Covid-19 in Pankow: 14 Infizierte, Kultureinrichtungen zu, Seife statt Desinfektionsmittel

 

Ab morgen, Freitag, bleiben alle staatlichen Kultureinrichtungen vorerst bis zum Ende der Osterferien am 19. April wegen des grassierenden Virus COVID-19 geschlossen. Das erklärte der Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) in einem Interview mit der ZDF Nachrichtensendung „Heute“
Auch die Museen, Gedenkstätten und Galerien, die sich in Trägerschaft des Landes befinden, sowie die Zentral- und Landesbibliothek werden spätestens ab Samstag für den Besucherverkehr geschlossen. Betroffen davon sind die Bibliotheken im Bezirk Pankow, das Kulturareal im Thälmannpark rund um die „Wabe“ und das Bezirksmuseum in der Prenzlauer Allee.
 

Zahl der Infizierten noch überschaubar

In Berlin sind bisher 118 COVID-19-Infektionen bekannt geworden. In Pankow gibt es aktuell 14 Personen, die nachweislich mit dem Virus COVID-19 infiziert sind. Das hatte gestern (Mittwoch) der Leiter des Pankower Gesundheitsamt Uwe Peters auf der Sitzung des BVV-Ausschusses für Schule, Sport und Gesundheit mitgeteilt.

Uwe Peters wies in diesem Zusammenhang auf die zur Zeit ebenfalls grassierende Grippewelle hin. Während in Deutschland bisher rund 1.800 COVID-19 Infektionen bekannt geworden sind, gäbe es 120.000 Grippe-Infizierten. Peters: „Das geht bei der Berichterstattung etwas unter.“ Auch in diesem Jahr sei wieder mit einer dreistelligen Zahl von Grippetoten zu rechnen.

Der Pankower Gesundheitsamtschef berichtete von vielen Anfragen, die sein Haus in den vergangenen Tagen zu dem neuartigen Virus erreichten: „Das sind so viele, die können wir in kurzer Zeit gar nicht alle beantworten.“
 

Viele wollen sich ohne Anlass testen lassen

In diesem Zusammenhang sei auch die am Montag am alten Vivantes-Komplex in der Fröbelstraße Abklärungsstelle für Corona-Verdachtsfälle eröffnet worden. Dies geschah, „weil viele beunruhigt sind.“ Allerdings musste man feststellen, dass zahlreiche Menschen, die sich in die große Schlange des Teststützpunktes einreihten, ohne jeglichen Anlass erschienen waren. Ein Test sei nur dann sinnvoll, wenn es Indikatoren dafür gebe, dass eine Infizierung vorliegen könnte, stellte Uwe Peters klar. Viele würden deshalb ohne Test wieder nach Hause geschickt.

Auch Gesundheitsstdtrat Torsten Kühne (CDU) wies darauf hin, dass anlasslose Tests ehe kontraproduktiv seien. So würden nicht nur die Wartezeiten für die tatsächlichen Verdachtsfälle vergrößert – auch die Labore hätten dadurch längere Bearbeitungszeiten.

Auch warnte Kühne vor Überreaktionen: Nicht bei jedem positiven Befund müsse gleich die gesamte Einrichtung geschlossen werden, in dem der Betroffene arbeite. Es käme immer auf den speziellen Fall an. Das sah Gesundheitsamtsleiter Uwe Peters ähnlich. Allerdings sei gerade in den Schulen und Kitas der Druck durch die Eltern besonders groß. Wenn es bei Erwachsenen Verdachtsfälle gebe, werde das anders wahrgenommen, als bei Kindern und Jugendlichen.
Im Bezirk Pankow wurde bisher die Kita in der Pappelallee 40 geschlossen, weil sich ein Team-Mitglied mit dem Virus infiziert hat. Geschlossen wurde auch die Schule Eins in der Hadlichstraße – auch hier hatte sich ein Lehrer das Virus eingefangen.

 

„Desinfektion nur in medizinischen Einrichtungen notwendig“


Während das gründliche und wiederholte Händewaschen zur Vorbeugung unabdinglich ist, sieht man in der Pankower Gesundheitsbehörde keine Notwendigkeit, etwa die Schulen mit Desinfektionsspender zu versorgen.

Sicher sei ein gewisser Druck seitens der Eltern vorhanden, erklärte Amtsleiter Peters, doch wirklich notwendig seien Desinfektionen nur in medizinischen Einrichtungen. Zudem, so ergänzte Bezirksstadtrat Kühne, sei das auch eine Frage der Budgetierung. Die Schulgebäude müssten mit Desinfektionsmittelspendern nachgerüstet werden – und außerdem sei da noch die Gefahr, dass die Spender bald schon einem gewissen Hang zum Vandalismus, der einigen Schülern eigen sei, zum Opfer fallen könnten.

So bleibt’s dann an Pankows Schulen bei Wasser und Seife – wenn die denn benutzt werden.

 



2 Kommentare zu “Covid-19 in Pankow: 14 Infizierte, Kultureinrichtungen zu, Seife statt Desinfektionsmittel”

  1. Achtung, die Aussage, dass in Deutschland bereits 18.000 COVID-19-Infektionen bekannt seien ist schlichtweg falsch.
    https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html?fbclid=IwAR1D3pof1oB14NTHrpGm25RZqgKxzy2a-YS5FVVXU3ir6H5NORXBTrXmuLA#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

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  2. MCalatayud

    Mrz 13. 2020

    Museum Pankow bleibt geöffnet.

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