Pankower Tor: Streit um Rundlokschuppen eskaliert


 

Es knirscht gewaltig im Getriebe zwischen dem Pankower Bezirksamt und Möbeltycoon Kurt Krieger. Streitpunkt ist ein in Deutschland einmaliges historischen Ensemble: Der Rund- und Ringlokschuppen samt Nebengelass am S-Bahnhof Pankow Heinersdorf, die seit Jahrzehnten dem vor sich hin rotten sind. Die denkmalgeschützten Kleinode stehen am nördlichen Ende des im Jahr 2009 von Möbeltycoon Kurt Krieger erworbenen Geländes des ehemaligen Güter- und Rangierbahnhofs, der auf dem rund 40 Hektar großen Gelände zwei Möbelmärkte, ein Einkaufszentrum und 1.000 Wohnungen errichten will.

Mittlerweile ist das Dach des Ringlokschuppens akut einsturzgefährdet und wie es um die grandiose Schwedlerkuppel des Rundlokschuppens bestellt ist weiß niemand so genau. Es könnte sein, dass auch sie instabil geworden ist.

Im September vergangen Jahres kündigte deshalb die Pankower Denkmalschutzbehörde an, ein ordnungsrechtliches Verfahren gegen den Möbelhauskönig zu eröffnen und verschickte an den Unternehmer einen Anhörungsbescheid.

Im November teilte das Bezirksamt Krieger mit, dass bei weiterer Untätigkeit des Eigentümers die Grundsicherung für das Gebäudeensemble angeordnet werde. Falls der Anordnung nicht gefolgt werde, würden die die Sicherungsmaßnahmen im Wege der Ersatzvornahme erfolgen. Was heißt, Das Bezirksamt nimmt die Sicherung vor und treibt die Kosten dafür beim Eigentümer ein. :

Die Krieger Grundstück GmbH erwiderte daraufhin, dass sie diese Anordnung für unzumutbar halten, weil wegen fehlendem Planungsrechts eine wirtschaftlich vertretbaren Nutzung der gebäude nicht möglich sei.

Der Bezirk sah das anders und ließ sich von der Senatsfinanzverwaltung Planungskosten für die Grundsicherung der Gebäude in Höhe von 390.000 Euro bewilligen.

„Mit Bescheid vom 5.1.2017“, teilte das Bezirksamt der Prenzlberger Stimme auf Anfrage mit, „haben wir die Erstellung von Planungsleistungen zur Grundsicherung der drei denkmalgeschützten Gebäude (Rund- und Ringlokschuppen sowie Sozialgebäude) angeordnet. In diesem Zusammenhang war uns innerhalb von zwei Wochen ab Vollziehbarkeit der Anordnung das zu beauftragende Sachverständigenbüro zu benennen und von uns bestätigen zu lassen.

Krieger reagierte: Er benannte einerseits Ingenieursbüro – und legte zum anderen gegen die sofortige Vollziehbarkeit der Anordnung Widerspruch ein.

Doch der Bezirk blieb hart: Nicht nur Kriegers Widerspruch gegen die sofortige Vollziehbarkeit der Sicherungsanordnung wurde zurückgewiesen – auch das vom Eigentümer benannte Ingenieurbüro genügte den Ansprüchen der Bezirksverwaltung nicht. Der Grund: Es handle sich nicht um öffentlich bestellte Sachverständige.
Statt dessen schlug nun das Bezirksamt drei Sachverständige vor, von denen sich Krieger innerhalb einer gesetzten Frist einen aussuchen sollte.

Das tat er nicht – und beantragte stattdessen beim Verwaltungsgericht „Einstweiligen Rechtsschutz“ gegen die sofortige Vollziehung der Sicherungsanordnung. Der Streit eskaliert.

 



12 Kommentare zu “Pankower Tor: Streit um Rundlokschuppen eskaliert”

  1. Der Bezirk hat 19Jahre nichts unternommen und Krieger weitere 8 Jahre nicht. Gäbe es die ständigen Neuinterventionen immer wieder anderer politischer Kreise nicht bis hin zu Phnatasten, die ihn (Krieger) zwingen wollen, ein Möbelhaus ohne Parkplätze zu bauen ( ein Grüner, wer sonst), könnte dort bereits seit Jahren ein nahezu fertig gebautes Areal vom S-Bhf Pankow bis Heinersdorf stehen..

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  2. Schlimme Sache. Die einen unfähig, die anderen gierig. Immer das Gleiche ?

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  3. Ursus Berolinum, auf den Punkt !

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  4. Wär mal interessant zu wissen welche Nutzungskonzepten da vorgeschlagen sind. Wenn der Käufer der Meinung ist dass kein Konzept möglich ist hätte er es vielleicht nicht kaufen sollen.

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  5. Wenn er sich gekümmert hätte und was machen wollen, der Herr Krieger, dann hätte er einen Negativbescheid zu seinen eingereichten Plänen. Und mal „ein, zwei Möbelhäuser und vllt 1000 Wohnungen“ irgendwann ist kein Plan, nur ne Idee. Zum Kotzen! Fakt ist, bei aller Unfähigkeit dieser Amtsstubentiger, wenn einer kommt und sagt, dass er 1000 Wohnungen bauen will, dann darf der alles machen. Der bekommt auch neue Autobahnauffahrt.

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  6. mike

    Feb. 23. 2017

    hallo leutz !! erst einmal , alles wird vom amtsschimmel grundsätzlich blockiert und mit auflagen zu gebombt , ( eigene erfahrung ) . bill gates wäre in deutschland sozialhilfe empfänger ! hier wird wer immer etwas machen und investieren möchte nur sabotiert !

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  7. Frank Eck via Facebook

    Feb. 23. 2017

    Pankow kann das ja selbst aufbauen! Hat es dafür überhaupt genügend Knete? NEIN! Sonnst hätten sie es doch die letzten 20 Jahre schon gemacht! …. Vorwärts Kurti!!! :DD Go Go Go!

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  8. hmm schuld eigen ausser dem schlafen da die Asylanten drinne hat doch schon mehrfach Gebrand da drinne schade drum hätte ein colles museum werden können oder so

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  9. Olaf

    Feb. 23. 2017

    Ich frage mich, was denn der Bezirk vor dem Verkauf des Grundstücks an Herrn Krieger für die Werterhaltung getan hat?
    Die Gebäude stehen seit fast 20 Jahren unbenutzt da.

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    • von ODK

      Feb. 23. 2017

      Der Bezirk hatte damit nichts zu tun, denn das Grundstück war Eigentum der Deutschen Bahn

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  10. Klaus Kalus via Facebook

    Feb. 24. 2017

    Ich glaube man muß das vom „Pankower Tor“ trennen., denn das Projekt beinhaltet nicht den (die) Lockschuppen. Herr Krieger wußte doch als er das Gelände erworben hat, was er da gekauft hat! Krieger ist Geschäftsmann und kein Wohltäter, also was hat man erwartet? Dass er Millionen in zwei verfallene Lockschuppen steckt?

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  11. Der Herr Kirchner hat als zuständiger Baustadrat alles über die Zeit seiner Amtsführung zu verhindern gewusst. Er hat planmäßig und mit Vorsatz die Bebauung verhindert. Ich bin kein Freund von Herrn Krieger, aber was da abgeht ist nur noch frech.
    Das werden die Grünen irgendwann bitter bereuen.

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