Der Andrang war groß, als am Sonntag auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Greifswalder Straße der „Berlin Design Market“ eine Art Probelauf absolvierte.
Vor und in einer alten Umschlaghalle des einstigen Güterbahnhofs boten rund 80 Händler und Produzenten allerlei mehr oder weniger Geschmackvolles an, das man entweder anziehen, bei sich tragen oder aber zwecks Aufhübschung der eigenen vier, acht oder zwölf Wände in die Wohnung stellen kann. Also Dinge, die man nicht wirklich dringend braucht, aber dennoch kauft, weil… tja… „isses nich schöööön?!“
Der „Berlin Design Market“ existiert in seiner jetzigen Form seit 2014 und wurde anfangs als “Fashion Circus” im im einstigen Kaufhaus Jandorf in der Brunnen- /Ecke Veteranenstraße, in dem – passend – bis 1990 das DDR-Modeinstitut residierte. Danach zogen die Veranstalter nach Kreuzberg. Ab März 2017 soll der Markt wöchentlich am Güterbahnhof Greifswalder Straße stattfinden.
Das Güterbahnhofsgelände gehört einer Gesellschaft des Immobilienhändlers Christian Gérôme, der auf dem Gelände ein umstrittenes Wohnungsbauprojekt realisieren will. Wie Gérôme gegenüber der Prenzlberger Stimme erklärte, sei die
Zwischennutzung des einstigen Bahnareals, „für zwei bis drei Jahre“ geplant. Für diese Zeit gebe es einen Pachtvertrag mit dem Veranstalter.
In einem Teil des alten Umschlagschuppens wird nach den Worten von Christian Gérôme ein Restaurant entstehen, das nicht nur zu Marktveranstaltungen geöffnet hat.
Als problematisch erwies sich die Zufahrt zum Veranstaltungsort, die durch die Lilli-Henoch-Straße im Wohngebiet Ernst-Thälmann-Park führte.
Obwohl in unmittelbarer S- und Straßenbahnnähe gelegen, kamen nicht wenige der Marktbesucher mit dem Auto, was zu Engpässen auf den Anwohnerparkplätzen führte. Auch für Fahrräder gabs praktisch keine Abstellmöglichkeiten.
Um bei künftigen Veranstaltungen einen durch das Wohngebiet führenden Anreiseverkehr zu vermeiden, soll nach den Worten von Christian Gérôme die derzeit gesperrte Brücke über die Greifswalder Straße wieder geöffnet werden. Die Brücke befindet sich ebenfalls Besitz des Immobilienhändlers.

We speak modisch
Selbstverständlich war es keine Eröffnung, sondern ein „Opening“, was da am Sonntag auf einem Teil des ehemaligen Güterbehnhofs Greifswalder Straße zelebriert wurde.
Zu betrachten (und natürlich zu kaufen) gab es nach den Worten des Veranstalters „eine kuratierte Auswahl an Fashion und Accessoires, Produkt-Design, Wohn-Accessoires, 100 Things we love und urbaner Kunst.“
Eine Bücherecke.. – sorry! – a bookscorner searchte man dort allerdings vergebens. This war very regrettable, denn gern hätte sich der Article author die neueste edition des Werkes „Denglisch vor Ju“ zugelegt.
Impressionen