Rund 90 Menschen forderten am Freitag Abend mit einem Laternenumzug die Ausübung des kommunalen Vorkaufsrechtes für das Haus Paul-Robeson-Straße 17.
Die Immobilie wurde kürzlich verkauft, was die Mieter zum Anlass nahmen, einen Verein zu gründen, der sich bei der Bezirks- und Landespolitik dafür einsetzt, dass das Wohnhaus von einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft übernommen wird.
Denn die Mieter befürchten, dass das unsanierte Haus vom neuen Eigentümer in einer Weise modernisiert wird, die die bisher moderaten Mieten in die Höhe schnellen lässt, so dass das Wohnen dort für sie unerschwinglich wird.
In den vergangenen Wochen hatte bereits mehrere Abgeordnete den Mietern ihre Unterstützung zugesagt. Auch Bezirksbürgermeister Sören Benn war bereits vor Ort.
Mittlerweile ist der Kaufvertrag beim Bezirksamt eingetroffen. Entsprechend den gesetzlichen Vorschriften muss dem Käufer zunächst eine sogenannte Abwendungsvereinbarung angeboten werden, mit der er sich verpflichtet, bei einer Modernisierung nur das Nötigste zu veranlassen.
Sollte das Angebot ausgeschlagen werden, ist der weg für die Ziehung des Vorkaufsrechtes frei.
Allerdings muss sich dann eine Wohnungsbaugesellschaft finden, die das Haus übernimmt – und hier sind schon mehrere Übernahmen an der Höhe des Kaufpreises gescheitert. Denn auch für die Wohnungsbaugesellschaften muss so ein Ankauf wirtschaftlich vertretbar sein.
Sollte der Preis die Möglichkeiten Gesellschaft übersteigen, kann der Finanzsenator das fehlende Geld zuschießen. So geschah es beispielsweise beim Vorkauf des ersten im Bezirk Pankow mit dem Vorkaufsrecht übernommenen Hauses Gleimstraße 56.
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