Seit Montag ist der nordöstliche Teil des S-Bahn-Rings wegen umfassender Bauarbeiten gesperrt. Dafür wurde entlang der Strecke ein Schienenersatzverkehr (SEV) eingerichtet. Damit die Busse halbwegs zügig vorankommen, wurde auf einem großen Teil der SEV-Trasse Busspuren markiert und die Parkplätze am rechten Fahrbahnrand aufgehoben und ein Parkverbot ausgeschildert. Doch viele Autofahrer schert das nicht.
Nach wie vor stehen, wie zum Beispiel in der Storkower Straße, Autos am Straßenrand, nutzen vor allem PKW-Fahrer die Busspur als Überholstrecke – nicht zuletzt, um an der nächsten Kreuzung an der Ampel ganz vorn zu stehen.
Für die Fahrgäste bedeutet das oft: Vorankommen nur im Schritttempo und überlange Fahrzeiten in übervollen Omnibussen.
Daran wird sich vermutlich auch erst einmal nichts ändern.
Wie der – dafür nicht verantwortliche – Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/ Die Grünen) am Donnerstag auf der Sitzung des BVV-Ausschusses für Verkehr und öffentliche Ordnung mitteilte, weigert sich das Ordnungsamt Pankow, gegen die den SEV behindernden Falschparker vorzugehen. Den Grund der Weigerung nannte er nicht. Er habe, so Kuhn, auf der letzten Sitzung des Bezirksamtes auf diesen Missstand aufmerksam gemacht und ohne Erfolg auf Änderung gedrängt. Der für das Ordnungsamt zuständige Stadtrat Daniel Krüger (für AfD) befindet sich zur Zeit im Urlaub.
Doch nicht nur das Ordnungsamt, auch die Polizei scheint der Handlungsbedarf zumindest unterschiedlich gesehen werden.
So machte der Bürgerdeputierte während der Ausschusssitzung darauf aufmerksam, dass auf der Weddinger Seite der SEV-Route (der Schienenersatzverkehr wird bis zum S-Bahnhof Gesundbrunnen geführt) die Polizei konsequent abschleppen lässt, während in Prenzlauer Berg Beamte allenfalls Hinweiszettel unter die Scheibenwischer der Falschparker klemmt.
Stiller vermutet den Grund für die ungleiche Behandlung der SEV-Störer in den verschiedenen Zuständigkeiten: Während hinter der Brücke nach Gesundbrunnen die Polizeidirektion 3 das Sagen hat, gehört die hiesigen Seite zur Polizeidirektion 1.
Sandra Welsch via Facebook
Apr. 12. 2019
Trotz lesen des Textes frage ich mich “ Warum?“
here…
Kai Pascal via Facebook
Apr. 12. 2019
Wundert mich nicht. Konsequentes handeln in Deutschland gibt es nicht. Man müsste ja dann einigen auf den Füßen treten.
Joachim Henkel via Facebook
Apr. 12. 2019
Das ist die intelligente Verwaltung unter R2G
von ODK
Apr. 12. 2019
Das Pankower Ordnungsamt wird von einem von der AfD gestellten Stadtrat geführt
Matthias
Apr. 12. 2019
Naja typisch AfD, zu nichts nutze außer hetzen und lügen…
Stefan Berger
Apr. 13. 2019
Das Abschleppen in der Storkower Straße hat begonnen. Und wo werden die Wagen hingebracht? In die Einsteinstraße, wo die Bewohner eh schon Probleme ihren Wagen zu parken, weil viele „Fremde“ dort inzwischen stehen. Die Falschparker werden also auch noch mit einem Parkplatz in der Nähe belohnt. Und die Bewohner der Einsteinstraße werden bestraft.