Torflut auf dem Teschsportplatz


 

Tabellen und Statistiken gab es nicht. Lediglich zwei Fragen in die Manschaftsrunden gerufen: „Hat es euch Spaß gemacht?“ und „Habt ihr viele Tore geschossen?“
Beide Fragen wurden mit einem lautstarken „Jaaaa!!!“ beantwortet.

Gerade letzeres verwundert nicht, denn beim G-Jugend-Turnier (Sechs- und Siebenjährige), das die SG Rotation Prenzlauer Berg auf dem Teschsportplatz an der Dunckerstraße veranstaltet hatte, standen an jedem Spielfeldende gleich zwei Tore. Dafür wurde auf die Torwarte verzichtet – was bei einer Mannschaftsstärke von jeweils drei Spielern sicher auch eine sinnvolle personalpolitische Entscheidung darstellt.

Das ganze nennt sich FUNiño und wurde vom im verganegenen Jahr verstorbenen Horst Wein erfunden.
Wein war deutscher Hockeynationalspieler, trainierte danach die Hockeynationalteams Deutschlands und Spaniens.

1980 wechselte Horst Wein als Ausbilder in den Fußball und erarbeitete Trainingsmodelle für Kinder und Jugendliche.

Weil Kinder im Schulanfangsalter noch nicht allzu stategisch denken, laufen in dieser Alterklasse fest immer alle – alle – Spieler hinter dem Ball her. Was regelmäßig zu gewissen Knäulbildungen führt, die durch das Spiel auf nur ein Tor noch verstärkt wird.
Durch den Trick der zwei Tore nutzen die Kiddis das Gelände besser und müssen sich nicht immer nur auf einen Tor-Punkt konzentrieren.
Desweiteren schaffen Treffer – die bei zwei unbewachten Toren natürlicher häufiger fallen, als bei einem bewachten – Erfolgerlebnisse für die Schützen und erhöhen so den Spaßfaktor.

Beim am kommenden Freitag beeginnenden Exerpokal der Herren – dem Pankower Fußball-Bezirkspokal – will man aber bei der alten Regel „ELf Spieler je Mannschaft und an jeder Spielfeldstirnseite nur ein Tor“ bleiben.
 
Vorerst jedenfalls.

 

Impressionen vom FUNiño-Turnier


 



Kommentar zu “Torflut auf dem Teschsportplatz”

  1. Super und damit eine Prämiere in Berlin/Brandenburg denn zur gleichen Zeit fand bei den Berliner Amateuren ein zweites Festival statt, was für die Zukunft hoffen lässt.

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