Bezirksamtsstandort Fröbelstraße: Bezirksbürgermeister erwägt Einstellung der Bürgerberatung.


 

Die Pankower Bezirksverwaltung braucht neues Personal – zum einen, weil die Verwaltung über 15 Jahre kaputtgesparte wurde, zum anderen, weil die Einwohnerzahl wächst und wächst. Mittlerweile ist die Notwendigkeit des Personalaufwuchses auch bei Senat angekommen, der die Stellen genehmigen und finanzieren muss. Die Anzahl der Mitarbeiter wächst, wenn auch längst nicht so schnell, wie es dem wachsenden Bezirk angemessen ist.
Doch nun könnte es zu einem Einstellungsstopp kommen. Der Grund: Es fehlen Räume, um die zusätzlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterzubringen.

Da die bezirks- beziehungsweise landeseigenen Standorte längst ausgelastet sind, ist der Bezirk gezwungen, Räume von Privatanbietern anzumieten. Bezahlen muss das die Senatsverwaltung für Finanzen. Die aber weigert sich.

 

Senat zweifelt Auslastung der Büroräume an

Wie Bezirksbürgermeister Sören Benn auf der Tagung der Bezirksverordnetenversammlung am vergangenen Mittwoch mitteilte, besteht auf Senatsebene die Meinung, das Bezirksamt habe Potenzial bei den bisher verfügbaren Räumen nicht ausgeschöpft.

Bezirksbürgermeister Sören Benn (Linke)

So gebe es die Vorgabe, dass nur leitende Mitarbeiter Anspruch auf ein Einzelbüro haben – in Pankow sei dies aber nicht vollständig umgesetzt. Benn hielt dem entgegen, dass die Räumlichkeiten auf Grund ihres Baujahres nicht immer dafür geeignet sind, den Vorgaben zu entsprechen, nach denen pro Mitarbeiter nur eine bestimmte Anzahl von Quadratmetern zustehe. Auch werde von Seiten der Senatsverwaltung nicht berücksichtigt, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zu deren Aufgaben die Beratung von Bürgern zählt, auf Grund der Vertraulichkeit separate Räume benötigen.

Bauplatz Fröbelstraße

Verschärft wird die Raumnot durch die Bauarbeiten am Verwaltungsstandort Fröbelstraße. Hier werden die 130 Jahre alten Gebäude des einstigen Siechenhauses saniert und modernisiert, in dem ab den 1930er Jahren das Bezirksamt Prenzlauer Berg und und seit der Bezirksreform im Jahr 2000 Teile der Pankower Bezirksverwaltung untergebracht sind. Der Umbau geht bei laufendem Betrieb vonstatten, ein Teil der Angestellten ist in Bürocontainern untergebracht. Dennoch sind die Auswirkungen evident.
Es sei mittlerweile eine Situation eingetreten, so Benn, in der Gesundheitsgefährdungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht mehr ausgeschlossen werden können.
Sollten die Verhandlungen mit dem Senat nicht zu einem Erfolg führen, könne eine weitere Einstellung von Personal trotz der vorhandenen Planstellen nicht mehr vorgenommen werden. In Erwägung gezogen müsste dann auch, die Beratung von Bürgern am Standort Fröbelstraße auszusetzen.

 

 



2 Kommentare zu “Bezirksamtsstandort Fröbelstraße: Bezirksbürgermeister erwägt Einstellung der Bürgerberatung.”

  1. Musste meinen neuen Perso eh schon im Rathaus Pankow bestellen und abholen, obwohl ich in Prenzlauer Berg umme Ecke Fröbelstraße wohne.

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  2. Berlin spart sich kaputt

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