz ist gerade hinterher eben immer klar, dass dort auf beiden Seiten Kinder auf dem Platz standen, die einfach nur Fußball spielen wollen. Insofern eine klare 1 für die Reaktionen hinterher (das Erklären des Marzahner Schieris und auch der Kommentar des Rotation-Trainers auf dieser Seite) und leider eine 5- für die Reaktion der Eltern vor Ort, wie ich sie dem Spielbericht und dem Kommentar der Marzahner entnehme. Aber es müssen ja nicht immer nur die Kinder sein, die etwas auf dem Fußballplatz lernen, gern dürfen sich an Lernprozessen auch alle Eltern beteiligen, und wenn es nur die Tatsache ist, dass zum Fairplay auch gehört, sich mal einen Kommentar zu verkneifen ;o).
Wünsche allen Kickern und ihren Familien sowie allen Trainern eine schöne Weihnachtszeit.