Wenn etwas eröffnet wird, muss es logischerweise vorher geschlossen sein. Da es aber wenig Sinn macht, eine Straße nur wegen ihrer (Wieder)Eröffnung zu schließen, muss man sich etwas anderes ausdenken.
Bei der feierlichen Übergabe der neu gestalteten Pappelallee entschied man sich für das Pflanzen eines Baumes.
Eine Kastanie. Wohl als Hinweis darauf, dass die Kastanienallee nicht weit entfernt ist.
Also brachten drei kräftige Bauarbeiter den Baum in Stellung, stellten ihn in das zuvor ausgehobene Pflanzloch – auf dass die anwesenden Honoratioren – der ehemalige Pankower Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und derzeitige Verkehrsstaatsekretär Jens-Holger Kirchner, sein Nachfolger im Stadtrats-Amt Vollrad Kuhn sowie der Bezirksstadtrat für öffentliche Ordnung Daniel Krüger – ein paar Schippen Erde draufgeben und mit der Gießkanne zu befeuchten.
Die Baumaßnahme umfasste die Erneuerung von Fahrbahn, Gehwegen, Straßenbeleuchtung und einiger Straßenbahnhaltestellenkaps. Zudem wurden ein Schutzstreifen für Radler angelegt, der ruhende Verkehr neu geordnet und diverse Leitungen erneuert.
Wegen starker Schädigungen mussten 48 Bäume gefällt werden, als Ersatz wurden 59 Bäume neu gepflanzt. Der am Tag der offiziellen Übergabe war dann wohl der 60.An den Bäumen entzündete sich dann auch noch einmal Kritik. In der Vorbereitungsphase hatte das Bezirksamt zugesagt, anstelle der wegen ihres schlechten Zustandes zu fällenden Bäume, keine kleinen, allzu jungen Setzlinge nachzupflanzen, sondern fünfzehnjährige Starkbäume.
Doch nicht überall wurde die Zusage eingehalten. Knut Zech vom federführenden Planungsbüro Zech-Con erklärte das gegenüber der Prenzlberger Stimme mit finanziellen Erwägungen: Ältere Bäume seien bedeutend teurer – und: „In fünf Jahren fällt das sowieso nicht mehr auf.“
In der Neumannstraße mit geschütztem Radweg
Gegenwärtig wird nun die Stahlheimer Straße von der Wichert- bis zur Wisbyer Straße erneuert, die Arbeiten auf diesem Teilstück sollen im kommenden Jahr beendet werden. Danach gehts mit der Neumannstraße weiter.
Dort, so kündigte Verkehrsstaatssekretär Kirchner an, werde es dann nicht nur einen Fahrradschutzstreifen wie in der Pappelallee und der Stahlheimer Straße, sondern einen mit Pollern geschützten Fahrradweg geben.
Keinen Pollerschutz wird dagegen die seit ewigen Zeiten geplante Radweg in der Danziger Straße östlich der Prenzlauer Allee erhalten. „Dazu hätten wir die Planungen noch einmal von vorn beginnen müssen“, erklärte Staatssekretär Kirchner der Prenzlberger Stimme. Das hätte die Einrichtung der Radspur noch einmal verzögert. „Und die Fahrradspur“, so Kirchner, „soll im nächsten Jahr nun endlich realisiert werden.“



