Wer in ein Alten- oder Pflegeheim zieht, tut dies zumeist im letzten Abschnitt seines Lebens. Doch es gibt auch Menschen, die dort ihr Leben – naja, ihr Berufsleben – beginnen: Jene, die sich dazu entschlossen haben, einen Pflegeberuf zu ergreifen. Und so wurden auch beim diesjährigen Neujahrsempfang der Seniorenstiftung Prenzlauer Berg wieder Pflege-Azubis vom Stiftungs-Vorstandsvorsitzenden Wilfried Brexel offiziell willkommen geheißen.
Dreieinhalb Jahrzehnte – was für eine Zeitspanne!
Vor fünfunddreißig Jahren gab es noch die DDR, die SED saß fest im Sattel.
Berlin gab es gleich zweimal, und wer als Prenzlauer Berger mal kurz in den Wedding wollte, musste bis zur Rente warten. Fünfunddreißig Jahre später ist das alles nur noch eine blasse Erinnerung. Die Alten- und Pflegeinrichtungen hießen damals übrigens… „Feierabendheime“.
Beim nächsten Neujahrsempfang nicht mehr dabei sein wird auf jeden Fall Lioba Zürn-Kasztantowicz. Zumindest nicht in ihrer Funktion als Vorsitzende des Kuratoriums der Seniorenstiftung. Denn dieses Amt hat traditionell der Bezirksstadtrat oder die Bezirksstadträtin für Soziales inne und Frau Zürn-Kasztantowicz wird bei der im September anstehenden Wahl nicht noch einmal als Stadträtin kandidieren. Der Grund: In der kommenden Legislaturperiode erreicht sie das Rentenalter und da – so sieht es das Gesetz vor – müssen Bezirksamtsmitglieder Feierabend machen.
Dass sie dann selbst in die Seniorenstiftung einzieht, ist eher unwahrscheinlich:: Als rüstige Rentnerin möchte sie künftig im Abgeordnetenhaus Politik machen.