Wirres vom Spielplatz (Prenzlauer Berg)

 

Es ist ja erst knapp ein Jahr her, als das Bezirksamt verkündete, dass auf dem Spielplatz am Wasserturm an der Kolmarer Straße „die große Spielkombination mit Rutsche gesperrt“ werde, „da diese nicht mehr verkehrssicher ist“. Und: „Sie wird im 2. Halbjahr 2016 durch ein neues Spielgerät ersetzt.“

Ein Blick auf den Kalender schafft scheinbar Gewissheit: Das zweite Halbjahr 2016 gehört bereits seit vier Monaten der Vergangenheit an.

Ein weiterer Blick – nun zum Spielplatz am Wasserturm – zeigt, dass auch scheinbar konkrete Zeitangaben interpretierbar sind: „Baumaßnahmen voraussichtlich bis Ende April“ steht da an der verschlossenen Gittertür. Was den Schluss nahelegt, dass nach Bezirksamtszeitrechnung das zweite Halbjahr 2016 sich gerade erst dem Ende zuneigt.

Da aber das Wörtchen „voraussichtlich“ auf einem von einer Behörde unterzeichneten Papier soviel wie „wohersollickdennwissenwannwafertichsind“ bedeutet, fragte die Prenzlberger Stimme beim Bezirksamt Pankow nach.

Die Abteilung Stadtentwicklung – zu der auch das für die Spielplätze zuständige Grünflächenamt gehört – teilte umgehend in einer E-Mail mit:

„Der Spielplatz bleibt bis ca. Ende Juni wegen Behebung von Baumängeln (Neueinbau Rutschenturm) geschlossen und muss dann voraussichtlich ab Juli bis Ende des Jahres wieder geschlossen werden (oder weiterhin geschlossen bleiben), wegen der geplanten Sanierungsmaßnahmen ab ca. Juli 2017 (Alle alten Spielgeräte werden entfernt, anschließend erfolgt ein kompletter Sandaustausch und Kontrolle / Instandsetzung des „Durchgrabeschutzes“ (verhindert, dass die Kinder zu tief graben und Höhlen bauen können, die dann einstürzen könnten; Neuausstattung mit Spielgeräten; Neuausstattung mit Sitzelementen und Ergänzung / Aufwertung des Rahmengrüns)“

Das ist kurz, knackig… und nicht wirklich verständlich.

Übersetzt heißt das wohl:

Eigentlich sollte die neue Rutsche ja schon Endes des Jahres fertiggestellt sein, aber irgendwie hat die beauftragte Firma das nicht geschafft. Und als das Ding dann endlich stand, war es Pfusch.
Bei der Begutachtung der neuen Rutsche haben wir zudem festgestellt, dass die anderen Spielgeräte daneben jetzt ziemlich alt aussehen. Was das ästhetische Empfinden der Kinder natürlich nachhaltig und lebenslang beschädigen kann. Dass das so ein Kontrast ist, konnte man im vergangenen Jahr natürlich noch nicht absehen, weil da die neue Rutsche noch nicht fertig war.
Außerdem gab es im Baumarkt gerade Sand im Sonderangebot, was ja auch keiner ahnen konnte. Und Blumen und ein paar Bänke waren auch gerade günstig.

Keine Sorge, spätestens Neujahr 2018 ist alles Paletti. Oder Ostern 2019. Voraussichtlich.

 

 



4 Kommentare zu “Wirres vom Spielplatz (Prenzlauer Berg)”

  1. Herr Kirchner ist weg und der BER das große Vorbild.

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  2. Sigi Gust via Facebook

    Apr 28. 2017

    Dat is so typisch …

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  3. Und wenn alles fertig ist, ist die IGA vorbei. Immerhin weist ein Schild am Platz darauf hin, dass er ein „grüner Ort“ der IGA ist. Merkt man leider nicht.

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  4. Jetzt fragt euch mal wo das ganze Geld für die Sanierung von Klettergeräten hin fließt. 😉
    Das ist genauso wie bei dem Spielplatz in der Dusekestr. oder dem im Mauerpark. Kein Geld für die kleinsten von uns, aber für Ihre eigenen Taschen ✌
    Irgendwo müssen die 3000 Euro jeden Monat zusätzlich, ja herkommen.

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