Beinahe wäre auch noch die Solidaritätsparty vom „Pankower Mieterprotest“ auch noch von dem am Sonnabend in den letzten Zügen liegenden Wahlkampfes heimgesucht worden. Doch der Pankower SPD-Bundestagsabgeordnete Klaus Mindrup sagte kurz vorher noch ab.
So blieben ihm unangenehme Fragen zu der von ihm und seiner Partei in der Großen Koalition mitgetragenen Politik der Mieterverdrängung erspart – was der Veranstaltung aber nicht wirklich abträglich war. Zumal er sein Kommen ja ohnehin erst für die Zeit nach der Diskussionsrunde zum aktuellen Stand der Entwicklung rund um den Helmholtzplatz angekündigt hatte.
Begonnen hatte die Veranstaltung mit der Vorführung des Films „Mietrebellen„, in dem die Autoren Gertrud Schulte Westenberg und Matthias Coers, zeigen, wie sich in Berlin der Widerstand gegen die Gentrifizierung regt, gegen den Rauswurf durch Teuersanierung und gegen die Verdrängung der Armen durch die Reichen. Zu Wort kommen in dem Streifen von 2014 die unterschiedlichsten Akteure – von „Kotti und Co.“ bis hin zu den legendären Besetzern der Seniorenfreizeitstätte in der Pankower Stille Straße 10.
Danach gab’s ein Konzert mit Mckinley Black und Vladimir Spiridonov.
Mckinley zog es vor Jahren aus dem USA nach Europa und lebt nun schon seit Jahren in der Prenzlauer Berger Knaackstraße.
Als die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gewobag im vergangenen Jahr in den Häusern Knaackstraße 60 bis 68 eine energetisch zwar fragwürdige, aber auf jeden Fall mietpreistreibende Dämmung der Fassaden vornehmen wollte, war die Blues- und Soulsängerin bei den Protesten ganz vorn mit dabei.