Jazz, Swing und Gummientenrennen


 

Alles hängt vom Wetter ab“, sagte Jazz-im-Park-Veranstalter Rainer Gehrmann und hoffte, dass der der Wettergott ihm gnädig gestimmt sei.

Er war es.

Also kamen am Pfingstwochenende etliche Tausend Besucher in den Pankower Bürgerpark, um Musik zu hören, zu tanzen oder einfach nur bei rhythmischer Beschallung abzuhängen.

Begonnen wurde das Festival traditionell mit der Bigband „Volles Rohr“ der Pankower Musikschule Béla Bartók.
Die dann folgende offizielle Eröffnung mit dem Pankower bezirksbürger meister Sören Benn (Linke) und Bezirksstadtrat Torsten Kühne (CDU) sahen vielem als ein Zeichen dafür an, dass es „Jazz im Park“ auch im kommenden Jahr wieder an der selben Stelle geben wird.
Das schien gar nicht mehr so sicher, nachdem das Pankower Straßen- und Grünflächenamt (verantwortlich: Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn – Bündnis90/ Die Grünen) erkennen ließ, dass es Veranstaltungen aus Parks und Grünanlagen verbannen möchte und der Pankower SPD sogar ihre 1.Mai-Feier am angestammten Ort untersagen wollte.
 

Hermlin, Zöllner, Modern Soul

Stammgast im pfingstlichen Bürgerpark ist der Pankower Andrej Hermlin mit seinem Swing Dance Orchestra.

So ein Konzert mit Hermlin ist immer auch eine kleine musikalische Bildungsveranstaltung: Zu fast jedem Titel hat er eine passende Anekdote zu erzählen.

Mehr als in den Jahren zuvorstehen nun Hermlin-Tochter Rachel und Sohn David auf der Bühne – letzterer begeisterte die Zuschauer nicht nur stimmlich, sondern auch durch seine zum Teil atemberaubenden Tanzeinlagen,

Am Sonntag spielte Dirk Zöllner mit einer Bigband-Formation, am Montag die seit 51 Jahren bestehende „Modern Soul Band“. Immer noch dabei: MSB-Gründer Hugo Laartz, der im kommenden Jahr 80 Jahre alt wird.

Ebenfalls mit dabei waren unter anderem die Dixi Brothers, das Anna Margolina Quintett, die Vintage Jazz Friends und die Jonathan Blues Band. Die Schülerinnen der Pankower Ballett- und Tanzschule Sylvia Hadrich tanzten klassisch und modern.

Am Montag gabs dann noch ein Qietschentenrennen auf der durch den Park fließenden Panke. Zahl der Teilnehmer und die Begeisterung für die über den Bach wippende Gummigetier war erstaunlich.

 

Mit dem Hundertsten fing alles an

Das Pankower Pfingsttreffen des Jazz, Rock und Soul fand in diesem Jahr offiziell zum 11. Mal statt.
Tatsächlich ist es aber schon zwei Jahre älter. Entstanden ist die Reihe im Jahr 2007 durch das vom „Verein für Pankow e.V.“ organisierte Fest „100 Jahre Bürgerpark“, zu dem mehr als 20.000 Besucher kamen. Im Jahr darauf organisierte der Verein Jahr ein Volksfest im Bürgerpark – um einiges kleiner – aber dennoch mit regem Zuspruch.
Und weil das alles so gut ankam, beschloss man, es alljährlich zu wiederholen – nun aber mit dem Schwerpunkt Jazz.
Die Ausrichtung übernahm nun die Pankower Veranstaltungsagentur Stage Craft Eventmanagement.

Stage-Craft-Chef Rainer Gehrmann verbrachte das Jazz-Fest übrigens vor allem sitzend. Er hatte sich nämlich ein Bein gebrochen und war erst zwei Tage vor Pfingsten aus dem Krankenhaus entlassen worden. Da die Fortbewegung mittels Krücken noch zu anstrengend war, er allerdings an allen Ecken und Enden gebraucht wurde, hatte man ihm kurzerhand ein Rollstuhl besorgt. Allerdings war das so ein Gerät, mit dem sich der Besitzer nicht selbst fortbewegen konnte, sondern davon abhängig ist, dass sich jemand findet, der ihn schiebt.

Was wohl ein Grund mehr für ihn war, sich über die große Besucherzahl des diesjährigen „Jazz im Park“ zu freuen.

 

 

 

Fotos: ODK, H.H.

 



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