Umweltsenator Andreas Geisel kippt Pankower Windkraftanlagen

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Sie sind der ganze Stolz des ökologisch orientierten Teils der Pankower Bezirkspolitik: Die zwei Windkraftanlagen bei Malchow und an der Autbahn bei Buch. Zumal es die einzigen überhaupt sind, die sich auf Berliner Hoheitsgebiet befinden. Das 2014 fertiggestellte Windrad konnte sogar erst nach massivem Widerstand von – man traut es sich kaum zu sagen – Naturschschutzverbänden seiner Bestimmung übergeben werden.

Zugegeben, für die flächendeckende Energieversogung des Großbezirkes Pankow mit seinen bald 400.000 Einwohnern sind die zwei 2 beziehungeweise 2,3 Megawatt starken Generatoren noch nicht ganz ausreichend. Aber es soll ja noch eine dritte und vierte Anlage in der Nähe der Schönerlinder Straße montiert werden.

Beziehungsweise: Sollte.

Denn das dritte und das vierte Windrad sind in Ungnade gefallen. Beim Berliner Senat.

Wie der Pankower Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirchner vor dem BVV-Ausschuss für Stadtentwicklung und Grünanlagen erklärte, hat Stadtentwicklungs- und Umweltsenator Andreas Geisel (SPD) das Bezirksamt in einem Schreiben vom 25.02.2016 aufgefordert, „die Errichtung von Windkraftanlagen auf der landeseigenen Baufläche (Nähe Grundstück Schönerlinder Straße 29 – Buchholz Nord) nicht weiter zu unterstützen und keine weiteren Aktivitäten in Bezug auf eine Nutzungsüberlassung der betroffenen Grundstücke an die Phase 5 GmbH & Co. Windkraft Pankow GmbH, die Teut Windprojekt GmbH oder einen sonstigen Dritten zur Nutzung für Windkraftanlagen zu entfalten.“
 

Senator Geisel: Windräder stören Industrieansiedlung

Der Grund: Diese Fläche sei Bestandteil der „Bauflächenkulisse des Stadtentwicklungsplans Gewerbe und Industrie“ sowie des Entwicklungskonzepts für den produktionsgeprägten Bereich (EpB).
Aus der Sicht des Senats würden die zwei geplanten Windkraftanlagen auf der für Gewerbe und Industrie vorgesehenen Flächen störend wirken. So störend, dass sie „die Entwicklung und Nutzbarkeit der Fläche gemäß den vorgenannten Planungen wesentlich einschränken.“ Es bestehe, so wird der Senator weiter zitiert, „ein dringendes Gesamtinteresse Berlins an der Entwicklung der hier betroffenen Baufläche.“
Und wenn der Senator „Gesamtinteresse Berlins“ sagt, dann bedeutet das; Wenn ihr nicht sofort spurt, zieht der Senat das gesamte verfahren an sich!“ Man kennt das bereits vom Mauerpark, den Buckower Feldern, der Elisabethaue…

Also tat der Pankower Stadtrat, was ihm der Senator barsch anempfohlen hatte und teilte den Windrad-Projekt-Firmen mit, „dass die von dem vorgenannten Vorvertrag betroffenen landeseigenen Flächen für die Errichtung von Windkraftanlagen nicht mehr zur Verfügung stehen und ein Pachtvertrag deshalb ausgeschlossen ist.“
 
windmühle

 

 



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