Ein- und Aussteigen künftig unterm Magistratsschirm?


 

Die Idee existiert ja schon etwas länger. Bereits vor Jahren, als das Hochbahnviadukt in der Schönhauser Allee saniert wurde, hatte man im Bezirk die Idee, die Straßenbahnhaltestellen so anzulegen, dass der Ein- und Ausstieg unter dem „Magistratsschirm“ genannten Bauwerk erfolgt.

Im Jahr 2015, als Senat und Bezirk zusammen mit einem dänischen Architektenbüro die versuchsweise Verkehrsberuhigung der Magistrale andachten, kam die Idee erneut ins Spiel. Doch das Projekt verlief im Sande und damit auch die Ein- und Ausstiegsfrage.

In einem Antrag der BVV-Fraktionen von Linkspartei und Bündnisgrünen – dem SPD, CDU und FDP beitraten – wird das Bezirksamt „aufgefordert, bei der BVG darauf zu dringen, dass die Straßenbahnhaltestelle Milastraße im Zuge der Linie M1 unter das U-Bahn-Viadukt verlegt wird.“
Dadurch könnte die Verschwenkung des Radwegs wegfallen, die den Radverkehr hinter hinter das Wartehäuschen herum führt. Immer wieder sind da Fußgänger zu beobachten, die bei ankommenden Radlern beiseite springen, weil sie gar nicht bemerkt haben, dass sie sich auf einem Radweg befinden.

„Pförtnerampel“ vor der Kreuzung Wisbyer/Bornholmer Straße

Auch die sogenannte Pförtnerampel kann dann entfallen, die – vor dem Haltestellenbereich aufgestellt – bisher dafür sorgt, dass die Ein- und Aussteigenden sich nicht durch haltende Autos durchschlängeln müssen.
Neben einer größeren Sicherheit für die Fahrgäste, könnte diese Haltestellenvariante auch für einen besseren Verkehrsfluss des motorisierten Verkehrs sorgen.

Ähnliches sieht der Antrag für die Kreuzung Schönhauser Allee/Wisbyer/Bornholmer Straße vor: Verlegung des Straßenbahnausstiegs unter das U-Bahnviadukt, danach Begradigung des Radwegs und Entfernung der „Pförtnerampel“. Damit das auch in beiden Richtungen funktioniert, soll die stadteinwärts fahrende Bahn erst hinter der Kreuzung Halt machen.
Dass diese eigentlich auf der Hand liegenden Umbauten nicht schon früher vorgenommen wurden, lag am Wagenpark der BVG: Dem Verkehrsbetrieb standen schlicht nicht genug „Zweirichtungsfahrzeuge“ zur Verfügung – also Züge, die an beiden Seiten über Türen für den Ein- und Ausstieg verfügen.“Dies hat sich mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 geändert“, schreiben die Antragsteller in ihrer Begründung.

 

BVG steht der Idee offen gegenüber

Das stimmt so nicht ganz.

„Für die Umsetzung des Vorhabens würden derzeit nicht ausreichend Zweirichtungszüge zur Verfügung stehen“, erklärte BVG-Sprecherin Petra Reetz gegenüber der Prenzlberger Stimme.

Noch fehlt es an ausreichend Bahnen mit Türen rechts und links

Da allerdings davon auszugehen ist, dass bis zur Realisierung eines Umbaus mindestens drei Jahre ins Land gehen, könnte der Wagenpark bis dahin um eine entsprechende Anzahl solcher Züge aufgestockt werden. Grundsätzlich stehe die BVG der Idee offen gegenüber.

Und mehr noch. Die Frage, ob sie sich vorstellen könnte, dass die BVG den Straßenbahn-Fahrgastwechsel auch an der hochfrequentierten Haltestelle am S- und U-Bahnhof Schönhauser Allee unter den Magistratsschirm verlagert, beantwortete sie kurz und bündig: „Wennschon, dennschon.“

Doch ganz so schnell wird es auch in Pankow nicht gehen. Denn erst einmal muss der Antrag, der zwei genannten Haltestellen im Visier hat, den BVV-Verkehrsausschuss passieren. Vielleicht nimmt man jene am Bahnhof Schönhauser ja dann auch gleich noch mit auf.

 

 


 

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