Am Freitagnachmittag gab es noch ein paar Hammerschläge. Die Dachziegel der Arche – wichtig bei dem wechselhaften Wetter – wurden festgepinnt. Dann aber war es soweit: Der Regenbogenspielplatz Mauerpark war vollständig.
Die ursprüngliche, im Juli 1999 eingeweihte Regenbogenskulptur war Teil eines internationalen Projektes, das – organisiert von den Kirchenkreisen Hamburg-Ost und Niederer Fläming sowie dem Unternehmen SIK-Holzgestaltungs GmbH aus dem brandenburgischen Görsdorf – seinen Ausgang im Johannesburger Stadtteil Soweto hatte. Dort wurde 1998 der erste Regenbogenspielplatz von deutschen und südafrikanischen Kindern errichtet.
Es folgten unter anderem Berlin, Albany/New York, Asuncion (Paraguay), Bujanovac (Serbien), Krzyzwoa (Polen) und Mizpe Aviv (Israel). Allen gemeinsam war, dass sich Jugendliche aus Deutschland, Südafrika sowie jenen Ländern, in denen ein Regenbogenspielplatz gebaut wurde, bei der gemeinsamen Umsetzung des Projekts kennenlernten und über Ländergrenzen und Kontinente hinweg Freundschaft schließen konnten.
Regenbogen weggesägt
Im Jahr 2013 wurde der Regenbogen saniert – doch schon zwei Jahre später rückte das Grünflächenamt mit der Kettensäge an.„Leider sind die Maßnahmen notwendig”, erklärte damals der zuständige Stadtrat Jens-Holger Kirchner, da das Klettergerüst so marode ist, dass die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben ist“.
Man kann es wohl auch so sagen: Wegen fehlender regelmäßiger Kontrolle konnte der Verfall nicht rechtzeitig erkannt und gestoppt werden.
Geld für einen Neuaufbau des Regenbogens war zu diesem Zeitpunkt vom Bezirksamt jedoch nicht zu erwarten. „Das würde 50.000 oder 60.000 Euro kosten”, erklärte Stadtrat Kirchner damals“ Erst wenn die Mittel für die Erweiterung des Mauerparks freigegeben werden, sei an eine Neuaufstellung zu denken. Das ist aber frühestens 2017 der Fall.
Spenden, Eigenleistung, Engagement
Doch so lange wollte der Verein “Freunde des Mauerparks e.V” nicht warten. Er nahm noch 2015 mit den Organisatoren des Regenbogenprojekts Kontakt auf, und die erklärten sich bereit, für den Mauerpark einen neue Skulptur zu organisieren.
Um die Kosten dafür zumindest teilweise zusammen zu bekommen, initiierte der Mauerparkverein eine Spendensammlung,Im Juli 2016 Juli wurde mit dem Regenbogenneubau begonnen.
Eine Gruppe junger Frauen aus Tansania, Südafrika, USA und Deutschland vom „Rainbow-Project“ unter Leitung des Lübecker Pfarrers und Mitbegründers Rolf Martin und fünf Flüchtlingen aus der Notunterkunft Malmöer Straße hatte dann innerhalb einer Woche den ersten Teil des neuen Regenbogens errichtet: Die „Regenbogen-Schaukel“ und das kleinere linke Kletterelement des Spielplatzes.
Danach ging die Spendensammelaktion weiter, die im Endergebnis 15.255,71 Euro einbrachte. Das war viel, reichte aber längst nicht aus.
Also beteiligte sich die SIK-Holzgestaltungs GmbH sich mit einer Eigenleistungen im Wert von 14.213,36 Euro, der fehlende Rest zu den Gesamtkosten von rund 59.000 Euro kam aus dem Bezirkssäckel.
So konnte der Regenbogen in diesem Jahr mit dem Kletterspielgerät „Großer Regenbogen“ vollendet und der Spielplatz sogar noch um eine „kleine Arche“ ergänzt werden.
Dima Krivenko via Facebook
Jul 16. 2017
gestern erst vor dem regen unter dem dach versteckt 😀