Zurück aus der Arbeitslosigkeit: Torsten Kühne zum Stadtrat gewählt

von ODK 17 Nov., 2016

Mit dem beachtlichen Ergebnis von 34 Ja- bei nur zwei Neinstimmen und 19 Enthaltungen wurde der CDU-Kandidat Torsten Kühne von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Pankow zum Bezirksstadtrat gewählt. Damit hatte der Christdemokrat auch eine erhebliche Anzahl von Stimmen der dunkelrot-grünen Zählgemeinschaft und der Sozialdemokraten auf sich vereinen können.

In seiner Bewerbungsrede verwies Kühne auf seine fünfjährige Erfahrung in der Bezirkspolitik und lobte die gute Zusammenarbeit zwischen BVV und Bezirksamt. Mit Blick auf die wachsende Zahl der Einwohner Pankows wandelte der frankophile Kühne sein oft benutzte Bonmot „Pankow ist größer als Paris“ ab und verkündete, dass Pankow bald „mehr Einwohner als der EU-Staat Malta“ haben wird und die Aufgaben dementsprechend wachsen.
Ausdrücklich setzte sich der Kommunalpolitiker für die Erweiterung der Bürgerbeteiligung im Bezirk ein.

Torsten Kühne war in der vergangenen Legislaturperiode Sstadtrat für für Verbraucherschutz, Kultur, Umwelt und Bürgerservice. Im Wahlkampf wurde er zum Spitzenkandidaten seiner Partei ausgerufen. Auf der konstituierenden Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung im Oktober beantragte die CDU-Fraktion jedoch eine Vertagung der Wahl ihres Kandidaten.

Zwischenzeitlich arbeitslos

So musste der da noch amtierende Bezirksbürgermeister Matthias Köhne dem CDU-Politiker seine Entlassungsurkunde überreichen, denn mit der Wahl des neuen Bezirksamtes erlosch das bisherige Arbeitsverhältnis von Kühne – er war von Stund an quasi arbeitslos.

Da seitens der Pankower CDU keine Gründe für die Vertagung der Wahl genannt wurden, machten Gerüchte die Runde, dass es hinter den Kulissen zu Verteilungskämpfe gekommen wäre – was der Fraktionsvorsitzende Johannes Kraft jedoch zurückwies.

Andere Erklärungsversuche liefen darauf hinaus, dass die CDU nach der ersten Niederlage des AfD-Kandidaten bei der konstituierenden Sitzung der BVV und der darauf erfolgten Vertagung der Wahl, der AfD nicht den Nimbus einer „gemobbten“ Fraktion zu verleihen wollte und deshalb auch ihren Kandidaten erst bei der folgenden BVV-Tagung zur Wahl stellte. Offiziell bestätigt wurde aber auch die Version nicht.

Torsten Kühne wird nun für die Bereiche Schule, Sport, Facility Management (bezirkliche Immobilien) und Gesundheit verantwortlich sein.