Guten Morgen Prenzlauer Berg, guten Morgen Pankow!

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Auf eine mögliche weitere Facette der Manipulation der Mieterratswahlen weist derzeit die Anwohnerinitiative (AI) Thälmannpark hin: Während anderswo in guter alter DDR-Manier kritische Mieter unter Zuhilfenahme stasiähnlicher Dossiers über ihre wohnungspolitische Tätigkeiten von einer Kandidatur ferngehalten wurden, sind im Thälmannpark offenbar eine ganze Anzahl von Wähler von der Wahl ferngehalten worden.
Wie die AI berichtet, sollen an die 300 GEWOBAG-Mieter des Wohngebietes keine Stimmzettel erhalten haben. Was durchaus Sinn macht, sind doch die Thälmannparkler als besonders aufmüpfiges Völkchen bekannt – wer weiß, wen oder was die am Ende gewählt hätten. Ein Beschwerdeschreiben an den zuständigen Senator Andreas Geisel (SPD) blieb – Nein! Doch! Ohh! – erfolglos.

Im Antwortschreiben konnte Geisels Referatsleiter Philipp Mühlberg kein wirklich gravierendes Problem erkennen und schloss mit dem Fazit: „Nicht in Fragestelle ich den erfolgreichen Verlauf der Mieterratswahl“. Nun soll’s die „Wahlkommission“ der GEWOBAG richten. Wenn die allerdings von ähnlicher Struktur wie jene der GESOBAU sein sollte…
 

„Neuer Stil“ mit altem Stilbildner?

Mit der gerade in der Entstehung befindlichen rot-rot-grünen Senats-Koalition soll – so liest man – im Roten Rathaus ein neuer Politikstil Einzug halten. Nötig wärs.
Wollte man einen solchen Neuanfang tatsächlich in Angriff nehmen, müsste man sich allerdings von solchen bisher den Politikstil prägenden Figuren wie den Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel verabschieden.

Ob das Abwürgen diverser Bürgerbegehren, die Annahme von sorgsam gestückelten Spenden des Baufilzveterans Klaus Groth, der rechtswidrige Verzicht auf Wohnungsbau am Leipziger Platz zugunsten eines von SPD-Parteifreund Peter Strieder (ehemals Bausenator) beratenen „Investors“, der geplante Verkauf weiterer großer landeseigener Grundstücke an provate Unternehmen zur Errichtung von Teuer-Wohnungen…, bis hin zur schnell noch vor der Bildung des neuen Senats losgetretenen Ausschreibung der Berliner Außenwerbung: Der Mann steht so sehr für „Old Scool“, dass mit ihm ein Neuanfang schon am ersten Tag als gescheitert betrachtet werden darf.

 

Prenzlauer Berg…. ach ja

Dass Prenzlauer Berg das größte Prenzlauer Berg der Welt ist, dürfte unbestritten sein. Die Süddeutsche Zeitung geht nun noch zwei Schritte weiter und adelt den Stadtteil mit dem Begriff „Gesellschaftslabor der Republik“. Die Frage, ob wir Prenzlauer Berger nun eher die Laboranten oder aber die Versuchsmäuse sind, wird bereits bei der Übverschrift des eigentlichen Essays schon beantwortet: „Wer wird wen fressen?“

Der SWR (SchWäbischer Rundfunk) derweilen schon einmal was von der „Macht der Exil-Schwaben“ und die Südwestpresse lässt eine nach Schwaben gezogene Prenzlauer Bergerin erzählen, dass die Schwaben in Schwaben ja gar nicht so schlimm sind, wie jene in Prenzlauer Berg.

Vielleicht ist Prenzlauer Berg ja doch kein Labor, sondern eher so eine Art Zoo, in dem man eben die ganz besonderen Exemplare zur Schau gestellt hat.
Das legt auch ein Bericht der Berliner Zeitung nahe.
In Prenzlauer Berg geborene Senioren, erfährt man da, führen „Touristen und Berliner“ durch ihren Stadtteil und erklären wie es damals war. Dass die größte Attraktion die Handvoll Rentner sein könnten, die es wie durch ein Wunder geschafft haben, allen Vertreibungsmaßnahmen zu widerstehen, wird in dem Artikel leider nicht herausgearbeitet.

Noch was?

Ja.

Großer Preis von Prenzlauer Berg: Papaladen veranstaltet Autorennen

Prenzlauer Berg ein „Labor für die Republik?“ Wohl eher doch ein Irrenhaus

 



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