„Dieser Unsinn muss sofort beendet werden!“


 

„Es gibt dafür keine Erklärung, außer es ist ein völlig durchgeknallter Mitarbeiter in der VLB gewesen!“ Wolfram Kempe, Bezirksverordneter der Linksfraktion und Vorsitzender des Verkehrsausschusses in der Pankower Bezirksverordnetenversammlung (BVV) war sichtlich erregt, als er am Rednerpult einen Antrag der Grünen, der SPD und seiner eigenen Fraktion begründete.

Wolfram Kempe

Darin wurde das Bezirksamt aufgefordert, „bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sowie der Verkehrslenkung Berlin darauf hinzuwirken, dass im Straßenzug Behmstraße (inklusive Brücke)/Schivelbeiner Straße unverzüglich ganztägig eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 wieder angeordnet wird.“

Der Anlass: Nachdem die Sanierung der Böse-Brücke in der Bornholmer Straße beendet war und die damit im Zusammenhang stehenden Umleitungen aufgehoben wurden, hatte die bei der Senatsverwaltungverkehrsverwaltung angesiedelte Verkehrslenkung Berlin (VLB) – die für die übergeordneten Straßen zuständig ist – zwar für die Bornholmer Straße aus Lärmschutzgründen eine nächtliche Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 angeordnet, zugleich aber für die Schivelbeiner und die Behmstraße die seit Jahr und Tag bestehende Tempolimit aufgehoben.

Zwischen der Schönhauser Allee und Seelower Straße sowie ab der Malmöer Straße sind nun ganztägig 50 km/h erlaubt; zwischen Seelower und Malmöer Straße besteht die 30er Begrenzung nur noch von 6 bis 18 Uhr – nachts ist das ebenfalle eine 50er Strecke.

In der Antragsbegründung wird diese Neuregelung als „völlig erratisch“. Denn der Straßenzug führt durch ein hochverdichtetes Wohnquartier, dessen Bewohnerinnen und Bewohner „vor den negativen Folgen des Motorisierten Individualverkehrs besonders zu schützen sind“. Außerdem, so heißt es in dem Antrag weiter, „hintertreibt diese Entscheidung geradezu den erklärten Willen der Berliner Verkehrspolitik, die Durchgangsverkehre auf die großen Magistralen zu konzentrieren und aus den Wohngebieten fernzuhalten.“ Und also forderte Linkskfraktionär Kempe: „Dieser Unsinn muss sofort beendet werden!“

Johannes Kraft: Erst die Verkehrslenkung Berlin anhören

Johannes Kraft, Fraktionsvorsitzender der CDU, sah das Problem als nicht so dringlich an.
Bei aller Kritik, so Kraft, die in der Vergangenheit immer wieder an der VLB geäußert werden musste, sollte man dennoch davon ausgehen, dass sich die Akteure dort bei der Neuregelung der Geschwindigkeitsbegrenzungen etwas gedacht haben. Kraft: „VLB wird nicht ohne Grund gehandelt haben.“
Man müsse erst einmal die Gründe in Erfahrung bringen, was die Senatsbehörde für die neue Geschwindigkeitsregelung vorzubringen hat – erst dann könne man sich eine Meinung bilden. Deshalb solle der Antrag zur Beratung in den Verkehrsausschuss überwiesen werden.

Doch die überwiegende Mehrheit der Bezirksverordneten sah das anders. Der Antrag wurde mit nur zwei Gegenstimmen beschlossen.

Was allerdings nicht bedeutet, dass morgen oder übermorgen oder überhaupt die teilweise Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung annulliert wird. Denn die Verkehrslenkung Berlin ist eine Behörde, die sehr lange und gründlich prüft – und deren Entscheidungen auch nach einer sehr langen Findungszeit nicht immer für jeden nachvollziehbar sind.

 

 


 

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13 Kommentare zu “„Dieser Unsinn muss sofort beendet werden!“”

  1. 30 ist absoluter Unsinn, die Motoren brauchen mit niedriger Drehzahl mehr Sprit und macher außerdem mehr Lärm als mit 50 – also wird genau das Gegenteil von dem erreicht, was man angeblich erreichen will….

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  2. Nur zur Erinnerung :“ In der STVO steht -innerorts 50 km/h “ !!!!!
    Hier wird aus ideologischen Gründen ein Bundesgesetz ausgehebelt.

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    • Rolf

      Jan. 19. 2018

      Erstunken und erlogen und nachweislich falsch. Hier wird kein Bundesgesetz ausgehebelt.

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  3. Das muss ja richtig weh tun; -)

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  4. Übrigens StVO Paragraph 3 Absatz 3 ?????

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    • Rolf

      Jan. 21. 2018

      Lesen Sie nach, was genau in der StVO steht und versuchen Sie sich sodann zu vergegenwärtigen, was unter einer „zulässigen Höchstgeschwindigkeit“ zu verstehen ist.

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  5. Weißt du , du amüsiert mich immer mehr .
    “ Glaubenskämpfer „

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  6. Ach übrigens, beim durchlesen der beiden Kommentare, ist mir aufgefallen, dass du von Physik und angewandter Mathematik ( s.1.Beitrag ) keine Ahnung haben kannst!

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    • Rolf

      Jan. 21. 2018

      moderne Motoren ermöglichen den niedrigsten Verbrauch und die geringsten Emissionen schon bei niedertouriger Fahrweise (1500 – 2500 U/min.). Im übrigen geht es bei geschwindigkeitsbegrenzungen weniger um lärm und verbrauch, sondern um unfallprävention.

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  7. Ich sagte doch Mathe/Physik null Ahnung.
    70% des Berliner Straßennetzes sind auf 30 km/h herabgesetzt worden.
    Da besteht überall Unfallgefahr ???
    Damit sagst du , dass der Senat das Straßennetz nicht in Ordnung gehalten hat .

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    • Rolf

      Jan. 21. 2018

      Selbstverständlich besteht dort überall Unfallgefahr. Schließlich fahren dort KFZ. Was der Senat früher getan haben mag, ist mir egal. Jedenfalls hat er danach durch Geschwindigkeitsbegrenzungen ein stückweit Ordnung hergestellt. Davon zeugen die Zahlen von Unfällen und insbesondere solchen mit Todesfolge. Übrigens hatte bisher noch kein einziger Kommentar hier etwas mit Mathe und Physik zu tun. Wollen Sie es vielleicht mal mit Kunst und Sport versuchen? Oder Erdkunde und Bio?

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  8. Du bist in meinen Augen krank.

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