Einmal Schnipp und und einmal Schnapp – und schon war der Weg zum Neuen Hirschhof frei.
Nach einem Jahr Bauzeit wurde am Freitag die neue Spielfläche auf dem Gelände des Grundstücks Oderberger Straße 19 seinen Nutzern übergeben.
Das Konzept für den Spielplatz, der auf einem ehemaligen Gewerbegelände errichtet wurde, entstand 2010 in einem mehrstufigen Beteiligungsverfahren mit Anwohnern, Kindern und dem Landschaftsplanungsbüro Fugmann und Janotta.
Ursprünglich sollte die Neuanlage des Spielplatzes eine Erweiterung des bestehenden Hischhofes darstellen, der in
den 1980er Jahren von Anwohnern in Eigeninitiative zwischen der Eberswalder und der Oderberger Straße hergerichtet worden war. Doch Wohnungseigentümer der den Hof umgebenden Häuser klagten erfolgreich gegen eine weitere öffentliche Nutzung der symbolträchtigen Grünanlage , so dass der neue vom alten Hirschhof vorerst durch eine Mauer und einem festverschlossenen Gittertor getrennt bleibt. Wie Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirchner mitteilte, geht das Bezirksamt davon aus, in einem weiteren Gerichtsverfahren zu obsiegen, so dass mit einem Ankauf durch das Land Berlin – und im Zweifelsfalle mit einer Enteignung – beide
Flächen für eine öffentliche Nutzung zur Verfügung stehen.
Mittelpunkt der Anlage ist der Namensgeber: Ein großer Kletterhirsch.
Daneben gibt es eine Holzhütte zum Verstecken sowie Schaukeln, Balanciergehölze, einen Wasserspielbereich, einen Kletterfelsen und einen Hochstand.
Insgesamt 1,17 Millionen Euro wurden für die Errichtung des Spielplatzes investiert – aus dem Bezirkshaushalt kamen 600.000 Euro für Abrissrissarbeiten und Altlastenbeseitung, weitere 570.000 Euro kamen aus dem Förderprogramm „Zukunftsinitiative Stadtteil“
Entgegen den ursprünglichen Planungen konnte ein erhalten gebliebenes Werkstattgebäude nicht als Platzhaus ausgebaut werden, da die Altlastensansierung unangemessen hohe
Kosten verschlungen hätte. Stadtrat Jens-Holger Kirchner kündigte an, dass in absehbarer Zeit dem Neubau eines Platzhauses zu rechnen sei.
Zur Eröffnung gab es nicht nur freundliche Politikerreden, sondern natürlich auch eine akribisch hergerichtete Presseerklärung mit einigen stilistischen Kostbarkeiten. Zum Thema „Baüme Büsche Blumen“ heißt es dort:
Birken, Ebereschen und Kiefern bilden ein natürlich, transparentes Bild mit Blühaspekt. Gehölze wie Flieder, Hasel und Weiden bilden die Strauchschicht mit natürlichem Charakter.
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