Es war bei einem der ersten Starkregen in diesem Sommer. In Berlin hatte es während dieses einen Unwetters innerhalb von 24 Stunden doppelt so viel geregnet, wie sonst in einem ganzen Monat.
Die Berliner Feuerwehr hatte den Ausnahmezustand ausgerufen – und in diesem Fall müssen auch die Freiwilligen Feuerwehren mit ran.
Die Einsatzwagen waren schon über Stunden in der Stadt unterwegs, in der Feuerwache Schieritzstraße saßen nur ein paar altgediente Kameraden als „Stallwache“.
Irgendwann klingelte jemand am Tor: Es war ein Mitarbeiter des benachbarten Pflegeheims Im Keller des Heims, so berichtete er, steige das Wasser unaufhörlich, die Pumpen schafften es nicht mehr und es sei bloß noch eine Frage der Zeit, bis der Wasserspiegel die elektrischen Anlagen erreicht. Ob die Feuerwehr nicht mit ihrer Technik…?
Doch eine Pumpe war in der Feuerwache nicht mehr zu finden – alles unterwegs im Einsatz. Also bildeten die in der Wache verbliebenen Feuerwehrleute eine Eimerkette und schöpften den Pflegeheimkeller per Hand aus…
Die Unwetter in diesem Jahr brachten der Freiwilligen Feuerwehr Prenzlauer Berg eine erhebliche Anzahl von zusätzlichen Einsätzen. Doch die Kameraden der Freiwilligen Wehr leisten ihren Dienst im Gegensatz zu den Berufsfeuerwehren ehrenamtlich – neben dem eigentlichen Beruf. Da geht ein gerüttelt Maß an Freizeit drauf.
Einmal im Jahr kommt noch ein weiteres Stück Arbeit hinzu: Die Vorbereitung des Tags der Offenen Tür, auf dem nicht bloß Technik zu sehen ist und Erbsensuppe ausgeschenkt wird, sondern auch einiges über die Arbeit der Feuerwehr gezeigt wird.
Am vergangenen Samstag war es wieder soweit.
Diesmal wurde unter anderem ein Unfall mit mehreren Verletzten nachgestellt, bei dem eine Art mobile Unfallstation zum Einsatz kam. Untergebracht ist die in einem GW San (Gerätewagen Sanitär) genannten Transportfahrzeug, in dem – gut verpackt in Edelstahlkisten – alles vorhanden ist, was für die Hilfe vor Ort vonnöten ist.
Die Jugendfeuerwehr zeigte – wie schon in denn vergangenen Jahren – dass auch sie schon in der Lage ist, den Flammen Paroli zu bieten und im Hinterland der Feuerwache übten sich die ganz Kleinen aus dem Kiez beim Zielen mit dem Wasserstrahl auf ein imaginäres Feuer.
In der Fahrzeughalle konnte man allerlei Gerätschaften der Feuerwehrleute bestaunen und das tollste für die ganz kleinen Besucher war natürlich auch diesmal wieder eine Kiezrundfahrt in einem echten Feuerwehrauto. Da bildeten sich eine richtige Warteschlange.
Eine Tombola zugunsten des Traditionsvereins der Freiwilligen Feuerwehr Prenzlauer Berg gabs auch: Die Preise stifteten allerlei Prenzlauer Berger Institutionen. So wurden dann von Seniorinnen der „Herbstlaube“ in der Dunckerstraße gehäkelte Topflappen, Freikarten für das BAT-Studiotheater in der Belforter Straße, etliche Gaststätten- und Einkaufsgutscheine und sogar ein 400-Euro-Fahrrad vom „Rad der Stadt“ in der Prenzlauer Allee verlost. Für den Verein kamen so 1.000 Euro zusammen.
Geregnet hatte es zwischendurch übrigens auch diesem Tag wieder heftig – eine Eimerkette musste diesmal aber nicht organisiert werden..
Impressionen