AfD-Stadtrats-Kandidat: Lieber Urlaub als Befragung durch die Bezirksverordneten

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Am Montag Abend hatte die Partei „Alternative für Deutschland“(AfD) das Geheimnis des Namens ihres Kandidaten für einen Stadtrat in Pankow endlich gelüftet. Zwei AfD-Emissäre überbrachten dem amtierenden Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung Ronald Rüdiger die Nachricht, dass es sich um den 42jährigen Nicolas Seifert handelt.
Allerdings, so die AfD-Vertreter, sei Seifert noch bis Mittwoch im Urlaub und werde sich den Bezirksverordneten daher erst zur konstituierenden Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung am Donnerstag persönlich vorstellen.

Der offenbar aus Friedrichshain stammende Projektmanager, der auf seiner Webseite mit dem Slogan „Zieltreue durch Systematik mit System“ wirbt, wird in einer Presseerklärung des Pankower AfD-Fraktionsvorsitzenden Stephan Wirtensohn als „Seiteneinsteiger aus der Wirtschaft“ beschrieben, der dem „Ruf als Partei des gesunden Menschenverstands gerecht werden wird.“

Wie der „gesunde Menschenverstand“ á la AfD aussehen könnte, machte Wirtensohn am Ende seiner Pressemitteilung klar, wenn er schreibt „Medienberichte, wonach die AfD den Namen bis zum Tage der Wahl geheimhalten wolle, sind falsch“ und damit eine Behauptung widerlegen möchte, die keiner aufgestellt hat.

Tatsache ist, dass die AfD bis Montag Abend nicht willens oder nicht in der Lage war, den Bezirksverordneten einen Kandidaten für den Posten eines Bezirksstadtrates zu benennen.
 

Seiferts Wahl am Donnerstag unwahrscheinlich

Dass dem AfD-Kandidaten sein Urlaub offenbar wichtiger erscheint, als seine rechtzeitige Vorstellung bei den gewählten Bezirksverordneten, hat nicht nur Unverständnis bei vielen Bezirksparlamentarierern hervorgerufen.
Das offenbar äußerst laxe Pflichtbewusstsein des AfD-Kandidaten macht auch seine Wahl am kommenden Donnerstag unwahrscheinlich.

Denn während sich die anderen Bezirksamtsaspiranten (Sören Benn, Linke; Jens-Holger Kirchner, Bündnis 90/Die Grünen; Rona Tietje, SPD und Torsten Kühne, CDU), die den Bezirkverordneten schon seit langem bekannt sind, am Montag einer Befragung durch die Fraktionen unterzogen, bleibt der AfD-Kandidat für die Bezirksverordneten bis übermorgen ein Phantom.

Da Personalangelegenheiten grundsätzlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt werden, müssten bei einer nachgeholten Befragung die Besucher der konstituierenden Tagung während dieser Zeit den Saal verlassen. Ob die BVV aber bereit sein wird, wegen des Unwillens des AfD-Kandidaten, rechtzeitig zu erscheinen, einen Teil der konstituierenden Sitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchzuführen, erscheint jedoch mehr als fraglich.

 

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