Die unter dem Gleimtunnel verlegten zwei Asphaltbahnen sehen aus wie Fahrradstreifen, sie haben die ungefähre Breite von Fahrradstreifen und werden von den Radfahrern wohl auch als Fahrradstreifen genutzt werden. Das Problem: Es sind gar keine.
Am heutigen Dienstag Vormittag hatte Vekehrsstaatssekretär Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) bei einem Ortstermin am Gleimtunnel mit Vertretern der Bezirksämter Mitte und Pankow, der Verkehrslenkung Berlin (VLB) und der Polizei Maßnahmen zur Wiedereröffnung des Tunnels besprochen.
Der Gleimtunnel war nach einem Unwetter am 27. Juli vergangenen Jahres gesperrt worden, da nicht klar war, in wie weit die Konstruktion des Brückenbauwerks die damals in den Tunnel hereinbrechenden Wassermassen schadlos überstanden hatte.
Ein Gutachten hat mittlerweile die Unversehrtheit des Bauwerkes bestätigt.
Die Zeit der Sperrung wurde nicht nur genutzt, auf der Weddinger Seite einen Kreisverkehr zu bauen, von dem aus die künftigen Bewohner des auf dem Areal nördlich des Gleimtunnels durch die Groth-Gruppe errichteten Wohnungsneubauten abbiegen können, sondern auch um den Straßenbelag unterhalb des Tunnels zu erneuern.
Warum die beiden Asphaltstreifen aufgebracht wurden, ist nicht ganz klar. Staatssekretär Kirchner erklärte dazu, dass dies in dem sogenannten Städtebaulichen Vertrag, den die Groth-Gruppe mit dem Berliner Senat abgeschlossen hatte, so festgelegt worden sei.
Nach Wiedereröffnung Ende nächster Woche sollen nicht nur wieder Autos das Brückenbauwerk unterqueren können – die jeweils rechte Spur wird wie zuvor für den ruhenden Verkehr zur Verfügung stehen.
Da sich die Asphaltstreifen direkt neben der Parkspur befinden, wird die Illusion eines regulären Radwegen, die die beiden Aspahltstreifen erzeugen, noch vertieft.
Um Verkehrskonflikte zwischen Rad- und Autofahrern auf diesen Spuren zu mildern, soll die bereits auf Prenzlauer Berger Seite existierende Tempo-30-Zone bis zur Weddinger Graunstraße erweitert werden.
Auf der Weddinger Seite wird außerdem auf die Höhe des Rondells aus Kopfsteinpflaster mit einer zusätzlichen Markierung hingewiesen, um Gefahren für alle Verkehrsteilnehmer zu vermeiden.
Im Tunnel werden zusätzliche Lampen installiert, um das Sicherheitsgefühl der Passanten zu erhöhen.
Die vor Wochenfrist von Staatssekretär Jens-Holger Kirchner in Gespräch gebrachte Einrichtung einer Fahrradstraße beginnend an der Prenzlauer Allee über die Stargarder, Gleim- und Rügener zur Brunnenstraße bleibt vorerst noch Zukunftsmusik. Zur Umsetzung der Idee sind noch einige formale Hürden zu nehmen.



Thomas Hrishikesh Roy via Facebook
Jan. 03. 2017
http://www.tagesspiegel.de/berlin/verkehr-in-berlin-prenzlauer-berg-fahrradstrasse-freut-sich-nicht-jeder-drauf/19201244.html – aber es könnte schon noch etwas werden 😉
Dirk Adloff via Facebook
Jan. 03. 2017
Bis Gesundbrunnen ? Fährt nicht hinter dem Tunnel auf Weddinger Seite eine Buslinie ? Nicht ganz gut durchdacht, oder ?
Gabriela Graetz via Facebook
Jan. 03. 2017
Über die Buslinie macht sich Herr Kirchner gerade Gedanken – sagt er jedenfalls
Dirk Adloff via Facebook
Jan. 03. 2017
Dort ist Mitte und nicht Pankow, beide Bezirke können sich nicht mal für den Mauerpark einigen
Berlin Gesundbrunnen via Facebook
Jan. 03. 2017
Das den Gleimtunnel Gesundbrunnen und Prenzlauer Berg verbindet, hat die Prenzlberger Stimme nach 16 Jahren noch nicht bemerkt? Der Wedding ist ca. 2 Kilometer entfernt !!! #SchonSechzehnJahreGesundbrunnen
Prenzlberger Stimme via Facebook
Jan. 03. 2017
In purer Gewohnheit drängt sich bei mir immer noch der alte Bezirksname Wedding nach vorn. Rein stadtteilsnamenstechnisch haben Sie natürlich recht
Berlin Gesundbrunnen via Facebook
Jan. 04. 2017
@Prenzlberger Stimme Dann steht ja der Korrektur des Artikels nichts mehr im Wege 😉
Christine
Jan. 04. 2017
Ich meide den Tunnel, seit mir aufgefallen ist, dass man selbst am Nachmittag zahlreiche Ratten hört. Immerhin hört und nicht sieht, aber das macht es nur minimalst weniger widerlich. Wird da auch was unternommen?
Prenzlberger Stimme via Facebook
Jan. 04. 2017
Da die Beleuchtung durch das anbringen weiterer Lampen verbessert wird, kann man die possierlichen Nager künftig sicher auch sehen
Michael Springer
Jan. 04. 2017
Wir haben am Gleimtunnel ein Musterbeispiel für politische Stadtplanung in Berlin. Alles kommt zusammen. Korruption & Rechtsverstöße im Baurecht (Mauerparkbebauung und Erschließung, fachfremde Bausenatoren ohne Berufsethos, Unfähigkeit, Vertuschung, städtebauliche Verträge ohne parlamentarische Kontrolle, Hidden Agendas ,…
Operation Gleimtunnel mißlungen: Radfahrertod droht! 4.1.2017
http://www.pankower-allgemeine-zeitung.de/operation-gleimtunnel-misslungen-radfahrertod-droht/
Dirk
Jan. 05. 2017
Die Berliner Zeitung hat das mit den Radstreifen anders verstanden: „Von dem Geld wurden im Tunnel auch zwei asphaltierte Radwege angelegt, die statt auf dem Gehweg nun auf der Straße entlangführen. Diese Radwege dürfen künftig von den Autofahrern mitbenutzt werden.“ – Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/25476756 ©2017 Wer hat es richtig notiert?
von ODK
Jan. 06. 2017
Das ist aber sehr falsch verstanden. Bei offiziellen Radwegen nach der StVO würde ein entsprechendes Verkehrsschild angebracht. Hier verzichtete man laut Staatssekretär Kirchner sogar auf ein „nichtaamtliches Zeichen“, also auf eine Tafel, auf der stehen könnte „Hier können radler holperfrei den Tunnel durchqueren“ oder so.
VR
Jan. 12. 2017
Gibt es eigentlich schon einen feierlichen Wiedereröffnugstermin? War da nicht mal die Rede von Sonntag, den 15.01.? Gibt es dazu genaue Informationen? Vielen Dank.