Bewegung fördert die Gesundheit. Insofern lebten die Anwohner des Teilstücks der Erich-Weinert-Straße zwischen der Schönhauser Allee und der Greifenhagener Straße seit dem 8. Oktober sehr gesund.
Der Grund ist eine lückenlose Absperrung des gesamten Bürgersteigs zur Straße hin mit Gittern und daran befestigten Planen. Kein Durchkommen, nirgends.
Wer mal eben auf die andere Straßenseite wollte, musste entweder bis zur Schönhauser Allee oder aber zu Greifenhagener Straße vorlaufen.
Auch die Entsorgung des Hausmülls wuchs sich für die Anwohner zu einer kleinen Kiezwanderung aus, denn die Abfallcontainer waren an den Kreuzungen Schönhauser Allee und Greifenhagener Straße geparkt – BSR und die anderen Entsorger konnten die Behälter natürlich nicht alle durch die enge Gasse zotteln.
Akut erkranken durfte zu dieser Zeit ebenfalls niemand, denn auch für Rettungskräfte war ein direkter Weg zur Haustür nicht möglich.
Hinter der undurchlässigen Barriere fanden Straßenbauarbeiten statt, bei denen in der Mitte der Fahrbahn fahrradfeindliches Kopfsteinpflaster durch eine Asphaltspur ausgetauscht wurde.
Stadtrat Kuhn: Beim nächsten Bauabschnitt dasselbe Verfahren
Wie Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/ Die Grünen) auf eine Kleine Anfrage des Bezirksverordneten Matthias Zarbock (Linksfraktion) erklärte, war die hermetische Einhegung der Anwohner nötig, weil:
„Während des Aufbruchs der Fahrbahn muss der Baustellenbereich in der Fahrgasse komplett eingezäunt und der Bauzaun mit Planen bespannt werden, da es sich bei den auszubauenden Materialien unterhalb der Großpflasterdecke um schadstoffbelastete Ausbaustoffe handelt.“
Um welche Schadstoffe es sich gehandelt hat, ließ der Stadtrat offen. Er ließ auch keinen Zweifel daran, dass man bei einer Fortsetzung der Arbeiten bis hin zur Stahlheimer Straße keine andere Lösung suchen würde:
„Bisher wurden für die nächsten Abschnitte zwischen Greifenhagener Straße und Stahlheimer Straße keine Genehmigungen dieser Art beantragt. Sollten dort auch schadstoffbelastete Ausbaustoffe ausgebaut werden müssen, ist die gleiche Verfahrensweise wie im Abschnitt Schönhauser Allee bis Greifenhagener Straße anzuwenden.“
Noch was?
Ja.
Die Aushubarbeiten mit den nicht genannten Schadstoffen sind längst beendet und selbst die Asphaltdecke ist schon aufgebracht. Der Absperrzaun steht aber immernoch.
Einer der Straßenbauarbeiter versicherte der Prenzlberger Stimme aber, dass der vielleicht schon morgen abgebaut werde.
Also: Vielleicht.
Roland Kasch via Facebook
Nov 07. 2018
Schon länger so! ? … ob das wohl hilft? ??
Gisela Maeder via Facebook
Nov 07. 2018
Oh wie bescheuert!