Die gute Nachricht zuerst: Seit 11.30 Uhr verkehren die S-Bahn-Linie S2 bis Blankenburg, die S8 von Grünau bis Birkenwerder und die S9 zwischen Schönefeld und Pankow. Von Blankenburg nach Buch und Bernau wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.
Damit hat das Warten hoffentlich für all jene ein Ende, die trotz des an den Richtungsanzeigern eingeblendeten Hiweises, dass der S-Bahn-Verkehr wegen Sturmschäden ausgesetzt ist, seit den frühen Morgenstunden auf den Bahnhöfen ausharrten.
Bis dahin war der Pankower Norden – nachdem die S-Bahn gestern kurz nach 16 Uhr ihren Verkehr eingestellt hatte – vom Bahnverkehr völlig abgeschnitten. Als dann auch noch die BVG den Bus- und Straßenbahnverkehr einstellte, ging gar nichts mehr.
Während die Busse nach dem Ende des Sturms gegen 20 Uhr relativ schnell ihren Linienverkehr wieder aufnahmen und auch die Straßenbahnen wieder fuhren, ging die Wiederinbetriebnahme des S-Bahn-Verkehrs nur langsam voran. Der Grund: Unzählige auf die Gleise des weitläufigen Streckennetzes gefallene Bäume und Äste.
Zuerst wurde der Betrieb in der Tunnelstrecke der Nord-Süd-Bahn aufgenommen, danach konnten im Süden zumindest Teilstrecken freigegeben werden. In Richtung Norden ging bis 11.30 Uhr nichts.
Weiterhin außer Betrieb bleibt bis auf weiteres die Ringbahn.
Schäden gab es nicht nur im Nahverkehrsbereich – in der ganzen Stadt wurde der Verkehr durch abgeknickte und entwurzelte Bäume behindert. Auch Prenzlauer Berg legte sich so mancher Baum zur Seite.
So etwa am Ärztehaus in der Grellstraße/ Ecke Prenzlauer Allee – wo die Sicherung der Umfallstelle durch die Feuerwehr einen längeren Fahrzeugstau erzeugte – oder an der Wichert-/ Ecke Gudvanger Straße
In Park und Wald nur ohne Kopfhörer
Mittlerweile hat sich auch Umwelt- und Verkehrssenatorin Regine Günther an die Berliner gewandt und sie dafür gelobt, dass sie mit den ÖPNV-Ausfällen „besonnen und geduldig umgegangen“ sind. Bloß: Was hätten sie auch sonst machen sollen?
Während die Straßen – so weit hier überschaubar – von umgestürzten Bäumen befreit sind, ist die Lage in den Parks und Wäldern noch etwas unübersichtlich.
Auch in den kommenden Wochen ist dort mit herabstürzenden Ästen oder Kronenteilen zu rechnen, die sich noch in den Baumwipfeln befinden. Daher warnt die Senatorin: „Ich appelliere an alle Berlinerinnen und Berliner, zu ihrer eigenen Sicherheit am kommenden Wochenende Wald- und Parkbesuche zu vermeiden.“
Und für den, der es dennoch nicht lassen kann, hat sie eine – möglicherweise lebensrettende – Empfehlung: “ Wer sich im Wald bewegt, sollte die von den Forsten freigegeben Hauptwege nicht verlassen und auf das Tragen von Kopfhörern verzichten, um warnende Geräusche nicht zu überhören.“
Aktuelle Informationen zum S-Bahnverkehr gibt es hier: