Rund fünf Jahre Bauzeit (1998 bis 2003) sind für eine Sporthalle nicht unbedingt wenig – aber immer noch weniger, als die für Reparatur einer fehlerhaften Dachkonstruktion dieser Halle gebraucht wurde
Im Dezember 2010 wurde das Obergeschoss der Schulsporthalle in der Sredzkistraße von einem Tag auf den anderen gesperrt. Der Grund: Bei einer Begutachtung wurde festgestellt, dass sich einige Balken der Stapelholzkonstruktion des Daches gebogen hatten – und zwar mehr, als es der Sicherheit zuträglich war.
Den offensichtliche Konstruktions- oder Baufehler hätte man sicher in einer absehbaren Zeit beheben können, doch der auch gerichtlich ausgetragene Streit darüber, wer dafür die Verantwortung – und damit auch die Kosten der Sanierung – trägt, zog sich hin. Allein vier Jahre dauerte es, ehe alle Gutachten vorlagen und die Beweissicherung abgeschlossen war.
Um einen Einsturz des Obergeschosses zu vermeiden, ließ das Bezirksamt erst einmal für mehrere hunderttausend Euro provisorische Stützpfeiler einziehen.
Neuartiges Verfahren
Im Januar dieses Jahres kündigte Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz an, trotz des noch immer laufenden gerichtlichen Auseinandersetzung mit der Reparatur der Halle zu beginnen.
Ausgewählt wurde ein innovatives Verfahren der hydraulischen Anhebung der Konstruktion und Einlegen von Konstruktionshölzern im drucklosen Klebeverfahren. Die Hebung wurde über ein computergesteuertes Wäge-System permanent kontrolliert und erfolgte in zwei Bauabschnitten. Die Planungen und die ausführenden Arbeiten wurden jeweils von Sachverständigen und Prüf-Ingenieuren begleitet.
Um sicherzugehen, dass das Ganze auch hält, musste für das ausgewählte Verfahren die Eignung mit einer Versuchsprüfung am Modell 1 : 1 nachgewiesen werden. Es war für die eingereichten Planungsunterlagen eine Baugenehmigung mit Zustimmung im Einzelfall erforderlich.
Der Kostenaufwand der Sanierung beträgt insgesamt 1,62 Millionen Euro. Darin enthalten sind auch die Finanzierung der Stützkonstruktion und abschließende Reparaturarbeiten.
Die Mittel wurden bisher aus der baulichen Unterhaltung des Bezirks bereitgestellt.
Die Sanierungsarbeiten sind nun, fast sechs Jahre nach der Schließung, beendet. Am 8. September erfolgt die offizielle Wiedereröffnung.
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