Manchmal ist man erstaunt, welche Artikel bei manchen Lesern für Errgung sorgen. Letztes Beispiel ist der Bericht über das „Wohnungspolitische Platzputzen“
Neben einem Mitarbeiter des Zeitschrift „SuperIllu“ meldete sich jemand zu Wort, der erst unter dem Pseudonym „Chris“ und dann über Facebook unter dem Namen „Thelvin Weeks“ böse über die Aktion des Vereins „Leute am Teute war und dren Mitgliedern gar Fremdenfeindlichkeit unterstellte.
Der Facebookaccount „Thelvin Weeks“ trägt zwar viele Insignien eines Fakeaccounts, dennoch habe ich mich entschlossen, dem Unbekannten, der – soweit zu übersehen – Verbindungen zum Immobilienunternehmen Bewocon zu haben scheint, zu antworten.
Verehrter Herr Thelvin Weeks, (oder Chris oder wie Sie sonst heißen mögen)
ich glaube, Sie bringen da etwas arg durcheinander. Nach Ihrer Diktion müssten die nordamerikanischen Ureinwohner extrem rechtspopulistisch und fremdenfeindlich gewesen sein, weil sie sich doch gegen die Vertreibung aus ihrem angestammten Gebiet durch die in die Neue Welt strömenden Europäer zur Wehr gesetzt hatten… . Sie merken schon: Ihre Einordnung hinkt gewaltig.
Ich kann nicht für Frau Rottstock sprechen, aber Sie, Thelvin Weeks bzw Chris, erwecken so ein bisschen den Eindruck, als meinten Sie, man kann sich für Geld alles kaufen. Glauben Sie mir, man kann nur fast alles kaufen – nicht alles.
Eine hochherzige Spende? – Eine steuerbegünstigte Investition!
Ich weiß nicht, ob, und wenn ja, wieviel Geld die Bewocon dem Verein zukommen ließ. Worin ich mir aber sicher bin: Kein Cent davon haben die Vereinsmitglieder für sich verbraucht, sondern alles in den Erhalt des Parks gesteckt.
Die Bewocon wirbt nicht nur mit dem Park, sie hat auch den Park im Namen des Wohnprojektes. Je besser der Park vor der Haustür gepflegt ist, desto höher ist der (Wohn-)Wert der von der Bewocon zum Verkauf angebotenen Wohnungen – denn selbstverständlich werden auch die Kunden der Bewocon den Park nutzen.
Im Klartext gesprochen: Die Bewocon hat mit der Spende an den Verein eine Investition getätigt, eine günstige noch dazu, denn eine solche Geldgabe an einen eingetragenen Verein wird von der Steuer abgesetzt. Warum also sollte – frage ich mich – der Verein dankbar sein, wenn die Bewocon eine für das Unternehmen überaus günstige Investition getätigt hat?
Da, wo die Wohlhabenden sich einkaufen, bleibt für die Bedürftigen kein Platz
Ganz ehrlich, verehrter Herr Weeks, (oder Chris oder wie auch immer), dem Verein Fremdenfeindlichkeit zu unterstellen, ist schon ein starkes Stück. Denn ich weiß, dass viele der Mitglieder sich sehr engagiert für die nach Berlin gekommenen Flüchtlinge eingesetzt haben. Menschen, die in größter Not waren und sind.
Allerdings fehlt es an Platz, all jenen schnellstmöglichst ein menschenwürdiges Unterkommen zu ermöglichen. Denn – und hier haben wir die von Ihnen fehlinterpretierte Metapher – der Platz ist von jenen belegt, die soviel zwar nicht wirklich brauchen, ihn aber zu Lasten jener in Anspruch nehmen, die sich 5.000 Euro pro Quadratmeter nicht leisten können.
Hier hat die Metapher, die Sie als „fremdenfeindlich“ apostrophieren möchten, ihren Ursprung. Sie sehen, sie bedeutet das Gegenteil dessen, was Sie unterstellen möchten.
Ist die Bewocon sozialrassistisch und armenfeindlich?
So drängt sich nach Ihrem haltlosen Anwurf nun die Frage auf: Warum hat die Bewocon nicht Wohnungen gebaut, die sich diese Menschen leisten können? Auf dass sie mit ihren Familien nicht mehr in irgendwelchen Notunterkünften hausen müssen?
Warum entstehen dort überhaupt keine Wohnungen, die auch Geringverdiener bezahlen können? Ist die Bewocon armenfeindlich? Ist sie sozialrassistisch? Hasst sie alle Menschen, die weniger als 100.000 Euro im Monat verdienen so sehr, dass sie ihnen nicht mal ein Dach über den Kopf gönnt?
Ich glaube nicht, dass das so ist.
Die Bewocon ist lediglich bestrebt, die Geldgier ihrer Eigentümer zu befriedigen und unternimmt daher alles, den höchstmöglichen Gewinn zu realisieren. Dass dabei andere – ganz gleich welcher Hautfarbe oder Herkunft – auf der Strecke bleiben, ist dem Unternehmen egal.
Der Verein hingegen, dem Frau Rottstock angehört, ist nicht auf materiellen Gewinn aus. Deren Mitglieder sind unentgeltlich tätig und bestrebt, allen einen Platz geben – egal, ob arm ob reich, egal welcher Herkunft.
Das macht den Unterschied.
Mit besten Grüßen nach wohin auch immer!
ODK