Alles für die Sicherheit, das ist das Motto der Verkehrslenkung Berlin (VLB), der obersten Straßenbehörde der Stadt. Also lässt sie, da, wo es nötig erscheint, Ampeln aufstellen.
So, wie zum Beispiel gerade in der Greifswalder Straße auf der Höhe Christburger beziehungsweise Pasteurstraße, wo die VLB durch die Firma Rausch Straßen- und Tiefbau GmbH eine Fußgänger-Ampelanlage errichten lässt.
Für die nötigen Bauarbeiten wurden auf zirka 20 Meter die Radstreifen und die rechte Fahrspur gesperrt. Auf der verbliebenen linken Spur bewegt sich jedoch nicht nur der Autoverkehr – auch eine vielleicht 40 Zentimeter breite Fahrradmarkierung wurde dort aufgebracht.
Was sich dort nun abspielt, ist lebensgefährlich.
Denn da der motorisierte Verkehr nicht nur aus Minis und übriggebliebenen Trabis, sondern auch aus LKW und Bussen besteht, sind Direktkontakte eigentlich vorprogrammiert. Da hilft auch die ausgeschilderte Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h nichts – zumal sich längst nicht jeder PKW- und LKW-Fahrer daran hält – wie ein Video auf Twitter zeigt.
Wer ordnet sowas an @BerlinPkow ? .. und nein, kein toter Winkel, der schwerlastige konnte alle Radfahrer prima durch die Frontscheibe sehen! Falls einer der beiden Radfahrer Anzeige erstatten möchte – ich stehe als Zeuge zur Verfügung. pic.twitter.com/FRtFJpKbcp
— Klaus S. (@q0n5ul) 14. Juni 2018
10 km/h – bloß die Schilder fehlen noch
Von der Prenzlberger Stimme auf die akute Gefahrenstelle hingewiesen, teilte die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz mit: „Als Sofortmaßnahme gilt dort seit heute (Donnerstag – ODK) 10 km/h. Fachleute werden ebenfalls heute die die Verkehrsführung vor Ort in Augenschein nehmen.“ Allerdings kam einschränkend hinterher: „Die 10 km/h-Schilder wurden heute noch nicht aufgestellt – das wurde heute veranlasst, aber die Aufstellung erfolgt durch den vom Bauherrn beauftragen Verkehrssicherer.“
Von der Prenzlberger Stimme gefragt, warum man den Fahrradverkehr bis zum Ende der Bauarbeiten am 30. Juni nicht – wie anderswo auch in solchen Fällen – über den Gehweg führt, antwortete eine Sprecherin der Senatsverwaltung: „Weil es da ziemlich eng ist.“
McCarthy
Juni 16. 2018
Absolut schwachsinnige und und fern der StVO angesiedelte Analyse. Alle VT fahren in eine Baustelle, also absolute Vorsicht geboten, gilt auch für Radfahrer! Zusätzlich Z 138 Achtung Radverkehr. Also Fehlverhalten von allen Seiten. Und Gehwege sind in Berlin so gut wie nie für die oftmals rücksichtslosen Radfahrer geeignet. Soll jetzt in allen Arbeitsbereichen Tempo 10 gelten? Völlig rätselhaft, wie sich die Behörde zu solch einem Schwachsinn hinreißen lassen kann!