Kunst gegen Verdrängung

 

Das Klima wird rauer, der Druck wächst.

Die Versuche, der Berliner Landes- und Bezirkspolitik, Mieter vor den ärgsten Auswüchsen der galoppierenden Mietpreise zu schützen, kommen nicht überall gut an. Zum Beispiel bei denen nicht, die am Mietwucher verdienen.
So machte am vergangenen Freitag Carsten Brückner, Vorsitzender des Landesverbandes Haus & Grund Berlin, bei einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ klar, wohin die Reise seiner Meinung nach gehen soll:

„…wir müssen uns davon verabschieden, dass Berlin für alle bezahlbar bleibt. Wenn ich es mir nicht mehr leisten kann, egal, ob wegen wirtschaftlicher Einbußen oder einer Mieterhöhung, dann muss ich das akzeptieren. Es gibt kein Naturgesetz, das mir das Recht gibt, für immer in meiner vertrauten Umgebung zu bleiben.“

Tags darauf machte „Tagespiegel“-Redakteur Johannes Bockenheimer im Stil der SED-Agitations-Ikone Karl-Eduard von Schnitzler mit Verdrehungen und Unterstellungen gegen einen sehr konsequenten Verfechter einer Politik des Ausbremsens von Miethaien, den Friedrichshain-Kreuzberger Stadtentwicklungsstadtrat Florian Schmidt, Stimmung zu machen.
Schmidts Bezirk steht mit einer guten zweistelligen Anzahl an Vorkäufen und Abwendungsvereinbarungen diesbezüglich an der Spitze der Stadt.
Pankow hingegen hat mit dem Haus Gleimstraße 56 erst einen Vorkauf vollzogen – und auch er ist noch nicht sicher unter Dach und Fach. Der Vorkauf eines weiteren Hauses – der Paul-Robeson-Straße – wird derzeit vom Bezirksamt geprüft. Ergebnis: offen.
 

Gerahmte Inschriften

Grund genug für die betroffenen Mieter und ihre Nachbarn, die Aufmerksamkeit auf die nicht zufriedenstellende Situation zu lenken.

Am vergangenen Sonntag geschah das mit einer Kunstaktion der Bewohner der beiden Häuser.
In der Paul-Robeson-Straße 17 gab es in dem als Atelier genutzten Ladenlokal eine Ausstellung mit Arbeiten von Patrick Cierpka. Roger Wardin, Daniel Richter, Peter Doig, Oliver Lanz, Peter Coffin, Andrew Gilbert, Patrick Meagher, Gotthard Graubner, Tine Furler und Agnes Immelmann.

In der Gleimstraße 56 gab es die Ausstellung „HOME IS WHERE YOUR HEART IS“ zu bewundern. Dabei wurden offenbar schon länger an den Hausflurwänden vorhandene Inschriften und Mini-Grafitti gerahmt und mit mehr oder weniger ironischen Kommentaren versehen.

Auch die Wohnungen der beiden im lebenden Maler Andrea Übelacker und Oliver Pfützenreuther konnten samt einer Auswahl ihrer Bilder besichtigt werden.
So konnte man übrigens nebenbei erfahren: Auch Künstlerinnen und Künstler schwimmen nicht im Geld und sind auf bezahlbare Mieten angewiesen.

 

 

 

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