Der Prenzlauer Berger BER heißt S-Bahnhof Prenzlauer Allee


 

Angeplant war ein zweiter Zugang zum S-Bahnhof Prenzlauer Allee wohl schon zu Zeiten der seligen DDR. Erstmalig ernsthaft ins Gespräch kam der Zweitzugang dann 1993, als man entsprechende Grundstücke in der Ahlbecker und der Kanzowstraße planungsmäßig von einer Bebauung freihielt.
Als dann in der Umgegend des Bahnhofs die Anzahl der Wohnungen – und damit auch der Anwohner – beträchtlich stieg, kam immer mal wieder das Gerücht auf, dass da was geplant sei. Und zwar ein Ausgang zur Brücke Dunckerstraße.

Für den künftigen Zugang frei gelassenes Grundstück in der Ahlbecker Straße

Wirklich konkret schien das Vorhaben dann im Jahr 2012 zu werden. Da verkündete das Bau- und Anlagenmanagement der DB Station&Service AG: Im nächsten Sommer ist es soweit.
Zwar nicht zur Dunckerbrücke, dafür rechts und links zur Ahlbecker und Kanzowstraße zu den freigelassenen Grundstücken.

Der Sommer 2013 kam, und er verging auch wieder. Es passierte: Nichts.

Der Grund: Das Eisenbahnbundesamt – Aufsichtsbehörde für alles, was mit Eisenbahn zu tun hat – stellte das Signal auf Rot.

Nicht, weil man eisenbahnamtlicherseits etwas gegen einen zweiten Ausgang gehabt hätte. Da aber die Realisierung des Vorhabens mit erheblichen Beeinträchtigungen für die Anwohner einhergehen würde – zum Beispiel mit der zeitweiligen Sperrung der Kanzowstraße – leitete man vorsichtshalber erstmal ein förmliche Planfeststellungsverfahren ein. Um gegenüber möglichen späteren Beschwerden und Klagen gewappnet zu sein.
 

Nicht jeder findet eine zweiten Zugang zum Bahnhof toll

Das war nicht so ganz aus der Luft gegriffen, gab es doch zumindest in der Ahlbecker Straße einen Privateigentümer, der dem S-Bahn-Zugang nicht wirklich freundlich gegenüberstand – weil der nämlich direkt an seinem Haus enden sollte.

Auch Eltern hatte sich beschwert, weil an der Kanzowstraße ein Teil eines Spielplatzes dem Zugang zum Opfer fallen würde.

Aber, so der Vertreter des Eisenbahnbundesamtes seinerzeit zur Prenzlberger Stimme, im Jahr 2015…

Tatsächlich fand im Frühjahr 2015 die öffentliche Auslegung der Planungen statt. Bürger konnten ihre Einwendungen geltend machen und die Deutsche Bahn darauf entsprechend reagieren. Reine Routine sollte man denken.
Doch wieder ging ein Sommer ins Land, ein Herbst und ein Winter.

Im März 2016 befragte der damalige Vorsitzende des BVV-Stadtentwicklungsausschusses Roland Schröder (SPD) das Bezirksamt nach dessen Erkenntnisse in Sachen zweiter Zugang.
Die Anwort:

„Voraussetzung für den Beginn der Baumaßnahmen ist ein Planfeststellungsbeschluss zur Umsetzung der ausgelegten Planung.“

Wann der Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahnbundesamtes vorliegen würde… – nichts genaues wusste man nicht.

Nachdem fast ist eine weiteres Jahr vergangen war und noch immer nichts vom zweiten S-Bahnhofs-Zugang zu sehen oder auch nur zu hören war, fragte Mitte Januar nun der Vorsitzende des Pankower Verkehrsausschusses Wolfram Kempe (Linksfraktion) mal nach, wie denn die Dinge mittlerweile so liegen.

Das Bezirksamt reichte die Frage weiter an die Bahn, die schon nach knapp vier Wochen reagierte.
Die Antwort des Bezirksamtes lautete:

Auf Anfrage teilte die Deutsche Bahn AG mit, dass sich die Planung für einen 2. Zugang zum S-Bahnhof Prenzlauer Allee nach wie vor im Planfeststellungsverfahren befindet. Der Erörterungstermin wurde am 3. Februar 2017 durch die Anhörungsbehörde, die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, ortsüblich bekanntgemacht (Amtsblatt Nr. 5 vom 3. Februar 2017, S. 480). Der Erörterungstermin findet am 14. Februar 2017 statt. Zu allen Stellungnahmen und Einwendungen wurden entsprechende Erwiderungen durch die Vorhabenträgerin Deutsche Bahn Station & Service AG erstellt und der Anhörungsbehörde zur weiteren Verwendung übersandt.

Und:

„Nach Abschluss des Anhörungsverfahrens rechnet die Deutsche Bahn AG mit einer weiteren Dauer des Verwaltungsverfahrens von einem Jahr. In dieser Zeit wird das Eisenbahn-Bundesamt als Planfeststellungsbehörde über den Antrag der DB Station & Service AG entscheiden. Zum Baubeginn liegt dem Bezirksamt keine Information vor.“

Das sind dann – vom ursprünglich geplnten Bautermin gerechnet – mal eben fünf Jahre Verzug. Und da im kommenden Jahr ja auch vielleicht möglicherweise ganz bestimm der Berliner Großflughafen eröffnet werden soll, könnten ja S-Bahnzugangs- und Flughafeneinweihung an ein und demselben Tag stattfinden. Im Jahr 2018.

Oder 2019.

Oder…

 

Hier soll der Zugang mal hin… irgendwann

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