Eineinhalb Jahre sind vergangenen, seit die Pankower Bezirksverordnetenversammlung beschloss, auf einem kleinen Teilstück der Gudvanger Straße eine temporäre Spielstraße einzurichten. Doch kaum begonnen, musste das Projekt schon wieder gestoppt werden.
Eine Anwohnerin des Hauses Gudvanger Straße 22 hatte gegen die temporäre Spielstraße eine einstweilige Verfügung erwirkt.
Der Bezirk verzichtete auf eine weitere Auseinandersetzung vor Gericht und entwickelte zusammen mit dem Jugendamt und den Initiatoren ein Konzept, dass den gerichtlichen Anforderungen standhalten sollte.
Im April dieses Jahres führte das Bezirksamt eine Anhörung durch, die noch einmal den großen Unwillen der Anwohner gegen die geplanten neun Tage im Jahr aufzeigte, an denen das Teilstück der Straße zwischen 10 und 18 Uhr zum Spielen freigegeben werden sollte. Das Bezirksamt reduzierte daraufhin die Anzahl der Tage, an deenen in diesem Jahr auf dem Straßenstück gespielt werden könnte von neun auf fünf.
Dennoch gab es insgesamt fünf Widersprüche gegen das Projekt, die allerdings alle vom Bezirksamt zurückgewiesen wurden.
Zwar könnte nach dem Erlass eines Widerspruchsbescheides am 12. Juli der nächste reguläre Spieltermin stattfinden, doch sollten die Spielstraßengegner Klage beim Verwaltungsgericht Berlin einreichen, muss dieser Termin abgesagt werden. Dies würde voraussichtlich auch alle weiteren Spielaktionen in diesem Jahr verhindern.
Deshalb läd die Spielstraßenintiative „Temporäres Spielen auf der Gudvanger Straße“ am Dienstag, den 12. Juli 2016 zu einer Kundgebung ein, auf der die Initiative und das Deutsche Kinderhilfswerk gemeinsam mit vielen Kindern aus dem Bezirk nochmals für die Einrichtung der temporären Spielstraße werben möchten.
Sollte keine Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht werden, wird die Gudvanger Straße an diesem Tag endlich wieder zu einer Spielstraße.

Zeit: Dienstag, den 12. Juli 2016, 14.00 Uhr
Ort: Gudvanger Straße (zwischen Wichertstraße und Erich-Weinert-Straße), 10439 Berlin
Mit dabei sein werden:
Dr. Torsten Kühne, Bezirksstadtrat für Verbraucherschutz, Kultur, Umwelt und Bürgerservice, Bezirksamt Berlin-Pankow
Matthias Groh, Initiative „Temporäres Spielen auf der Gudvanger Straße“
Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes
und natürlich die Kinder, die auf der Gudvanger Straße spielen möchten

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Kiezmensch
Juli 09. 2016
Nun worum geht es hier? Kinderspielplätze wie auf den Veranstaltungen immer vorgetragen? Nein Spielplätze gibt es ausreichend in der Umgebung und genug Flächen in öffentlicher Hand die zum Spielen genutzt werden könnten. Der Thälmannpark, Ostseespielplatz usw.. Auch die vielen begrünten Innenhöfe, in denen die vielen Kinder spielen werden nicht erwähnt. Das Land Berlin stellt in eigenen Erhebungen sogar fest, dass Pankow mit den Spielflächen an Platz 2 von Berlin liegt. Also ist doch kein Bedarf vorhanden. Nun haben Anwohner berechtigte Zweifel an der Genehmigung des Bezirkes und suchten das Gespräch, was nicht zum Dialog führte. Das letzte Mittel gegen den Bezirk und nach einem gescheiterten Dialog, ist ein legitimes grunddemokratisches Mittel. Hier sollte keiner an den Pranger gestellt werden. Kinder als Demonstranten oder nur vorgeschoben? Zumal ein großer Spielplatz nur 10 Meter entfernt ist. Ein Sportplatz um die Ecke, ein großer Schulhof nebenan usw.. Worum geht es hier? Die Politik des Bezirks stillt ein Ego zusammen mit einer Initiative die hier keiner braucht und ohne einen echten Bedarf. Nur weil ein BVV Beschluss gefasst wurde und keiner der Politiker selbstkritisch in sich geht. In dieser Posse sind Anwohner egal und unerwünscht.