Kurbeln und reizen

 

Kein anderer Abschnitt des Jahres ist so familiengeprägt, wie Weihnachten. Weihnachtszeit ist Familienzeit. Wer da aus welchen Gründen auch immer niemand hat, mit dem er diese Zeit verbringen kann, wird versuchen – so er nicht ein Freund der Einsamkeit ist – irgendwo an einem gastlichen Ort die Zeit zusammen mit anderen zu verbringen.
Aber es gibt nicht wenige, die weder nahe Angehörige haben, noch in der Lage sind – na, sagen wir mal – auch nur ein nettes Weihnachtsessen zu finanzieren. Und es gibt in dieser Stadt noch immer Tausende, die nicht einmal ein Wohnung haben.

Doch es gibt auch Menschen, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten versuchen, auch ihnen ein halbwegs freundliches Weihnachten zu ermöglichen.
Weit über die Stadt hinaus berümt ist das große Gänsebratenessen, dass der Sänger und Musiker Frank Zander jedes Jahr im Neuköllner „Estrel“ für Berliner Obdachlose organisiert.

Weit weniger bekannt ist, dass auch ein anderes großes Hotel, das Maritim proArte Hotel in der Friedrichstraße, ein Weihnachtsfest für Obdachlose und Bedürftige ermöglicht.
Seit über einem Jahrzehnt stellt Hoteldirektor Roberto Klimsch für die Weihnachtsfeier der Heilsarmee Prenzlauer Berg einen Saal in seinem Haus zur Verfügung. Und nicht nur das: Den rund 150 Teilnehmern wird bei der Feier das Weihnachtsmenü des Hotels serviert – auf Kosten des Hauses.

Damit darüber hinaus auch jeder der Gäste ein kleines Geschenk erhalten kann, wurde am vergangenen Wochenende gleich an zwei Stellen Geld eingesammelt.

Jochen Gößmann (links) erreizte sich die Weihnachtsgans

In der Laubenpieperkneipe der Kleingartenanlage Bornholm 2 trafen veranstaltete die CDU-Ortsgruppe Schönhauser Allee ihren Weihnachts-Preisskat.
Sieger Jochen Gößmann konnte sich über die gewonnene Gans freuen – und in die Geschenkekasse der Heilsarmee flossen 150 Euro, die mit dem Startgeld und den „Strafzahlungen“ für verlorene Spiele eingenommen wurden.

Es war übrigens der 71. Preisskat, den die Schönhauser-Allee-CDU mittlerweile zugunsten der Heilsarmee ausgerichtet hatte. Das nächste Turnier, das übrigens offen für alle ist, wird Anfang März folgen.

Ein paar Kilometer weiter auf dem Markt am Kollwitzplatz drehten Politiker zur selben Zeit heftig… – nein nicht am Rad, sondern an der Kurbel.

Bezirksstadtrat Torsten Kühne (CDU), Bezirksstadträtin Rona Tietje, Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Die Linke), die Bundestagsabgeordneten Stefan Liebich (Die Linke) und Stefan Gelbhaar (Bündnis 90/ Die Grünen), die Berliner Abgeordneten Hildegart Bentele (CDU), Clara West (SPD) , die stellvertretende BVV-Vorsteherin Schnur (Bü90/ Die Grünen) sowie der ehemalige Pankower Bürgermeister Alex Lubawinski (SPD) leierten kräftig die Orgel und baten so um Spenden für die Besucher.
Zwischendurch gab es ein eine Tanzshoweinlage von Shaw Coleman, der eigentlich Baletttänzer ist, aber schon seit langer Zeit als Soldat in der Heilsarmee dient.

Ganz unangemeldet drehte dann auch noch die Bezirksverordnete Sophie Regel (FDP) am Instrument als Vertretung für die Ihre erkrankte Parteifreundin Daniela Kluckert.
Als die Bundestagsabgeordnete erfuhr, dass dass der Erlös der Leierkastenaktion von 584,56 € das Vorjahresergbnis um knapp 60 Euro verfehlte, überwies sie die Differenz sozusagen vom Krankenbett aus an die Heilsarmee.
 

Weihnachten kann kommen.

 

 



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