Die bei der vergangenen „Schlichtungssitzung“ gebildete Vierergruppe aus je einem Vertreter der Anwohner, der Geschäftsleute, der AG Carambolagen und der Bündnis-
grünen will den Anrainern der Kastanienallee zwei alternative Vorschläge zur Umgestaltung der Straße vorlegen. Das teilte Heiner Funken, Moderator der Schlichtungsrunden, mit.
Mit einer Anwohnerbefragung soll dann ermittelt werden, mit welchem der beiden Modelle an Bezirksamt und BVV herangetreten werden soll, von deren Voten die Änderung der Bauplanung maßgeblich abhängt.
Bereits zwei Mal – am 30. Dezember und am 6. Januar – habe man sich zu „4 plus1-Gesprächen“ (die vier Vertreter
und der Moderator) getroffen, so Heiner Funken weiter. Ein drittes Treffen soll noch kurz vor der nächsten „großen“ Schlichtungsrunde stattfinden.
Einer der beiden Vorschläge hat die Alternativplanung von „Carambolagen“-Aktivist Frank Möller zur Grundlage. Hierbei sollen die Gehwege um jeweils einen Meter verbreitert und auf die als “Parktaschen” bezeichneten Einbuchtungen des Straßenrandes verzichtet werden. Parken soll dann an auf bestimmten Stellen des Bürgersteiges möglich sein – dort wo das Parken nicht gestattet ist, würden „Stadtmöbel“ oder Hochbeete errichtet werden. Für die Kastanienallee soll Tempo 30 gelten. Diese Umbauvariante wird nun auch von den Bündnisgrünen unterstützt.
Die Pläne der Vertreter der Anwohner und Geschäftsleute sind weitergehend. Sie wollen eine entreme Verkehrsberuhigung für ihre Straße durchsetzen. Deren Vertreter Sebastian Mücke zur Prenzlberger Stimme: „Was kommen muss, ist Tempo 20 für die Kastanienallee, und die Einfahrt von der Schönhauser Allee her soll künftig unterbunden werden“. Weitere konkrete Vorstellungen sollen bei dem erwähnte dritte Treffen festgeschrieben werden.
Alle Vertreter wollen weitere Baumpflanzungen, auch zu-
sätzliche Grünanlagen und „Kreativinseln“, die – ähnlich wie in der benachbarten Oderberger Straße – von den Anrai-
nern selbst in Pflege genommen werden.
Die Straßenbahn’kaps‘, jene angedeuteten „Bahnsteige“ an den Tram-Haltestellen, werden von allen akzeptiert. Es herrscht auch Einigkeit darüber, dass zwischen den Straßenbahngleisen Fahrradsymbole aufgebracht werden sollen, die eine Bevorrechtung der Radler vor der Straßenbahn signalisieren.
„Das wichtigste aber ist“, so Moderator Heiner Funken zur Prenzlberger Stimme, „dass alle Beteiligten zugesagt haben, dass sie für den Fall, dass ihre Variante bei der Anwohnerbefragung unterliegt, dann den von den Bürgern akzeptierten ‚Konkurrenzvorschlag‘ mit unterstützen.“ Denn wenn man die von Bezirksamt und Bezirkverordneten-
versammlung beschlossene Umbauvariante kippen wolle, brauche man ein Höchstmaß an Geschlossenheit. Heiner Funken: „Außerdem müssen wir ja auch noch mit der Senatsverwaltung und der BVG reden, und eine Chance haben wir da nur, wenn wir mit einer Stimme sprechen.“
Das nächste „große“ Schlichtungstreffen zur Kastanienallee findet am 13. Januar statt,