Gedenken an die Atombombenopfer von Hiroshima und Nagasaki


 

Mehr als 150 Menschen versammelten sich am Montagabend an der Weltfriedensglocke im Volkspark Friedrichshain, um der Opfer der US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 zu gedenken.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch die Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Bündnis 90/Die Grünen), die sich in ihrer Ansprache gegen den Rechtsruck in Deutschland und Europa wandte.

Otfried Nassauer

Friedensforscher Otfried Nassauer vom in Prenzlauer Berg ansässigen Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit (BITS), wies darauf hin, dass die Welt von einer atomaren Abrüstung noch weit entfernt ist. Dabei verpflichte der 1968 von der UNO beschlossene und 1970 in Kraft getretene Atomwaffensperrvertrag die Atommächte auch zur Abrüstung ihrer nuklearen Arsenale.
Doch statt abzurüsten, werden Atomwaffen derzeit „mordernisiert“ – was auch die in Deutschland stationierten US-Atomraketen beträfe.
Hoffnung setzt Nassauer in den im vergangenen Jahr mit 122 Stimmen von der UNO-Vollversammlung verabschiedeten Atomwaffenverbotsvertrag, der allerdings von den Nato-Staaten – inclusive Deutschland – nicht mitgetragen wird. Bisher haaben 59 Staaten den Vertrag unterzeichnet, zehn Staaten – darunter Österreich – ihn auch ratifiziert. ratifiziert. In Kraft tritt er allerdings erst 90 Tage nach der 50. Ratifizierung.

Umrahmt wurde die Gedenkveranstaltung von einer Taiko-Trommlergruppe und einer Performance des Künstlers Kazuma Glen Motomura.
Zum Abschluss ließen Teilnehmer blaue Luftballons aufsteigen, andere schlugen zum Zeichen des gedenkens die Glocke an.

Getragen wurde die Veranstaltung, die jedes Jahr anlässlich der Atombombenabwürfe stattfindet, vom Deutschen Friedensrat e.V., dem Deutsch-Japanischen Friedensforum Berlin e.V., der Friedensglockengesellschaft Berlin e.V., der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, der Ärzte in sozialer Verantwortung e.V sowie dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg.

Die „Weltfriedensglocke“ im Volkspark Friedrichshain wurde 1989 auf Initiative der japanischen World Peace Bell Association aufgestellt.
Die Einweihung des Glockentempels fand am 1. September 1989, dem 50. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkrieges, statt. Einen Tag später wurde auch in Warschau eine gleiche Glocke eingeweiht, um der Kriegsopfer zu gedenken.

Eine erste Weltfriedensglocke wurde als Geschenk des japanischen Volkes 1954 am Sitz der Vereinten Nationen in New York aufgestellt.
Chiyoji Nakagawa, der Schöpfer dieser Glocke, gründete 1982 die World Peace Bell Association, von der mehr als zwanzig weitere Glocken in Japan und in anderen Ländern als Gedenkstätten initiiert wurden.

 

Impressionen

 

 



Kommentar zu “Gedenken an die Atombombenopfer von Hiroshima und Nagasaki”

  1. Holker Ebeling

    Aug. 08. 2018

    Sehr gelungene und wichtige Veranstaltung

    Reply to this comment

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