Protestvölkerball in der Senefelderstraße

Senefelder

 

Am Mittwoch, dem 27. Juli, treffen sich von 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr Sportler auf dem als Spielstraße ausgewiesenen Teilstück der Senefelderstraße vor dem MachMitMuseum für Kinder, um dort Völkerball zu spielen. Die Initiative clevere Städte will mit dieser Aktion im Rahmen des Berliner Radsommers darauf aufmerksam machen, dass in Berlin Kinder nach wie vor aus dem Straßenraum zugunsten von Autos „wegdiskriminiert“ werden. Das Spiel ist zugleich inoffizielles Abschlusstraining der Strandvölkerball-WM am kommenden Wochenende in Berlin.

Verkehrsberuhigte Straßen, gerne auch Spielstraßen genannt, erlauben Kinderspiele wie zum Beispiel Völkerball. Allerdings, so die Initiatoren der Veranstaltung, traue sich kaum noch ein Kind, in einer auf Autos ausgerichteten Infrastruktur, von diesem Recht Gebrauch zu machen.

„Groß hilft Klein – unter diesem Motto setzen wir ein Zeichen zum Senatsversagen, auch für die Kleinen in der Stadt, zu sorgen“, so Heinrich Strößenreuther, Initiative clevere Städte. „Die Kinder rein, damit die Autos draußen spielen können – das wollen wir nicht länger hinnehmen und fordern den Senat auf, für ein solidarisches Miteinander aller zu sorgen, auch der Kleinen.“

Statistiken belegten, so Strößenreuther weiter, dass der Aktionsradius von Kindern innerhalb einer Generation um nahezu 90 Prozent abgenommen haaben. Gingen in den 70er-Jahren noch acht von zehn 7-Jährigen allein zur Schule, ist es heute nicht einmal mehr einer von zehn. Und gemäß einer Umfrage trauen vier von zehn Eltern ihren Kindern erst mit 14 zu, sich allein in der Stadt zu bewegen.

Tatsächlich fahren 80% aller Autofahrer zu schnell in verkehrsberuhigten Zonen – ohne nennenswerte Konsequenzen des Senats. Häufig lassen sich mit infrastrukturellen Maßnahmen verkehrsberuhigte Zonen in Sackgassen verwandeln, so dass diese Gefahren beseitigt werden.

 

Facebook-Link zum Street-Völkerball: https://www.facebook.com/events/574094666105906/

Link Strandvölkerball-WM in Berlin am Wochenende: https://www.facebook.com/events/1095132550559625/

 



Kommentar zu “Protestvölkerball in der Senefelderstraße”

  1. Nachbar

    Aug 24. 2016

    Eine interessante Studie… Nun sind also Autofahrer daran Schuld, dass Kinder zu Hause verkümmern.

    Wie wäre es denn mal, wenn die Schuld bei denjenigen gesucht wird, die die Kinder erziehen? Kinder werden vor allem und jedem behütet. Helikoptereltern des Prenzlauer Bergs.

    Immer die Verantwortung abschieben und selbst in einer Seifenblase leben wollen. Kindern etwas zuzutrauen, ihnen Mut zu machen, Selbstvertrauen geben und ihnen auch Freiräume lassen, ist die Aufgabe von Eltern. Dann spielen Kinder auch wieder auf der Straße. Es muss ein respektvolenn Umgang miteinander geben. Aber davon sind wir doch immer mehr entfernt, weil jeder nur an sich denkt.

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