Der Teich, der seit Jahr und Tag von Anwohnern des Ernst-Thälmann-Parks gepflegt und instand gehalten wird, soll künftig sein Wasser aus der Aufbereitungsanlage erhalten, die das durch die zuvor auf dem Gelände befindliche Gasanstalt verunreinigte Grundwasser filtert. Das teilte das Bezirksamt bei der Vorstellung des Grün- und Freiflächenkonzept für die Wohnanlage vor dem BVV-Ausschuss für Stadtentwicklung und Grünanlagen mit. Bisher wurde nicht nur die Pflege – beginnend von der Reinigung bis hin zum Fischbesatz – von ehrenamtlichen Akteuren geschultert, sondern auch das nötige Frischwasser bezahlt.
Möglich wurde das durch eine Zusage der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, die Errichtung und der Anlage die Finanzierung des Projekts zu übernehmen.
Dabei soll das gereinigte Grundwasser, das sonst wieder ins Erdreich zurückgepumpt wird, noch einmal in einer biologischen Kläranlage gefiltert werden und dann möglicherweise über Kaskaden zum Teich geführt werden.
Anderes hatte weniger Beifall der Bezirksverordneten gefunden.
Denkmalschutzbehörde besteht auf Sichtachsen von 1987 und verbietet Trampelpfade
So hatte das mit der Erstellung des Grün- und Freiflächenkonzept beauftragte Planungsbüro eigentlich vor, breit ausgetretene Trampelpfade zu echten Wegen zu qualifizieren – weil dies offenbar den Bedürfnissen der Nutzer des Parkes entspricht.
„Da mach sich das Bezirksamt lächerlich!“, ereiferte sich Linksfraktionär Wolfram Kempe
„Der Denkmalschutz wurde hergestellt um eine Bebauung des Thälmannparks zu verhindern und nicht, um Wegoptimierung zu blockieren.“
Cordelia Koch, die Fraktionsvorsitzende der Grünen, hatte für dieses enge Denkmalschutzauslegung ebenfalls kein Verständnis: „Die Leute gehen diese Wege, also machen sie einen Sinn.“ Auch dass über die Jahre gewachsene Buschgalerien gerodet werden sollen, damit die Sichtachsen von 1987 – dem Jahr der Einweihung des Wohnparks – wieder hergestellt werden sollen, konnte sie nicht nachvollziehen. „Das sind doch gewachsene Strukturen. Da leben Tiere drin.“
Hunde bekommen eigene Wiese
Sieht man von den zum Teil befremdlichen Denkmalschutzauflagen ab – nicht einmal die Pflegezufahrt darf verbreitert werden – hat das Planungsbüro so weit wie möglich die Vorschläge aus den vorangegangenen Bürgerbeteiligungsveranstaltungen aufgenommen.
So soll eine größere Anzahl von Bänken aufgestellt werden, der ehemalige Rosengarten entweder wieder reaktiviert oder aber zu einem Anwohnergarten umgestaltet werden.
Mehr Sportgeräte werden angeregt und die zum Zeil desolaten oder gar schon wegen mangelndem Unfallschutzes abgebauten Spielgeräte auf den Kinderspielplätze ersetzt werden.
Auch ein schon lange schwelender Konfliktherd soll entschärft werden: das Problem der freilaufenden Hunde. Für die Vierbeiner soll an Rande des Parks eine extra für sie vorbehaltene Fläche ausgewiesen werden.
© Foto: Dirk Grabowski