Was mit der Zeit eine unendliche Geschichte zu werden drohte, kommt nun zu einem glücklichen Abschluss. Der einst sanierungsbedürftige Spielplatz im Thälmannpark ist vollendet
Nachdem der Platz im Jahr 2012 wegen vermuteter Kontamination mit allerlei giftigen Stoffen aus der Hinterlassenschaft des dort zwischen 1873 und 1981 befindlichen Gaswerkes geschlossen wurde, sollte das Gelände nach dem Willen von Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner planiert werde. Proteste von Eltern und Kindern sowie ein Gutachten, das die Möglichkeit zur Sanierung bestätigte, ließen den Stadtrat umschwenken.
Nach den erforderlichen Ausschreibungen ging es im Juli schließlich los.
Bis Ende August/ Anfang September sollte die Sanierung abgeschlossen sein und der Spielplatz in neuem Glanz erstrahlen. Die Kostenschätzungen hatten sich mittlerweile von anfangs 60.000 über 250.000 auf schließlich 350.000 Euro gesteigert.
Im September dann erstmal Baustopp.Während der Arbeiten hatte sich nämlich herausgestellt, dass der Schutzaufbau auf der unter dem Spielplatz befindlichen alten Fundamentplatte höher herauskam, als ursprünglich geplant war. Der Spielplatz würde bei seiner Fertigstellung also nicht mehr ebenerdig sein – das Höhenniveau für die Anbindung an das Gelände stimmte nicht mehr.
Also musste der Rand zum Spielplatz aufgeschüttet werden.
Dafür benötigte man jedoch weiteren Kies und der war noch nicht bestellt. Die durch diese Panne entstandene Kostensteigerung soll laut Stadtrat Kirchner „im Verhältnis zu den Gesamtkosten marginal“ gewesen sein. Am Ende stand jedoch eine Summe von 400.000 Euro zu Buche. Nun ja.
Irgendwann im Oktober war dann auch der Kies da und es ging weiter.
Beim Aufstellen der Spielgeräte musste man feststellen, dass die dafür benötigten, ganz spezielle Seile gerade ausverkauft waren. Also wieder Pause.
Mitte November war dann auch dieser Engpass überwunden und die Unkenrufe, dass sich der Spielplatz wegen der Kosten und den nicht enden wollenden Eröffnungsverschiebungen zur Miniausgabe des BER auswachse, bewahrheiteten sich also nicht.
Mittlerweile war nun auch der TüV vor Ort und hat die Anlage für zulässig befunden.
Am Donnerstag, dem 10. Dezember erfolgt um 12 Uhr die offizielle Wiedereröffnung. Ein äußerst günstiger Zeitpunkt, denn zu dieser Uhrzeit befinden sich die Kinder noch in Schule und Kita und werden so wirksam davon abgehalten, den Staatsakt durch ungeordnetes Spielen auf dem Platz durcheinander zu bringen.
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