An diesem 13. August wurde wie jedes Jahr der rund 1.000 Toten gedacht, die an den deutsch-deutschen Grenzen ums Leben kamen.
Die meisten, die an der Grenze von Ost nach West starben, waren keine politisch Verfolgten. Die Mehrzahl derjenigen, die zwischen Mauer, Stacheldraht und Selbstschussanlagen ums Leben kamen, waren Menschen, die einfach ein materiell besseres Leben haben wollten. Heute würde man sie wohl “Wirtschaftsflüchtlinge“ nennen.
Über 1.000 Tote in 40 Jahren.
„Die Balkanroute ist zu – die Zeit des Durchwinkens ist vorbei“, jubelte Bundesinnenminister Thomas de Maiziere im Februar 2016. Seitdem kommen die Flüchtlinge wieder verstärkt über das Mittelmeer.
„Fluchthelfer“ nannte man Leute wie Kay-Uwe Mierendorff, der sich bei den Schleusungen von Ost nach West – die er wohlweislich nicht selbst vornahm – dumm und dämlich verdiente. Nach seinem Tod im Jahr 2012 bekam er einen ehrenden Nachruf.
Heute werden mittlerweile auch jene Schlepper genannt, die uneigennützig aufs Meer fahren, um Menschen vor dem Ertrinken zu retten.
Rund 1.000 Grenztote in vierzig Jahren. Eine erschreckend große Zahl. Doch für gegenwärtige Verhältnisse lächerlich klein.
Auf über 2.000 Grenztote brachte es die EU, in der Deutschland eine Führungsrolle spielt, allein innerhalb des ersten Halbjahres 2017.
Mit dem Unterschied, dass nicht extra erst eine Mauer gebaut werden musste.
Denn das Mittelmeer ist ja schon da.