Doppelter Seemannsknoten


 

Vielfalt ist ja immer eine tolle Sache.

Und so war es schön, dass zum Neujahrsempfang der Prenzlauer Berger SPD-Abgeordneten Clara West und ihres Parteifreundes Matthias Böttcher von der Pankower SPD-Bezirksverordnetenfraktion nicht nur die eigenen Genossen, sondern auch Vertreter anderer Parteien eingeladen waren.
Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Bündnis 90/ Die Grünen) war erschienen und der FDP-Abgeordnete Florian Swyter auch.

Vielfältig waren auch die Meinungen der anwesenden Genossinnen und Genossen zu einer möglichen neuen Großen Koalition. Die hatte Abendschau-Reporterin Dorit Knieling auf der Jahresanfangsveranstaltung eingesammelt – und jede hatte etwas für sich.

Clara West, Ramona Pop, Matthias Böttcher

Gastgeberin Clara West begründete ihre Ablehnung einer „GroKo“ zum Beispiel mit der eindeutigen Ansage von Parteichef Martin Schulz nach der krachend verlorenen Bundestagswahl. Die SPD sollte dabei bleiben, so die Abgeordnete – schon um der eigenen Glaubwürdigkeit willen.

Der SPD-Fraktionschef in der Pankower Bezirksverordnetenversammlung Roland Schröder hielt eine Minderheitsregierung für sinnvoll.
Ein weiterer Prenzlauer Berger SPD-Genosse sprach sich hingegen dafür aus, es doch noch einmal mit der CDU in einer Großen Koalition zu versuchen.

Jeder und jede der Befragten hatte eine dezidierte Meinung, die er und sie auch ebenso begründeten.
(Die Aufzeichnung des Beitrags ist noch bis Freitag in der rbb-Mediathek zu finden)

 

„Staatspolitische Verantwortung“

Etwas verspätet erschien auf der Veranstaltung auch noch die SPD-Bundestagsabgeordnete Cansel Kiziltepe, deren Wahlkreis (den sie nicht gewann) Kreuzberg, Friedrichshain und einen Teil von Prenzlauer Berg umfasst.
Vielleicht wurde sie von der rbb-Reporterin nicht befragt, vielleicht aber wurde ihr Statement auch bloß nicht gesendet – keine Ahnung. In dem Beitrag der rbb-Abendschau kommt sie jedenfalls nicht vor.

Ihre Meinung tat sie dennoch kund – in einer kleinen Ansprache vor den Gästen des Empfangs.
Und die ging ungefähr so: Man werde sehen, was die Sondierungen bringen. Sie selbst sei ja schon in der vergangenen Legislaturperiode nicht für eine Große Koalition gewesen (was wohl unterderhand implizieren sollte, sie sei auch diesmal dagegen…, also eigentlich) …, aaaaber… – nun müsse man sehen, ob nicht aus staatspolitischer Verantwortung… und parteipolitische und staatspolitische Verantwortung abwägen… es war ja nicht alles schlecht… (nein, letzteres sagte sie so natürlich nicht, sondern: „Wir haben ja auch Dinge durchsetzen können…“)

Sechs Mal in nur fünf Minuten Rede „staatspolitische Verantwortung“… – so, als würde bei allen anderen möglichen Optionen außerhalb einer Großen Koalition der Staat Bundesrepublik Deutschland unverzüglich zusammenbrechen.

 

Irgendwo aus einer Ecke heraus zischte jemand zwischen dem fünften und sechsten Mal „staatspolitische Verantwortung“, leise, aber für Umstehende doch vernehmbar: „…und im Rückgrat ein doppelter Seemannsknoten“.

 

 

 


 

Information muss für jeden frei zugänglich sein

 

Hat Ihnen der Beitrag gefallen?
Hat er Ihnen eine Information vermittelt, die sie bisher noch nicht kannten?

Das freut mich.

Damit das so bleiben kann, benötigt die Prenzlberger Stimme Ihre Hilfe. Warum das nötig ist, können Sie mit einem Klick hier erfahren.

[yop_poll id=“6″]

 

Sie wollen die Prenzlberger Stimme unterstützen?

Das ist schön.

Damit der Unterstützung auch ankommt, bitte ich Sie, den angegebenen Beitrag auf folgendes Konto zu überweisen:

IBAN: DE64100500000514075040
BIC:BELADEBEXXX

Verwendungszweck: Prenzlstimme

Selbstverständlich bleiben die hier eingegebenen Daten ausschließlich bei der Prenzlberger Stimme und werden niemand sonst für was auch immer zur Verfügung gestellt.

VIELEN DANK!


 

 



No comments.

Kommentar schreiben

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie dem zu. Danke!

Datenschutzerklärung
Social Media Auto Publish Powered By : XYZScripts.com